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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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bis 9 Uhr 20 gestern Abend, wenn es sich um eine genau gehende Uhr handelte.«
    Wo war ich gestern Abend von 9 Uhr ab gewesen?
    Zuerst mit Joyce im Café Pierre und dann beim Essen.
    Während dieser Zeit hatte niemand etwas im Handschuhfach oder an anderer Stelle verstecken können.
    Ich wusste genau, dass ich den Schlag jedes Mal verschlossen hatte, und das Schloss war so konstruiert, dass es nur mit Gewalt zu öffnen war.
    Um ungefähr 10 Uhr waren wir aufgebrochen und nach dem Postamt gefahren, wo ich die Marke aus dem Automaten holte und Joyces Brief einwarf.
    Danach war ich im Office gewesen und hatte auch während meines Aufenthalts im Gebäude den Wagen abgeschlossen.
    Ich war dann direkt nach Hause gefahren, wo das Fahrzeug mit verschlossenen Türen in einer durch ein Patentschloss gesicherten Garage gestanden hatte.
    Das Gleiche galt für den Morgen im Office.
    Niemand hatte die Möglichkeit gehabt, etwas in dem Jaguar zu verstecken…
    Niemand?
    Nur Joyce war ungefähr fünf Minuten lang allein auf dem Vordersitz, und zwar genau vor dem Handschuhfach gewesen, aber Joyce kam dafür nicht in Betracht…
    Dabei fiel mir ein, dass ich bisher weder ihren Nachnamen noch ihre Adresse kannte.
    Ich hatte gar nicht daran gedacht, sie danach zu fragen; und sie war ausgewichen, als ich sie nach ihrer Fernsprechnummer fragte.
    Sie hatte auch am vergangenen Sonntag dafür gesorgt, dass ich sie nicht nach Hause brachte und mir auch gestern die Adresse der Tante nicht angegeben.
    Sie hatte nur gesagt, sie müsse am Washington Square aussteigen.
    Jetzt, da ich das überdachte, erschien es mir doch auffällig, aber was konnte Joyce für einen Grund haben, mir eine Höllenmaschine in den Wagen zu packen?
    Ein weiterer Gedanken durchschoss mich.
    Sie hatte mich gefragt, ob ich heute Morgen Zeit habe, und ich hatte ihr erklärt, ich müsse um 10 Uhr in Atlantic Beach sein und deshalb um 9 Uhr losfahren.
    Die Bombe war um 9 Uhr 25 hochgegangen, also zu einer Zeit, zu der ich eigentlich auf dem Wege zu meinem Ziel im Wagen hätte sitzen müssen.
    Hätte ich mein Programm innegehalten, so wäre jetzt nicht mehr viel von mir übrig geblieben. So sehr ich mich gegen die Erkenntnis wehrte, es konnte nur Joyce gewesen sein.
    Fraglich blieb eigentlich nur das Warum, aber ich wusste, dass es eine Menge Leute gab, die mich abgrundtief hassten.
    Trotzdem, ich sträubte mich instinktiv gegen die Tatsache, Joyce habe diesen Anschlag verübt.
    Ich sagte nicht einmal Phil etwas davon, aber ich dachte wieder an Nevilles Ausspruch über die Gefährlichkeit netter, kleiner Mädchen.
    Nun, ich würde mich sehr schnell davon überzeugen können, ob ich recht hatte oder nicht.
    Sonnabend wollte Joyce am Columbus Circle auf mich warten.
    Wenn sie kam, so hatte sie wahrscheinlich ein gutes Gewissen, aber wenn sie mich versetzte…
    Dann würde ich auch nichts mehr daran ändern können.
    Natürlich bemächtigte sich die Presse des Vorfalls unter dem Titel: MORDANSCHLAG AUF EINEN G-MAN; EXPLOSION VOR DEM FBI, DEM TOD UM HAARESBREITE ENTGANGEN.
    Wer es auch gewesen war, der mich ins Jenseits hatte befördern wollen, er wusste, dass sein Vorhaben missglückt war.
    Das sind nun einmal die Nachteile der Pressefreiheit.
    In den nächsten Tagen war ich besonders vorsichtig.
    Ich wartete auf eine Wiederholung des missglücken Versuchs, aber nichts geschah.
    Am Freitag holte ich mir einen neuen Jaguar aus der Fabrikfiliale, ein genaues Abbild meines zerstörten Wagens.
    Die Versicherung hatte mir einen Totalschaden zugebilligt, ich hatte das Auto zum Neuwert versichert.
    Der einzige Nachteil wgr der, dass die Versicherungsgesellschaft die Prämie aufs Doppelte erhöhte.
    Am Sonnabend um Punkt 4 Uhr nachmittags stoppte ich am Columbus Circle vor dem Apartmenthaus.
    Ich war so nervös, dass ich eine Zigarette nach der anderen rauchte und es im Wagen nicht aushielt.
    ***
    Zehn Minuten nach vier, ich wollte schon aufgeben, kam von der Station der IRT Subway am Broadway eine schlanke, unverkennbare Gestalt mit zerzauster, blonder Lockenfrisur herüber.
    Schon von weitem winkte Joyce, und mir fiel bei ihrem Anblick ein Stein vom Herzen.
    Sie konnte es nicht gewesen sein.
    Ich hätte mich ohrfeigen mögen, dass ich sie jemals verdächtigt hatte.
    So konnte kein Mensch sich verstellen, und am wenigsten ein Mädchen wie Joyce.
    Vor meinem Wagen blieb sie einen Augenblick stehen, und noch bevor sie mich begrüßt hatte, fragte sie.
    »Ist der nicht neu?«
    »Ja, das

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