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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Interessen verfolgen, John Sinclair.«
    Es war einfach verrückt. Da stand ich in einer feindlichen, dämonischen Welt und diskutierte mit Jane Collins über das Hexendasein und deren Folgen, anstatt zuzusehen, daß wir hier rauskamen und meine Freunde auch mitnehmen konnten.
    »Ich ahne, woran du denkst, John«, übernahm Jane Collins wieder das Wort. »Aber es ist nicht so, wie du es dir vorgestellt hast. In dieser Welt kann man nichts voraussagen. Hier geschehen die Dinge völlig überraschend, ohne daß man damit rechnen kann.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ob es dir oder mir nun paßt oder nicht, John Sinclair. Wir sind gemeinsam gefangen und zwangsläufig zu Verbündeten geworden. Deshalb sollten wir uns arrangieren.«
    Da hatte Jane recht. »Wie hast du dir das vorgestellt?« erkundigte ich mich.
    Sie hob ihre Arme in Hüfthöhe und hielt mir die Hände entgegen.
    »Löse mir die Fesseln!«
    Damit hatte ich gerechnet. Wären wir in unserem normalen Bereich gewesen, hätte ich ihr was gepfiffen. So aber blieb mir nichts anderes übrig, als die Handschellen zu öffnen.
    Als ich nickte, begann Jane zu lächeln und sagte: »Keine Sorge, John, ich spiele nicht falsch. Diesmal nicht, weil ich es mir nicht erlauben kann. Okay?«
    »Ja, okay.«
    Ein wenig mulmig war mir schon, als ich auf sie zuschritt und dicht vor ihr stehen blieb.
    Sie schaute zu mir hoch.
    Verdammt, so nah waren wir uns lange schon nicht mehr gewesen. Für mich war es ein völlig neues Gefühl, mit dem ich zunächst einmal fertig werden mußte.
    Ich versenkte meinen Blick in den ihren. Nichts Falsches lauerte mehr in den Augen. Aber auch keine Wärme oder Gefühl. Jane Collins schaute mich kühl, beinahe herausfordernd an.
    »Traust du dich nicht, John?«
    Ich verzog die Lippen. »Du kannst dir vorstellen, daß es mich Überwindung kostet.«
    »Natürlich. Tu es trotzdem.«
    »In Anbetracht der Umstände…« Mehr fügte ich nicht hinzu. Meine Hand verschwand in der Hosentasche. Dort fand ich auch den Schlüssel für die Handschellen.
    Das kleine Schloß befand sich in der Mitte zwischen den beiden Ringen aus Kunststoff. Der Schlüssel war kaum zu sehen. Jane mußte auch ihre Hände drehen, damit ich das Schloß erkennen konnte.
    Ich schob den kleinen Schlüssel hinein und drehte ihn um. Ein leises Knacken ertönte. Jane drückte ihre Hände in verschiedene Richtungen, und die beiden Kreise klappten auf.
    Ich nahm ihr die Fesseln ab! Die Acht ließ ich verschwinden und hängte sie an meinen Gürtel.
    Tief atmete Jane Collins durch. »Das war nötig«, erklärte sie. »Aber eine Chance haben wir trotzdem nicht.«
    »Früher hast du nicht so leicht aufgegeben«, erwiderte ich spöttisch.
    »Ich kenne schließlich meine Freunde und weiß, wozu sie in der Lage sind.«
    Freunde, hatte sie gesagt, nicht Gegner. Sie stand noch immer auf der schwarzmagischen Seite, obwohl sie mit mir paktierte. Eigentlich paradox, aber in diesem Fall eine zwingende Notwendigkeit geworden.
    Jane konnte an mir vorbeischauen. Zum Feuer hin, während ich den Flammen den Rücken zudrehte.
    An ihrem Blick erkannte ich, daß etwas nicht stimmte, und fragte:
    »Was ist geschehen?«
    »Willst du van Doolen sehen?«
    »Natürlich.«
    »Dann dreh dich um.«
    Das tat ich auch, und meine Augen weiteten sich vor Schreck…
    Hendrik van Doolen, der Makler, kletterte aus dem großen Kessel. Die Flammen loderten nicht mehr so hoch. Sie erreichten den Rand des Gefäßes kaum.
    Die Öffnung lag frei.
    Aus ihr kletterte das, was einmal van Doolen gewesen oder jetzt von ihm übriggeblieben war.
    Ein Monstrum!
    Ich hatte so etwas noch nie gesehen und fragte mich, ob ich es mit einem Skelett oder einem Schleim-Monster zu tun hatte, denn der Oberkörper war über und über mit dieser dicken, widerlichen roten Soße bedeckt, die in langen Bahnen nach unten lief. Darunter, so meinte ich jedenfalls, war eine Knochengestalt zu sehen - eben ein Skelett.
    Und das kletterte aus dem Gefäß!
    Da der große Topf an einer Kette und diese an einem Haken hing, schwankte er bei der einseitigen Belastung, als van Doolen das Gefäß verließ. Der rote Sirup rann an seinem Körper nach unten. Er bildete zu seinen Füßen dicke Lachen, die sich ausbreiteten und sich zu kleinen Seen vereinigten.
    »Sieh ihn dir genau an«, sagte Jane flüsternd. »Das steht uns ebenfalls bevor.«
    »Was kocht da in dem Topf?«
    »Hexenblut!«
    Ich grinste schief. »Ist das nicht ein wenig übertrieben?«
    »Nein. Es wird

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