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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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in einem bildhübschen, königsblauen Cocktailkleid, in dem sie mir noch besser gefiel.
    »Hello, Jerry«, grüßte sie und streckte mir ihre kräftige Hand hin. »Ich fürchtete schon, Sie würden mich versetzen.«
    »Und ich hatte dieselbe Befürchtung, Joyce.«
    »Also haben wir beide uns geirrt«, stellte sie fest, setzte sich und strich sich die Haare aus der Stirn.
    Diese Bewegung war so lässig, so spielerisch und schien mir dabei so vertraut zu sein, dass ich geradezu darauf wartete.
    »Ich habe wider Erwarten heute nicht viel Zeit«, sagte sie, »Tante Lizzy hat mich eingeladen, und ich konnte nicht ablehnen, aber ich bin bereit, es gutzumachen. Wie ist es mit morgen Vormittag?«
    »Zu meinem größten Bedauern, es geht nicht, Joyce. Ich muss pünktlich um 10 Uhr in Atlantic Beach, am äußersten Ende von Brooklyn sein. Wann ich zurückkomme, weiß ich leider nicht.«
    »Das ist schade, Jerry. Ich hatte mich schon darauf gefreut, mit Ihnen ein Stück spazieren zu fahren. Sie haben doch einen Wagen?«
    »Und ob, einen roten Jaguar.«
    »Das ist genau nach meinem Geschmack, und außerdem steht mir die Farbe gut zu Gesicht. Wann haben Sie denn Zeit?«
    »Warten Sie einmal, Joyce. Es ist so schwer, etwas zu versprechen. Jederzeit kann ein unvorhergesehenes Ereignis eintreten. Geben Sie mir Ihre Fernsprechnummer, und ich rufe Sie an.«
    »Mir ist es schon lieber, wenn wir jetzt etwas verabreden. Wie ist es mit dem Wochenende?«
    »Gut. Sagen wir also am Sonnabend.«
    »Und wo?«
    »Ich bin um 4 Uhr am Columbus Circle. Seien Sie pünktlich, damit ich nicht warten muss.«
    Eine halbe Stunde saßen wir noch zusammen im Café Pierre.
    Sie ging sogar mit mir zum Dinner. Es kostete nicht einmal große Überredungskunst. Wir saßen bis 10 Uhr zusammen, dann trommelte Joyce zum Aufbruch.
    »Heue dürfen Sie mich sogar ein Stück begleiten«, lachte sie zum Schluss. »Ich muss zuerst zum General Postoffice, um einen Brief einzuwerfen, und dann zum Washington Square.«
    Bevor sie einstieg, warf sie einen prüfenden Blick auf meinen Jaguar, und 32 dann kuschelte sie sich in die Polster des Beifahrersitzes.
    Wir fuhren die Fifth Avenue hinunter und dann durch die 34. Street.
    Ich stoppte vor dem Postamt und machte Miene, auszusteigen, als sie sagte: »Einen Augenblick.«
    Sie kramte in ihrer Handtasche, suchte den Umschlag heraus und meinte enttäuscht. »Oh, jetzt habe ich die Briefmarke vergessen. Wären Sie so freundlich, eine aus dem Automaten zu holen?«
    »Aber gern.«
    Ich zog den Zündschlüssel ab.
    Man kann nie wissen, nicht einmal bei seinem besten Freund oder einem netten Girl.
    Ich zog eine Marke und klebte sie auf den Brief, der an Mr. Dave Smith in Hoboken adressiert war.
    Der Name Smith schien immer mehr in Mode zu kommen.
    Als ich den Schlag öffnete und einstieg, war sie damit beschäftigt, ihr Näschen zu pudern.
    Am Washington Square bedankte sie sich.
    »Vergessen Sie unsere Verabredung nicht«, lächelte sie, stieg aus und war im nächsten Augenblick zwischen den Passanten verschwunden.
    Es war früh, noch nicht 10 Uhr 30, und so sah ich mich zuerst noch einmal im Office um.
    Es war nicht das Geringste los, Phil war schon gegangen, und so machte ich es ihm nach, fuhr nach Hause und legte mich schlafen.
    Eingedenk der Tatsache, dass ich um 9 Uhr nach Atlantic Beach fahren wollte, stand ich um halb acht auf und war um 8 Uhr 30 in der 69. Straße.
    Phil fragte mich ironisch, wie es gestern Abend gewesen wäre.
    Ich tat so, als ob ich ihn nicht verstanden habe, aber er ließ nicht locker. So sagte ich also, es sei ein netter Abend gewesen.
    Um 8 Uhr 45, ich wollte gerade zu meinen Wagen gehen, kam Squinting Al, der schielende Al, einer unserer Spitzel aus dem East End, und wollte sich ein paar Dollar verdienen. Er behauptete, eine besonders interessante Neuigkeit zu haben.
    Natürlich wollte er eine Vorauszahlung, aber darauf ließen wir uns nicht ein.
    Nach endlosem Feilschen entschloss er sich dann, es zu riskieren.
    »Vickers ist wieder da«, sagte er.
    »Ist das alles? Da hätten Sie sich den Weg sparen können, Al.«
    »Er ist im Begriff, seine alte Gang wieder aufzubauen«, erklärte er. »Ich saß am Nebentisch, als er gestern Abend im Mocking Bird in der Henry Street mit Pete Safe-Cracker und Toby the Penman verhandelte. Er sagte diesen, es gäbe einen Haufen Bucks zu verdienen.«
    »Und da haben Sie nicht sofort die Cops geholt?«, schnauzte Phil ihn an.
    »Mein allerbester G-man, ich habe keine

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