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0307 - Abrechnung mit Jane Collins

0307 - Abrechnung mit Jane Collins

Titel: 0307 - Abrechnung mit Jane Collins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedenfalls so genannt. Eine von uns nach uralten Rezepten hergestellte Flüssigkeit, in der das Grauen wohnt. Man sagt ihr nach, sie wäre das Manna der Hölle, aber es sind alles Sprüche. Ich weiß nicht, aus welchen Ingredienzien dieser Sirup hergestellt worden ist. Jedenfalls reagiert er ähnlich wie der dir so bekannte Todesnebel. Nur bleibt er an den blanken Knochen kleben.«
    »Das reicht«, erwiderte ich und zog meine Beretta.
    »Willst du ihn mit einer Silberkugel töten?«
    »Ich versuche es.«
    »Viel Spaß.«
    Kaum hatte Jane die beiden Worte ausgesprochen, als ich bereits abdrückte. Sogar ich zuckte zusammen, als der Abschußknall die Stille zerriß. Und ich sah auch den Treffer.
    Die Kugel hatte das Skelett etwa in Brusthöhe getroffen. Es war gegen die Knochen geschlagen, und das Hexenblut spritzte an der Aufschlagstelle fontänenartig zur Seite.
    Vom Druck der Kugel wankte derjenige, der einmal van Doolen gewesen war, wieder zurück und geriet nicht nur in die Nähe des Kessels, sondern auch an das Feuer heran.
    Er fiel gegen das Gefäß, drückte es zurück und konnte sich selbst auch nicht mehr halten.
    Das Skelett fiel in die Flammen.
    »Jetzt verbrennt es«, sagte ich.
    »Du wirst dich irren.«
    Ich warf Jane einen raschen Blick zu. Sie hatte voller Überzeugung gesprochen, und meine Zuversicht geriet mehr und mehr ins Wanken, während der »Makler« im Feuer lag.
    Er war unter den heißen Kessel gerutscht. Die Flammen hatten also genügend Nahrung bei ihm gefunden, und sie tanzten über den Körper wie gierige Hände.
    Ich hörte keinen Laut. Aber ich sah, wie sich die dicke Flüssigkeit veränderte. Sie wechselte nicht nur ihren Farbton von einem hellen in ein dunkles Rot, sie wurde auch fest und erinnerte mich in diesem Moment an Siegellack.
    Das Feuer härtete das Hexenblut!
    Das war wirklich unbegreiflich. Eine feste Masse umspannte das im Feuer liegende Skelett, während über ihm das schwere Gefäß von einer Seite zur anderen schaukelte.
    »Dann wird es eben so erledigt«, sagte ich zu Jane gewandt.
    Sie lachte nur.
    Als ihr Lachen abbrach, erkannte ich, daß ich mich geirrt hatte, denn das Skelett war noch längst nicht gestorben, sondern nach wie vor auf teuflische Art und Weise lebendig.
    Das Grauen kroch über meinen Rücken, als ich mit ansehen mußte, wie sich zuerst der rechte Arm des Monstrums bewegte und sich so weit nach vorn streckte, daß er den Flammenring verlassen konnte. Es war der Stumpf, dem der linke Arm bald folgte. Und hier bewegten sich auch die mit dieser dicken Kruste überzogenen Finger. Sie kratzten auf dem Boden, als wollten sie in ihn hineindringen.
    Langsam schob es sich aus den Flammen hervor, um auf uns zuzukriechen.
    »Habe ich zuviel versprochen?« fragte Jane Collins leise.
    »Nein, das nicht.«
    Sie lachte kehlig. »Du wirst sehen, John, es geht noch weiter. Wenn du schießen willst, bitte, aber einen Erfolg wirst du nicht erringen, das kannst du mir glauben.«
    Ich nahm ihr jedes Wort ab, behielt dabei das Skelett im Auge und bekam mit, wie es sich auf die Füße stemmte.
    Der Sirup war gehärtet worden. Mehr als fingerdick lag er über den Knochen. Als sich das Monstrum bewegte, da begann es zu knirschen und zu knacken.
    Es war wie beim Siegellack. Auch er brach, wenn eine bestimmte Kraft gegen ihn eingesetzt wurde.
    Hier war es nicht anders. Das Zeug splitterte genau dort, wo die Belastung am stärksten war.
    An den Gelenken brach es weg. Hell und bleich schimmerten die Knochen des Mannes durch, und auch an den Fingern der linken Hand knirschte das harte Hexenblut.
    »Flucht hat keinen Sinn«, sagte Jane. »Wir müssen uns van Doolen schon stellen.«
    »Das hatte ich auch vor.«
    »Und wie willst du ihn killen?«
    »Mit dem Kreuz!«
    Darauf erwiderte Jane nichts, aber ich sah darin meine einzige Chance.
    Wäre der Bumerang in meiner Nähe gewesen, hätte ich dem Monstrum den Kopf abschlagen können, so aber mußte ich es mit dem Kreuz versuchen.
    Das Skelett hatte seinen Kurs beibehalten. Es wollte uns. Vielleicht war es überrascht, daß ich mich plötzlich löste und in seine Richtung ging. Dabei schritt ich ihm direkt entgegen.
    Mein Kreuz hielt ich bereits in der Hand. Ich wollte es noch nicht aktivieren, sondern erst einmal normal versuchen, obwohl es schon unter einer gewissen Spannung stand, denn an seinen Enden zuckte und blitzte es auf.
    Hoffentlich wandte es seine Kräfte nicht gegen mich an. Ich hatte mich schließlich nicht so verhalten,

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