Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
Vom Netzwerk:
hatte mich kommen hören.
    Und was für ein gefährlicher Kämpfer er war, zeigte sich in seiner Reaktion. Statt sich erst umzudrehen, um zu sehen, was sich hinter ihm befand, schnellte er mit angewinkelten Armen herum und schlug aus der Drehung heraus einen mörderischen Haken, der mich voll auf den kurzen Rippen traf.
    Pfeifend kam mir die Luft über die Lippen. Ich war einen Augenblick wie gelähmt. Ich sah, wie Helen Winter mit der Flasche nach meinem Kopf zielte und wie Sabatino das Knie anzog, um es mir in den Bauch zu rammen.
    Ich stolperte gerade noch rechtzeitig zurück.
    Sabatino setzte nach.
    Während ich tief einatmete, schaltete ich noch einmal den Rückwärtsgang ein.
    Dann stießen meine Kniekehlen gegen etwas Hartes.
    Der Rand des Schwimmbeckens.
    Ich stolperte, verlor das . Gleichgewicht, balancierte einen Augenblick und stürzte dann rückwärts in das Becken.
    Das kalte Wasser wirkte Wunder. Ich war wieder klar.
    Als ich den Kopf aus dem Wasser hob, sauste etwas auf mich zu.
    Eine Handbreit neben mir klatschte die Flasche, die Helen Winter nach mir geworfen hatte, auf die Wasseroberfläche.
    »Hol die Harpune«, sagte Sabatino leise zu der Frau. Sie eilte ins Haus.
    Sabatino packte zwei Flaschen und trat wieder an den Rand des Schwimmbeckens.
    Ich war inzwischen in die Mitte geschwommen. Ich sah, wie er ausholte. Ich tauchte. Als ich wieder an die Oberfläche kam, hatte er noch beide Flaschen in der Hand.
    Ich musste aus dem Becken heraus, bevor die Frau mit der Harpune erschien.
    Warum er mich damit und nicht mit einer Pistole erledigen wollte, war klar. Der Lärm hätte die Nachbarn angelockt.
    Ich schwamm auf eine der Leitern zu, an der man aus dem Becken klettern konnte.
    Aber Sabatino hielt auf dem Trockenen Schritt und stand an der Leiter, bevor ich auch nur in Reichweite war.
    Meine Kleidung hatte sich vollgesogen. Sie schienen Zentner zu wiegen. Unter meiner rechten Schulter spürte ich die schwere Pistole in dem Halfter. Aber sie war jetzt wertlos. Ein so ausgiebiges Bad verträgt kein komplizierter Mechanismus.
    Helen Winter stürzte aus dem Haus. Sie trug die Harpune.
    Ich konnte erkennen, dass es ein mehr als zwei Yards langes Gerät war mit glänzender Stahlspitze. Sie reichte aus, um einen Hai zu töten.
    Bei dem Gedanken, dass Sabatino mich mit dem Ding harpunieren wollte, wurde mir flau im Magen.
    Sabatino nahm die Harpune in die Rechte, wog sie prüfend und folgte dann jeder meiner Schwimmbewegungen am Beckenrand.
    Es war offensichtlich, dass er mich möglichst nahe herankommen lassen wollte, um mich nicht zu verfehlen.
    Das konnte meine Chance sein.
    Ich tauchte.
    Zum Glück war das Becken mindestens drei Yards tief. Unter-Wasser fischte ich meine Pistole aus dem Halfter. Dann schob ich vorsichtig den Kopf aus dem Wasser. Die Hände hielt ich unter der Oberfläche. In meiner Rechten ruhte die schwere Pistole.
    Ich warf einen Blick nach rechts. Morrisson lag noch immer bewusstlos auf der Terrasse, Phil hing wie ein Handtuch in der Hollywood-Schaukel. Langsam bewegte ich mich auf Sabatino zu. Ich sah, wie er langsam den rechten Arm hob.
    »Lassen Sie uns miteinander reden«, sagte ich und machte noch einen vorsichtigen Schwimmstoß. Er antwortete nicht.
    Ich musste ihn treffen, kurz bevor er schoss, sonst war ich verloren. Ich musste mich aus dem Wasser herausschnellen, trotz meiner vollgesogenen Kleider.
    Ich musste ihm meine Pistole an den Kopf schleudern, sodass er mindestens so lange kampfunfähig war, bis ich das Becken verlassen hatte.
    Jetzt hatte er den rechten Arm ganz ausgestreckt.
    Noch ein Schwimmstoß…
    Mit aller Kraft schnellte ich mich hervor, schlug die Beine zusammen, um möglichst weit aus dem Wasser zu gelangen. Mein Arm flog empor. Ich biss die' Zähne zusammen und schleuderte die schwere Pistole mit aller Kraft. Die Entfernung betrug nicht mehr als vier Yards. Dennoch war es sicherlich ein glücklicher Zufall, dass ich mein Ziel genau traf.
    Meine Pistole klatschte mit voller Wucht mitten in Sabatinos Gesicht.
    Der Getroffene stieß einen Schrei aus, ließ die Harpune fallen und schlug beide Hände vors Gesicht.
    Ich kraulte bis zum Rand, stemmte mich empor, schwang mich aufs Trockene und sah gerade noch, wie Helen Winter die Harpune an sich riss.
    Ich richtete mich auf. Ich stand zwischen der Frau und Sabatino, der sich nicht von der Stelle rührte, immer noch das Gesicht mit den Händen bedeckte und leise stöhnte.
    Helen Winter benutzte die Harpune als

Weitere Kostenlose Bücher