0308 - Einbahnstraße in den Tod
wir dieses Foto sowie die beiden Bilder von Jo Brons und fuhren zur Roseveit Avenue in Richmond.
***
Der Diener erkannte das Ehepaar Hauser sofort.
Damit war der letzte Zweifel beseitigt.
Jo Brons hatte uns also an der Nase herumgeführt.
Ich zweifelte auch nicht mehr daran, dass der Mann, der mich in Lou Minuits Zimmer hatte erwürgen wollen, Jerome Vickers gewesen war.
Diese Erkenntnis half uns allerdings sehr wenig.
Es gab jetzt zwei Möglichkeiten.
Entweder wir leiteten die Bilder von Jo Brons und Vickers an die Presse zur Veröffentlichung weiter, oder wir veranlassten, dass sie vervielfältigt und an alle Detectives und alle Streifenwagen und Straßencops ausgegeben wurden. Wir fragten Mr. High um seine Meinung.
»Ich fürchte, dass weder das seine noch das andere einen Erfolg zeitigt«, sagte er. »Das Verbrecherpaar ist schlau genug, um zu wissen, dass wir genau im Bilde sind. Die beiden werden ihre bisherige Tarnung ablegen und eine neue erfinden. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass die beiden jetzt über reichliche Mittel verfügen, und dass diesmal keine neuen Scheine mit fortlaufenden Nummern darunter sind. Sie können ihre Beute also ohne Hemmungen unter die Leute bringen.«
»Und sie werden, wie ich Vickers auf Grund der Akten taxiere, keinen neuen Coup landen, bevor ihre Mittel nicht erschöpft sind«, fügte ich hinzu.
»Das ist wahrscheinlich. Ich würde nichts veröffentlichen und die beiden in dem Glauben lassen, sie seien nicht erkannt worden. Dann wäre es immerhin möglich, dass sie unvorsichtig werden.«
Wir vertieften uns in die Akten des Gangsterpärchens.
Aber wir fanden keinen Fingerzeig, der auf ihr Versteck gewiesen hätte.
Deshalb entschlossen wir uns, trotz aller Bedenken, zur Veröffentlichung der Fotos.
***
Am nächsten Morgen, kaum war ich im Office angelangt, kam ein Paket per Eilboten.
Ich bin mit der Zeit vorsichtig geworden, wenn unerwartete Pakete mit unbekanntem Absender eintreffen.
Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass man uns eine niedliche, kleine Höllenmaschine ins Haus geschickt hätte. Aber es war keine Höllenmaschine.
Der Inhalt des Pakets bestand aus genau 1981 Banknoten von je hundert Dollar. Und alle Banknoten hatten die bewusste grüne Kante.
Dabei lag ein Zettel. Darauf stand: da leider nicht verwendbar, mit Dank zurück.
Wie sich schnell ergab, war dieser Zettel mit einer Royal Portable geschrieben, einer alten Maschine, deren E stark abgeschrieben war und an deren r das Pünktchen an der Schleife fehlte. Außerdem befanden sich auf dem Papier die deutlichen Fingerabdrücke von Jerome Vickers und Jo Brons.
***
Der Aufruf in der Presse brachte kein Resultat.
Am 9. März veröffentlichte der DAILY MIRROR in großer Aufmachung eine Vorankündigung. Es hieß: Es ist uns gelungen, Kontakt mit Steve Johnes, dem ehemaligen Komplicen des Gangsters Jerome Vickers, aufzunehmen. Er hat sich bereit erklärt, unserem Reporter die Geschichte der VICKERS GANG zu erzählen: Bei dieser Gelegenheit werden Tatsachen an den Tag kommen, die nicht nur der Allgemeinheit, sondern auch der Polizei unbekannt sind.
Steve Johnes, genannt One Eye Johnes, wird auspacken. Und wir werden diesen sensationellen Bericht ab morgen veröffentlichen. Es ist selbstverständlich, dass das Zusammentreffen zwischen Johnes und unserem Reporter unter Beachtung aller Vorsichtsmaßregeln erfolgen wird.
Wir haben One Eye Johnes versprechen müssen, der Polizei, von der er immer noch gesucht wird, keine Hinweise zu geben. Noch mehr als die Behörden scheint er allerdings seinen ehemaligen Boss zu fürchten.
Morgen beginnt der DAILY MIRROR mit dem Abdruck dieses sensationellen Berichts.
Phil und ich, wir hatten die Überzeugung gewonnen, dass der letzte Raub von Vickers und seiner Freundin allein ausgeführt worden war, aber an dem bereits drei Jahre zurückliegenden Verbrechen waren sowohl One Eye Johnes als auch der Gangster Tony Mitten - Dumb Tony - beteiligt gewesen, und beide standen auf der Fahndungsliste.
Zusammen mit Lieutenant Crosswing von der Citizen Police rückten wir dem Herausgeber des DAILY MIRROR auf die Bude.
Wir bearbeiteten ihn, wir drohten ihm, wir redeten ihm gut zu, aber der Kerl blieb verstockt und wollte uns nicht verraten, wie, wo und wann sein Reporter diesen One Eye Johnes treffen werde.
Also blieb nichts anderes übrig, als eine richterliche Verfügung zu beantragen, da dies aber bis zum nächsten Tag dauern würde, ließen wir die in Betracht
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