Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
Vom Netzwerk:
geschlossene Zimmertür.
    Maureen ließ also »den Knaben« eintreten.
    Hold-up-Jim hatte es sich im teuersten Appartement des Hotels bequem gemacht.
    Er trug nur Hose und Hemd. Die nackten Füße steckten in Filzpantoffeln.
    Im linken Mundwinkel hing eine Zigarette.
    »Hallo, Cotton!«, grüßte er leutselig. »Ich wusste, dass du kommst. Nita hat mich ermahnt, dich nett zu behandeln. Also setz dich, und du, Maureen, mach uns einen steifen Drink.«
    Der Empfang war viel versprechend.
    Ich machte es mir bequem. Jim bot mir eine Zigarette an, und dann tranken wir einen Schluck.
    Ich musste feststellen, dass die hübsche Maureen recht alkoholfest zu sein schien.
    Sie kippte das scharfe Zeug mit einem Zug hinunter.
    »Und jetzt schießen Sie los«, kommandierte Jim und ließ den Filzpantoffel auf dem großen Zeh tanzen.
    Ich warf einen Blick auf das Mädchen. Er verstand ihn und grunzte:
    »Maureen, schenk dir noch einen ein und verschwinde nach nebenan. Aber hüte dich, an der Tür zu horchen. Sei ruhig, ich kenne dich.«
    Maureen tat wie befohlen, warf mir einen Blick zu, raffte ihren Schlafrock zusammen und verschwand, den Drink balancierend, durch die Tür.
    »Ich möchte Ihren Rat einholen, Mister Brown«, begann ich, aber meine Diplomatie verfing nicht.
    »Halt die Luft an, Cop. Du willst nicht meinen Rat, sondern du möchtest mir irgendwelche Würmer aus der Nase ziehen. Well, noch niemand hat mir etwas aus der Nase gezogen, und auch du wirst es nicht fertig bringen. Sag was du willst, und mach es kurz.«
    »Geben Sie Acht, Mister Brown…«
    Schon wieder wurde ich unterbrochen.
    »Ich pfeife auf den Mister Brown. Sag Jim zu mir. Heißt du nicht Jerry?«
    »Klar. Also dann, Prost.« Ich ging auf den Ton ein.
    »Sage mal, lebt der alte Neville noch?«
    »Natürlich. Übrigens lässt er Sie grüßen. Wir haben uns gerade gestern über Sie unterhalten.«
    Jim grinste. »Sagen Sie dem alten Neville, er soll mich gelegentlich einmal besuchen. Als wir zum letzten Male zusammen waren, war die Sache nicht so ganz nach meinem Geschmack. Er hatte eine Knarre in der Hand, und ich musste die Pfoten hochheben. Na, lassen wir das.«
    Er fuhr sich über die graue Büstenfrisur, nahm einen Zug aus seinem Glas und brummte.
    »Jaja, das waren noch Zeiten.«
    »Gestern Abend wurde ein Mordanschlag auf Miss Kitty Ferry unternommen, bei dem irrtümlicherweise eine Freundin, die sich den Wagen der Schauspielerin geliehen hatte, ums Leben kam. Haben Sie etwas davon gehört, Jim?«
    »Natürlich. Nur wusste ich nicht, dass es ein Mordanschlag war und dass man es auf Kitty abgesehen hatte. In der Zeitung stand nur, dass die bekannte Schwimmerin Melvis Howard verunglückt sei. Es hieß, der Benzintank ihres Wagens sei explodiert und sie sei verbrannt.«
    »Das ist die offizielle Version, aber in Wirklichkeit hatte jemand eine Nitroglyzerin-Kapsel angebracht, die im gegebenen Moment hochgehen musste. Da es sich um Miss Ferrys Wagen handelte und niemand wusste, dass jemand anders ihn benutzen würde, ist es natürlich klar, dass man die Falsche erwischt hat.« '
    »Da haben wir’s mal wieder. Von dem Kram, der da gedruckt wird, soll man nichts glauben.«
    Er machte ein verächtliches Gesicht spuckte den Zigarettenstummel auf den Fußboden und trat ihn aus.
    »Kurz nach diesem fehlgeschlagenen Mordversuch an Miss Ferry traf ich am Tatort ein und gab mir Mühe, etwas herauszubringen«, sagte ich. »Ich sprach auch mit den Leuten in Cedar Grove Beach. Als ich dann nach Manhattan zurückfuhr, versuchte ein Lastwagen, mich zu rammen und von Bayonne Bridge ins Meer zu drücken. Ich hatte Glück. Nicht ich, sondern der andere machte einen Kopfsprung ins Wasser, wo er wahrscheinlich noch liegt. Ich versuchte, einen Wagen, der kurz danach die Straße entlangkam, anzuhalten, um darum zu bitten, dass man Hilfe herbeihole, denn auch mein Fahrzeug hatte etwas abbekommen. Anstatt zu halten, feuerte man mit einer Maschinenpistole auf mich. Ich hatte großes Glück, dass es mich nicht erwischte.«
    »Und warum erzählen Sie das ausgerechnet mir?«, feixte Jim. »Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Ich tue niemanden etwas, es sei denn, einer würde versuchen, an Nita heranzukommen. Dann kann er sein Testament machen, gleichgültig, wer es ist.«
    Er legte beide Hände um die Sessellehnen, beugte sich weit vor und starrte mich an.
    »Ich habe nicht die Absicht, Miss Cabrini zu Verdächtigen«, sagte ich. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen,

Weitere Kostenlose Bücher