Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Vom Netzwerk:
es selbstverständlich abstreiten, jemals eine derartige Bemerkung Ihnen gegenüber gemacht zu haben. War nur ein Spaß, haha!«
    »Haha. Der Spaß wird Ihnen vergehen, wenn Sie Schwierigkeiten bekommen.«
    »Gut, dann nicht.« Sie machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen.
    »Bleiben Sie«, sagte ich und hielt sie am Ärmel ihres Pelzmantels fest. »Sie müssen vernünftig sein. Die Polizei, ich bin G-man, hat keinen Fond, um Informationen zu kaufen. Bei Privatdetektiven mag das üblich sein, bei uns ist das unmöglich.«
    »Sie sind G-man?«, fragte sie erstaunt. »Verdammt, ich hielt Sie für einen privaten Schnüffler.«
    »Wieso?«
    »Nun, als die Cops in der Sundown Bar auftauchten, um den Chef und das Personal über Mabel Brown zu verhören, waren Sie nicht dabei. Als Sie dann später auftauchten und plumpe Fragen stellten, hielt ich Sie für einen Plattfuß.«
    »So kann man sich irren. Ihr Pech. Aber Sie sehen jetzt hoffentlich ein, dass ich Sie für eine Information nicht bezahlen kann.«
    »Hm.«
    »Woher wollen Sie eigentlich etwas wissen? Sie behaupteten doch, Mabel Brown nicht gekannt zu haben.«
    »Das stimmt nicht. Ich lernte sie vor ein paar Monaten in der Stadt beim Einkäufen kennen. Sie erhielt von mir den Tipp, als in der Sundown Bar ein Job als Sängerin frei wurde. Zwar weiß der Besitzer nicht, dass wir uns kennen. Aber mein Tipp hat Mabel genützt. Sie erhielt die Stelle.«
    »Und wer ist nach Ihrer Meinung der Mörder?«
    »Ein Mann, der Mabel seit mindestens drei Monaten belästigt hat. Gesehen habe ich ihn nicht. Aber Mabel erzählte mir, dass er ihr dauernd in der Stadt auflauere, ihr seine Begleitung anbiete, oft in der Nähe ihres Hauses gesehen werde und ständig hinter ihr herschleiche.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass dieser Kerl…«
    »Mabel hielt ihr für einen Verrückten«, unterbrach sie mich »Zuerst wollte sie ihrem Mann nichts davon erzählen, um ihn nicht unnötig zu beunruhigen. Dann aber, als der Unbekannte sogar einmal das Grundstück betrat und bis ans Haus herankam, sogar durch das Fenster blickte, bekam Mabel es mit der Angst zu tun und erzählte ihrem Mann davon.«
    »Und was geschah dann?«
    »Lester Brown blieb einen Vormittag, es war zwei Tage vor seiner Ermordung, zu Hause und lauerte dem widerlichen Kerl auf. Er stellte ihn zur Rede. Dann kam es zu einer wüsten Schlägerei zwischen den beiden. Lester blieb Sieger. Als der andere k. o. war, nahm Lester dessen Brieftasche und notierte sich die Personalien, um notfalls eine Anzeige mit genauer Personenbeschreibung erstatten zu können.«
    »Und?«
    »Mabel verwahrte den Zettel, auf dem Name und Adresse des aufdringlichen Burschen standen. Einen Tag vor ihrer Ermordung rief sie mich an und erklärte mir, sie sei plötzlich darauf gekommen, dass die Ermordung ihres Mannes mit diesem Kerl Zusammenhängen könnte.«
    »Reichlich späte Erkenntnis.«
    »Mag sein. Aber Mabel war durch den schrecklichen Tod ihres Mannes völlig durcheinander. Ich finde es verständlich.«
    »Weiter!«
    »Mabel gab mir Name und Adresse des Burschen, um für alle Fälle gedeckt zu sein. Sie hatte ihn zwar seit dem Tag der Schlägerei nicht mehr gesehen, war aber dennoch misstrauisch. Ich habe alles aufgeschrieben. Bitte, hier ist es.« Sie reichte mir den Zettel. Ich konnte jedoch im Dunkeln nicht entziffern, was draufstand.
    »Der Kerl wohnt am Olympic Boulevard, Nummer 1040«, sagte die Silberhaarige. »Er heißt Walter Rutman.«
    ***
    Für einen Augenblick war ich sprachlos.
    Dann knipste ich die Innenbeleuchtung des Buicks an und las, was auf dem Zettel stand. Ich befürchtete nämlich, mich verhört zu haben. Aber das war nicht der Fall.
    Olympic Boulevard, 1040.
    Walter Rutman.
    Ich stieß die Luft durch die Zähne und murmelte: »Donnerwetter, das ist interessant.«
    »Kennen Sie ihn?«, fragte die Silberhaarige überrascht.
    Ich schüttelte den Kopf. »Kennen wäre zuviel gesagt. Ich habe von ihm gehört.«
    »Was denn?«
    »Tut mir leid, aber das kann ich Ihnen nicht erzählen. Dienstgeheimnis.«
    »Schade.«
    Sie drückte ihre Zigarette an der Windschutzscheibe aus und warf den Stummel durch das geöffnete Seitenfenster.
    »Dann kann ich jetzt wohl gehen?«
    »Ich fahre Sie nach Hause, Miss…?«
    »Winter ist mein Name.«
    »Helen Winter?«
    »Nein, ich heiße Yvonne.«
    »Haben Sie eine Schwester oder eine Verwandte, die Helen Winter heißt?«
    »Nein, warum?«
    »Ach nichts. Dann ist es nur eine zufällige

Weitere Kostenlose Bücher