Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
Vom Netzwerk:
weil Sie sich darüber entrüsteten, dass sie verreist sei, ohne es Ihnen zu sagen.«
    Er nickte.
    »Ich kannte Elsie wirklich erst, seit sie hier ist, aber ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt und ihr den Hof gemacht. Sie schien nichts dagegen zu haben. Sie besuchte mich einige Male in meiner Junggesellenwohnung. Wir gingen auch zusammen aus, und ich trug mich bereits mit dem Gedanken einer Heirat, obwohl ich dreißig Jahre älter bin. Es war wie ein Rausch, der über mich kam.«
    »Haben Sie ein Bild von ihr?«, fragte ich ihn.
    »Ja.«
    Widerstrebend nahm er die Brieftasche heraus, suchte darin und entnahm ihr ein Foto.
    Er betrachtete es lange, seufzte und reichte es mir herüber.
    In dieseili Augenblick bewahrheitete sich der Verdacht, den ich seit einigen Minuten hegte.
    Ich erkannte das Gesicht sofort.
    Die Fotografie war außerordentlich gut gelungen.
    Es war das Mädchen mit der schwarzen Haarmähne, das Mädchen aus Lous Zimmer.
    Auf dem Bild hatte das Girl aber eine kurz geschnittene, moderne Frisur und wesentlich hellere Haare.
    Sie trug einen Pullover mit Ausschnitt und hatte an der rechten Schulter ein kleines, dunkles Muttermal, dessen Form allerdings nicht zu erkennen war.
    »Ich fürchte, Mister Potter, Sie haben sich hineinlegen lassen. Antworten Sie mir bitte wahrheitsgemäß. Haben Sie dieser angeblichen Elsie Blythe etwas über den Geldtransport von heute Morgen mitgeteilt, bevor sie Ihnen den Anruf übermittelte?«
    »Das habe ich allerdings, und zwar schon vorgestern Abend, als wir…«
    »Sprechen Sie weiter, Mister Potter. Das Unglück ist geschehen, und nur Offenheit kann uns helfen.«
    »Wir waren vorgestern Abend zusammen zum Dinner und danach im Park Casino.«
    »Dem Nachtclub am Central Park South?«
    »Ja. Es war der Abend an dem ich ihr meine Liebe gestand. Ich hätte das wohl kaum gewagt, aber ich hatte mehr getrunken als üblich, und das machte mir Mut.«
    »Was antwortete sie darauf?«
    »Sie küsste mich auf die Wange und sagte, ich sei der beste und liebste Mensch, den sie jemals kennengelernt habe.«
    »Und dann erzählten Sie von dem Geldtransport.«
    »Davon wusste sie bereits. Jeder wusste das, nur die Zeit und der Betrag waren geheim.«
    »Und beides plauderten sie aus.«
    »Ich glaube ja. Ich sagte ja schon, ich hatte zu viel getrunken. Ich weiß nur, dass wir uns über alle möglichen banktechnischen Dinge unterhielten, und dass ich mich über Elsies Wissbegierde amüsierte.« Er hielt plötzlich inne und starrte mich an. »Was bedeutet das alles? Wollen Sie etwa behaupten, Elsie habe die Leute, die das Geld raubten und die beiden Bankbeamten niederschossen, informiert? Das ist doch unmöglich. Da ist doch Irrsinn.«
    »Doch, das will ich behaupten, und außerdem heißt diese reizende, junge Dame nicht Elsie Blythe. Ihren wirklichen Namen kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass sie mit Bestimmtheit in zwei Mordfälle verwickelt ist, deren Hintergrund ebenfalls ein Geldraub ist.«
    »Sind Sie sicher, Mister Cotton?«, fragte er mit versagender Stimme. »Denken Sie daran, dass von Ihrer Antwort alles für mich abhängt.«
    »Es tut mir Leid, Mister Potter, aber ich bin sicher. Die Frau hat Ihnen die Angaben über den Geldtransport entlockt, um ihre Komplicen zu informieren. Das Telefongespräch von der Clinton Trust Cy. hat nie stattgefunden. Sie hatte es vorgetäuscht, um zu erreichen, dass die Boten bereits zu einer Stunde auf der Straße sind, zu der noch wenig Verkehr herrscht. Sie haben sich zum Besten halten lassen, Mister Potter.«
    ***
    Ich schaltete das Rotlicht und Sirene ein und fuhr zur 69. Straße, zum Gebäude des FBI.
    Kurz darauf saß ich an meinem Schreibtisch. Ich fand sehr schnell, was ich suchte, nämlich Fotos von Jo Brons. Ich verglich sie mit dem der angeblichen Elsie Blythe.
    Ohne Zweifel handelte es sich um ein und dieselbe Person.
    Ich teilte Phil, der in diesem Augenblick eintrat, meine Entdeckung mit. Auch er verglich die Fotos.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, meinte er. »Dann müsste also der spitzbärtige Mister Hauser mit Jerome Vickers identisch sein. Einen Spitz- und Schurrbart kann man sich ankleben, eine Brille und nötigenfalls eine Perücke kann man aufsetzen.«
    Die nächsten zwei Stunden vergingen in hektischer Tätigkeit.
    Ich ließ mir aus dem Labor einen unserer besten Fotografen kommen und beauftragte ihn, das vorliegende Bild von Jerome Vickers genau nach meinen Angaben mit Bart- und Kopfhaaren zu versehen.
    Dann nahmen

Weitere Kostenlose Bücher