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0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO

Titel: 0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erneut.
    „Ist die Verbindung unterbrochen worden?" erkundigte er sich mit ausdrucksloser Stimme.
    „Nein, Sir. Das akustische Signal zeigt an, daß die Verbindung nach wie vor steht."
    „Also wollen sie nicht antworten!"
    „Oder sie können nicht", warf Pen Tunither bedeutungsvoll ein. „Ich sehe Schwierigkeiten auf uns zukommen."
    „Hören Sie auf zu unken, Mann!" sagte Dentcher scharf. Dann schien ihn doch Sorge zu übermannen. Die Bildfläche nicht aus den Augen lassend, rief er: „An Maschine!"
    Das gerötete, breitflächige Gesicht des Leitenden Ingenieurs war auf dem entsprechenden Schirm des Interkoms zu sehen. Dahinter konnte Clark Dentcher einen Teil der Maschinenzentrale und die Schatten der arbeitenden Techniker erkennen.
    Dentcher fuhr fort: „Halten Sie sich bereit, einen sofort erfolgenden Alarmstart auszuführen."
    „Verstanden." Der Riese zeigte keine Überraschung. Er war wortkarg wie immer. Schließlich bequemte er sich doch zu einer Frage.
    „Was ist geschehen?" erkundigte er sich.
    „Major Phil Hagenty meldet sich nicht, obwohl wir seit zwei Minuten verzweifelt versuchen, ihn zu erreichen."
    „Der verflixte Heißsporn", murrte Salmon Peruton, „bringt sich und uns doch laufend in Schwierigkeiten. Was gedenken Sie zu tun, Clark?"
    Nur der fettleibige Riese konnte es sich erlauben, vertraulich mit dem Kommandanten zu verkehren; die beiden waren seit zwanzig Jahren jeweils auf dem gleichen Schiff eingesetzt worden. So etwas führte naturgemäß zu einer Art von Freundschaft - wenn es jemals zwischen Leitendem Ingenieur und Kommandanten zu Freundschaften kam.
    „Was ich vorhabe?" Dentcher sah erstaunt auf Dr.-Ing Major Salmon Peruton, als verstehe er dessen Frage nicht. „Ich versuche noch genau eine Minute lang, ihn zu erreichen. Wenn er sich dann immer noch nicht meldet, müssen wir annehmen, daß etwas Unvorhergesehenes eingetreten ist..."
    „Unvorhergesehenes im Zusammenhang mit Phil Hagenty ist gut", knurrte Salmon Peruton.
    „... und in diesem Fall", fuhr Clark Dentcher unbeirrt fort, während sich sein Gesicht verdüsterte, „werde ich gezwungen sein, das Feuer auf den Kristall zu eröffnen."
    Salmon Peruton wurde bleich. Mit ihm jeder Mann, der dieser Unterhaltung folgen konnte.
    „Ist... ist das Ihr Ernst, Clark?" brachte der Leitende Ingenieur mühsam hervor.
    „Mein voller Ernst", bestätigte Clark Dentcher mit maskenhaft starrem Gesicht. „Oder muß ich erst noch erwähnen, was uns die Flottenorder in einem solchen Fall vorschreibt? Ich kann einfach keine weiteren Risiken mehr eingehen. Das Leben von vierzehnhundert Mann hängt möglicherweise davon ab."
    „Sie meinen von dreizehnhundertfünfundneunzig Mann", verbesserte Pen Tunither mit harter Stimme.
    „Werden Sie nicht auch noch sarkastisch, Mister Tunither", fuhr ihn Kommandant Dentcher an. „Ich weiß, daß Major Hagenty Ihr Freund ist. Aber auch darauf kann ich keine Rücksicht nehmen."
    Dentchers schmales, faltiges Gesicht trug einen verkniffenen Zug. „Wir dürfen uns keine Sentimentalitäten leisten", setzte er noch hinzu. Es klang allerdings weniger nach einer Entschuldigung als nach einer Feststellung.
    „Aber..."
    „Oberstleutnant Tunither!"
    Dentchers Stimme enthielt einen gefährlichen Unterton. Seine Haltung versteifte sich, und seine Augen sprachen von einem unbeugsamen Willen.
    Mehrere Sekunden maßen sich die beiden Offiziere mit Blicken. Sekunden, in denen man glaubte, sie wären mit Elektrizität geladen. Aber bevor sich diese Gewitterstimmung entladen konnte, geschah etwas.
    „Da!" gellte eine Stimme auf. „Sie bewegen sich wieder!"
    Dentcher blickte wie erwachend um sich. Sein Blick fuhr hoch, folgte dem ausgestreckten Arm eines der Techniker, der zum Hauptschirm wies.
    Deutlich war zu erkennen, wie sich die fünf Gestalten wieder in Bewegung setzten. Wie sie kehrtmachten und über die Rampe im Innern der Space-Jet verschwanden.
    Jeder einzelne Mann in der Zentrale der OMASO atmete hörbar erleichtert auf.
    Sechzig lange Sekunden war fast jeder von der Angst gelähmt worden, daß Clark Dentcher gezwungen wäre, seinen Worten die Tat folgen zu lassen.
    Pen Tunithers Blick fiel zufällig auf das große Zifferblatt der elektronischen Borduhr: Die Zeiger standen auf neun Uhr fünfundfünfzig. Fünfundvierzig Minuten vorher hatte Major Phil Hagenty die OMASO verlassen.
    Und ganze vier Minuten hatte der Alptraum gedauert, von dem Augenblick an, als Phil zu schweigen begann. Vier Minuten. Sie

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