0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO
Pultfläche. Schließlich sagte er langsam: „Ich kann mir durchaus vorstellen, mein lieber Salmon, daß Sie die Möglichkeit reizt, gewaltige Entdeckungen mit Ihrem Namen verbinden zu können."
Über Clark Dentchers schmales Gesicht huschte ein Lächeln. Es war ein Lächeln, dem man die unaufhörliche Anspannung der vergangenen Stunden anmerkte; er war müde.
Dann jedoch schien der Kommandant von Hagentys Begeisterung über den unwahrscheinlichen Fund angesteckt zu werden. Seine schlanke Gestalt straffte sich. Neues Leben kehrte in seine Augen zurück, während er mit altgewohnter, fester Stimme die OMASO in einen Strudel hektischer Geschäftigkeit stürzte.
3.
Sie waren ihrer viele ...
So viele, daß jede Zählung illusorisch bleiben mußte.
Einzeln waren sie nichts - zusammen jedoch stellten sie einen gewaltigen Machtfaktor dar.
Sie waren das künstliche Produkt einer Zivilisation, die auf der letzten Stufe der Evolution angelangt war, und sie hatten nur eine Aufgabe: organisch denkende Gehirne zu übernehmen und zu beherrschen.
Sie kannten keine Begriffe wie: Tag oder Stunde. Oder Minuten und Sekunden. Trotzdem wußten sie, daß nicht allzu viel Zeit vergangen war seit jenem Augenblick, als plötzlich ein gewaltiges Schiff neben dem ihrem aufgetaucht war und ihre Trägerkörper binnen kürzester Frist vernichtete.
Nur dank des gedankenschnell erfolgenden Zusammenschlusses ihrer unzählbaren Individuen zu einer homogenen Einheit gelang es ihnen, sich der endgültigen Vernichtung zu entziehen; zum erstenmal verspürten sie so etwas wie Unbehagen über die sich abzeichnende Gefahr, einem starken Gegner begegnet zu sein.
Aber dieses Unbehagen verlor sich.
Da sie nur den einen fest in ihnen verankerten Weg kannten, machten sie sich auf die lange Reise zurück. Zu einem einzigen, geballten Block konzentrierter Kraft zusammengeschlossen, vermochten sie es, den Fährnissen des allumfassenden Raumes erfolgreich zu widerstehen.
Dann jedoch erkannten sie, daß mit der Vernichtung ihres Trägerkörpers die Gefahr noch nicht gebannt war. Nach wie vor wurden sie von jenem riesigen Schiff verfolgt, von dem sie wußten, daß es in seinem Innern organisch denkende Wesen beherbergte. Die Individualschwingungen der Gehirne wirkten wie ein ständiger lockender Ruf auf sie.
Verzweifelt versuchten sie, Einfluß auszuüben. Doch bald erkannten sie, daß die Entfernung zu groß war. Das Schiff blieb in einem sicheren Abstand.
Aber sie kannten weder Ungeduld noch Langeweile. Auch Angst war ihnen unbekannt. Sobald sich das gewaltige Schiff dazu entschloß näher zu kommen, würden sie in der Lage sein, es zu unterjochen.
Und so warteten sie geduldig.
Auf einmal war es soweit. Frohlockend erkannten sie, daß sich von dem großen Schiff ein winziger Körper löste und rasend schnell näher kam.
Sie gerieten in Aufruhr.
Ekstatische Freude durchpulste Milliarden ihrer Zellen, als das winzige Schiff näher und näher kam und sie die Individualschwingungen fünf denkender Wesen überdeutlich wahrnehmen konnten.
Und wer beschrieb ihren Freudentaumel, als sie erkannten, daß jene Wesen beabsichtigten, auf ihrer äußeren Schale zu landen.
Sie überstürzten nichts. Sie hätten schon längst zuschlagen können. Aber sie warteten kurze Zeit, um die fünf Wesen in Sicherheit zu wiegen. Dann schlugen sie mit geballter Kraft zu und übernahmen in Gedankenschnelle die Gehirne der Männer.
Innerhalb eines kurzen Zeitraumes hatten sie die Psyche der fünf Übernommenen klar erkannt.
Sämtliches Wissen der Bewußtseinsinhalte breitete sich in ihnen aus und wurde somit jeder einzelnen ihrer Zellen zugänglich.
Es war, als würde das Ich der fünf Menschen milliardenfach reproduziert.
Sie erkannten, daß die Neugier eine der gravierendsten menschlichen Eigenschaften war, und sahen plötzlich den Weg klar vor ihnen liegen, der es ihnen ermöglichen würde, das große Schiff vollständig zu übernehmen.
Und so begannen sie mit dem Spiel...
*
„Hören Sie, Captain, wie lange soll ich denn noch warten, in drei Teufels Namen! Zuerst war der Start auf zehn Uhr dreißig angesetzt. Dann hieß es, wir könnten um zehn Uhr fünfunddreißig starten.
Jetzt ist es bereits zehn Uhr vierzig durch, falls ich meinen Augen trauen darf, und ich habe noch immer keine Starterlaubnis. Wann, um alles in der Welt, setzen Sie denn endlich Ihre vertrackte „Steinschleuder" in Betrieb und jagen uns mittels des energetischen Feldes aus
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