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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marionetten des Satans
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den Spuren des Dodge orientiert, aber dann merkte ich, dass die Indios Umwege gefahren waren. Außerdem war der Mond untergegangen, und in dem blauen Licht der Sterne war es fast unmöglich gewesen, die Reifenabdrücke auszumachen.
    Ich hatte mich dann nach den Sternen orientiert und war einen Waldweg entlanggegangen, der nach meiner Berechnung zur Küste führen musste. Die Mosgrove-Sümpfe waren so ungefähr das einzige unbewohnte Gebiet von größerer Ausdehnung in dieser Gegend.
    Die Indios wollten mich wahrscheinlich nur für wenige Stunden ausschalten, und sie wussten genau, dass es lange dauerte, bis ich auf einen Menschen stieß.
    Gegen vier Uhr morgens hörte ich hinter mir ein leises Brummen. Es wurde rasch stärker, und dann tauchten die Lichter eines Lastwagens auf. Ich stellte mich mitten auf die Straße und winkte. Das Gefährt kam mit zischenden Bremsen zum Stehen. Der Fahrer beugte sich heraus.
    »Sie wollen sich wohl den ›Goldenen Spazierstock‹ verdienen, he?«, fragte der Mann und lachte. »Oder, warum wandern Sie zu dieser Zeit in der gottverlassenen Gegend herum?«
    »Ich habe gewettet«, brummte ich und ließ mich neben ihm in die Polster fallen. Erst jetzt merkte ich, wie zerschlagen ich war.
    Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir eine Raststätte, und ich ließ mich absetzen. Ich war der einzige Gast zu dieser frühen Stunde. Nachdem ich Schinken, Rührei und heißen Kaffee bestellt hatte, ging ich ans Telefon und wählte die Nummer des FBI-Hauptquartiers. Zu meiner Überraschung war Phil noch oder schon da.
    »Jerry, wo steckst du?«, rief er. Deutlich war ihm die Erleichterung anzuhören. »Wir haben eine Großfahndung nach dir eingeleitet. Ich befürchtete schon, dir wäre etwas zugestoßen. Was ist passiert?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte ich. »Ich erzähle sie dir später. Jetzt ist vor allem eins wichtig. Ist die Atropos schon ausgelaufen?«
    »Vor zwei Stunden«, sagte er.
    »Hoffentlich schaffen wir es noch.«
    »Was?«
    »Um es kurz zu machen. Ich wurde heute Nacht überfallen von einem Burschen, der ungefähr zwanzig Rojo-Indios bei sich hatte, wahrscheinlich Besatzungsmitglieder der Atropos. Irgendwo haben die Gangster Boote liegen, irgendwo vor Long Island. Und da kreuzt auch die Atropos herum.«
    »Nun - es dürfte kein Problem sein, die Atropos zu finden, wenn es wirklich wichtig ist«, sagte Phil. »Wir brauchen nur die Wasserpolizei zu verständigen. Notfalls setzen wir Polizeiflugzeuge ein. Aber das alles hilft uns nichts, wenn sie außerhalb der Dreimeilenzone ist.«
    »Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass sie mit den Booten so weit hinausfahren. Verständige die Wasserpolizei, und wenn sie das Schiff innerhalb der amerikanischen Gewässer finden, sollen sie es durchsuchen. Nach den Schiffspapieren befinden sich nur zwei Weiße an Bord, der Kapitän und der 1. Offizier. Alle anderen sind Rojos. Sollte sich doch noch ein dritter Weißer an Bord befinden, ist er zu verhaften. Zum mindesten liegt dann ein Verstoß gegen die Passagierdeklaration vor, was zunächst ausreichen dürfte.«
    »Und wenn sich kein dritter Weißer findet?«
    »Dann sollen Sie feststellen, ob die Besatzungsliste vollständig ist.«
    »Und wenn das der Fall ist? Sollen irgendwelche Rojos festgenommen werden?«
    »Nein«, brummte ich. »Erstens sind das nur Statisten, und zweitens sehen sie alle gleich aus. Ich wäre gar nicht imstande, sie wiederzuerkennen.«
    »Schön, wird gemacht«, sagte Phil. »Was noch?«
    »Am Hafen steht immer noch mein Wagen«, sagte ich. »Am Eingang zu Pier 63. Vermutlich hängt ein halbes Dutzend Strafzettel dran. Du hast doch meine Reserveschlüssel. Du kannst den Wagen abholen und zu mir herkommen.«
    »Wo ist das?«
    Ich fragte den Barmann.
    »Ivanhoes Inn«, sagte ich dann. »An der Staatsstraße 73, Connecticut, drei Meilen hinter Rutherford. Kinderleicht zu finden.«
    »Aye, aye«, sagte Phil.
    »Und noch etwas«, sagte ich. »Auf dem Weg zum Hafen kommst du an der großen Buchhandlung Ecke Broadway, 42. Straße vorbei.«
    »Carpentier’s?«
    »Genau, die meine ich. Mach einen Sprung hinein und kaufe das Buch ›Alte Herrensitze Neu-Englands‹. Es ist ein ziemlich dicker Bildband, den ich einmal im Schaufenster gesehen habe.«
    »Alte Herrensitze? Was ist - willst du dich zur Ruhe setzen?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich will nur etwas nachsehen. Lass dir eine Quittung geben. Das Buch geht auf

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