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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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sagen, worum es sich handelt?«
    »Das kann ich nicht, ich weiß es selbst nicht. Ich soll Ihnen nur ausrichten, Mister Cotton, es sei sehr wichtig.«
    Am Bordstein stand ein großer Caddy und daneben ein livrierter Fahrer. Offenbar hatte mir Cain seinen eigenen Wagen geschickt.
    »Meinetwegen«, sagte ich.
    Das Wetter war gut und nicht kalt, sodass ich darauf verzichtete, Mantel und Hut zu holen. Der Fahrer riss den Schlag auf. Ich ließ der Dame den Vortritt und folgte.
    »Das ist ja glatt gegangen«, lachte sie. »Ich hatte schon gefürchtet, Sie würden Schwierigkeiten machen.«
    »Die hätte ich vielleicht gemacht, wenn die Aufforderung nicht aus einem so reizenden Mund gekommen wäre«, lächelte ich.
    »Danke für das Kompliment, Mister Cotton. Es ist bestimmt schmeichelhaft, wenn ein G-man etwas Derartiges sagt.«
    Das Mädchen war sicherlich Cains Sekretärin.
    »Darf ich wissen, mit wem ich das Vergnügen habe?«, fragte ich.
    »Ich bin Gloria West, aber das sagt ihnen bestimmt nichts. Ich bin am Theater, habe es aber leider nur bis zu Statistin gebracht.«
    Ich warf einen Blick hinaus. Die Gegend war mir fremd.
    »Ich dachte, Mister Cain wohne am Central Park West. Wir müssen doch schon viel weiter sein«, sagte ich.
    »Richtig«, sagte sie, und in diesem Augenblick bog der Wagen ab und fuhr über eine Auffahrt.
    Er stoppte. Der Fahrer riss die Tür auf, und in seiner Hand blinkte eine ausgewachsene 38er Pistole.
    »Was soll das bedeuten«, fragte ich überrascht und unterließ es, nach meiner eigenen Waffe zu greifen.
    Im gleichen Augenblick griff eine zarte Hand von hinten über meine Schulter und zog mir die Pistole aus der Halfter.
    »Steigen Sie aus!«, hörte ich den Befehl des Fahrers.
    »Na, gehen Sie schon, Jerry«, sagte Gloria West. »Jemand ist sehr begierig darauf, Sie zu sehen.«
    Ich stieg langsam aus und folgte ihr zur Haustür.
    Der Chauffeur mit der Kanone blieb dicht hinter mir.
    Sie hatte einen Schlüssel.
    Wir gingen durch die spärlich eingerichtete Halle in ein ebenso spärlich und unpersönlich möbliertes Wohnzimmer.
    »Jimmy, hier ist Mister Cotton. Habe ich das nicht schön gemacht?«
    Der Bulle hinter dem kahlen Schreibtisch war niemand anders als Jim Brown, genannt Hold-up-Jim.
    »Nett von Ihnen, dass Sie mich aufsuchen«, grinste er.
    Er thronte in seinem Sessel, hatte die Unterarme auf die Tischplatte gelegt und die Fäuste geballt.
    »Na ja, jetzt ist es wieder wie in alter Zeit«, feixte er. »Jetzt können wir uns in Ruhe aussprechen.«
    »Sie vergessen, Jim Brown, dass die alte Zeit schon lange vorüber ist und dass Sie sich mit derartigen Scherzen gewaltig in die Nesseln setzen, aber ich will nicht so sein. Was haben Sie auf dem Herzen?«
    Er nahm eine enorm große Brille aus der Brusttasche, reinigte die Gläser mit einem bunten Taschentuch und setzte das Spekuliereisen auf die dicke Nase.
    Ich griff in die Tasche nach meinen Zigaretten, erhielt aber im gleichen Augenblick einen Stoß mit der 38er des Fahrers ins Kreuz.
    »Ich will mir einen Glimmstängel anstecken, oder haben Sie was dagegen?«, fragte ich.
    »Ich habe etwas dagegen. Ich habe etwas gegen alles, was Sie machen, Mister G-man, und das heißt, dass Pete auch etwas dagegen hat. Stimmt doch, Pete.«
    »Gewiss, Mister Brown«, stimmte der Chauffeur zu und gab seiner Pistole noch etwas mehr Nachdruck.
    Ein leises Lachen erscholl, und das Mädchen Gloria meinte:
    »Da haben Sie Pech gehabt, Jerry. Wie traurig. Nicht einmal eine Zigarette dürfen Sie rauchen.«
    »Ich bin außerordentlich erstaunt, Miss West«, antwortete ich. »Ich habe Sie eigentlich für ein intelligentes Mädchen gehalten. Wie kommen sie eigentlich in diese Klapsmühle?«
    »Gloria, ruf doch bitte mal Rob, und dann brauche ich dich nicht mehr«, befahl Brown.
    Sie machte ein gekränktes Gesicht, wagte aber nicht zu widersprechen. Sie verschwand, Hold-up-Jim räusperte sich.
    »Fangen wir also an. Sie haben sich da in eine Sache gehängt, die Sie gar nichts angeht. Derartige Dinge bin ich gewohnt, allein zu regeln, und zwar auf meine Art. Jemand hat Dave umgelegt, und jemand hat bis jetzt zweimal versucht, Kitty Ferry abzuservieren. Derjenige, der das getan hat, verfolgt nur ein Ziel. Er will Nita hineinlegen und natürlich auch Cain, aber der interessiert mich nicht. Ich weiß, dass bereits Material zusammengetragen wird, das geeignet ist, Nita der Anstiftung zum Mord zu verdächtigen.«
    »Da ist mir vollkommen neu, Jimmy Brown«,

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