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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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verlassen war. Ich ging die Treppe hinauf und hörte kurz hintereinander die beiden Schüsse fallen.
    Die beiden Schüsse…
    Wieso eigentlich nur zwei Schüsse?
    Cain hatte Kitty durch zwei Schüsse getötet. Dann war er an dem entsetzten Wills vorbei in das dunkle Zimmer geflüchtet, und dort hatte sich beim Kampf der beiden Männer der dritte Schuss gelöst.
    Diesen dritten Schuss hatte ich nicht gehört.
    Hatte ich ihn vielleicht überhört? Kaum möglich.
    Wills hatte gesagt, er habe Cain hinauf zu Kitty geschickt, weil er selbst sich davon überzeugen wollte, ob die Getränke für die Party bereit seien.
    Wieso eigentlich?
    Aber es war nichts hergerichtet gewesen, weder von Alf noch von Wills. Als Wills mir einen Drink anbot, musste er erst nachsehen, ob genügend Eis im Kühlschrank sei.
    Widersprüche über Widersprüche.
    Etwas würde ich jedenfalls feststellen können. Ich rief die Stadtpolizei an.
    »Hören Sie, Captain Belmont«, sagte ich. »Haben Sie in der Mordsache Ferry den Diener Alf vernommen?«
    »Selbstverständlich. Leider wusste der Mann nichts. Er war für den Abend beurlaubt worden.«
    »Hat er etwas davon gesagt, dass Miss Ferry Gäste erwartete?«
    »Ja, das wusste er.«
    »Hat er für diese Gäste irgendwelche Vorbereitungen getroffen?«
    »Darüber kann ich ihnen keine Auskunft geben, Mister Cotton. Warum wollen Sie das eigentlich wissen?«
    »Ich habe keinerlei Vorbereitungen für eine Party gesehen.«
    »Aber das ist doch eigentlich nebensächlich, Mister Cotton. Die Tatsache, dass Cain die Ferry ermordet hat und auch die Absicht hatte, Wills zu erschießen, ist ja doch erwiesen.«
    »Wie war eigentlich das Resultat der Obduktion? Ich habe davon noch nichts gehört.«
    »Der Doktor bestätigte nur, was wir schon wussten. Die drei Projektile stammten aus derselben 22er Pistole. Die beiden ersten Hülsen fanden sich dicht neben der Leiche der Ferry, und die dritte in dem Zimmer, in dem Cain gefunden wurde.«
    »Warten Sie, Captain. Was sagte der Arzt über die Entfernung, aus der der Schuss auf Cain abgegeben worden sei?«
    »Das ist der Einzige, nicht ganz klare Punkt. Zuerst war der Doktor der Überzeugung, die Entfernung betrage ungefähr zehn Fuß. Ich hielt ihm vor, dass das nicht stimme, da der Schuss sich ja während eines Kampfes löste, bei dem Wills, wie er ausgesagt hat, Cains Handgelenk umklammerte. Daraufhin gab Doktor Skoke zu, er könne sich auch irren. Es sei ja möglich, dass der Lauf der Pistole so gerichtet war, dass zwar die Kugel durch den Mund drang, der sehr geringe Pulverdampf aber die Haut nicht berührte.«
    »Finden Sie nicht, dass das recht phantastisch klingt?«, fragte ich.
    »Vielleicht, aber es kann nur so gewesen sein.«
    »Wissen Sie, wo der Diener Alf sich jetzt auf hält?«
    »Er hat als vorläufige Adresse das AMERICO-Hotel in der 47.Straße angegeben.«
    »Eine reichlich vornehme Adresse für einen Diener«, meinte ich. »Dort wohnt doch auch Wills.«
    »Thayer sagte etwas von einem Job, den er dort bekommen habe.«
    Bevor ich meinen Bericht beendete, wollte ich mit dem Diener Alf Thayer und mit dem Polizeiarzt Dr. Skoke sprechen.
    Für heute war es schon zu spät, und außerdem hatte ich die Sache satt.
    »Bist du schon fertig, Jerry?«, fragte Phil.
    »Nein. Aber morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Und was machst du heute?«
    »Ich gehe ins BAL TABARIN in der 46. Straße. Und du kommst mit.«
    Wir saßen zuerst in einem soliden Steak house, um unser Budget nicht zu sehr zu belasten, und kamen um
    10 Uhr in der 46. Straße an.
    Vor der Tür des Nachtclubs stand ein Zeitungsboy des MORNING NEWS.
    »SENSATION BEI HELLINGERS! DIE PREMIERE GESICHERT!«
    Ich kaufte mir eines der Blätter.
    »Aber hier steht etwas Interessantes«, sagte ich zu Phil.
    Wie uns die Direktion des HELLINGER Theaters eben mitteilt, wird der jähe Tod der bedauernswerten Kitty Ferry keinen Einfluss auf die Premiere des neuen Schauspiels DIE FRAU VON GESTERN haben.
    Die Direktion hat im Einverständnis mit Mister Adrian Wills Miss Nita Cabrini für die Hauptrolle verpflichtet. Wir sind davon überzeugt, dass diese Hauptrolle bei der Künstlerin in besten Händen liegt.
    »Kitty Ferry musste sterben, damit Nita Cabrini die begehrte Rolle bekommt.«
    »D a m i t? Wie meint du das?«
    »Nicht so, wie du mir unterstellst. Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen Kitty Ferrys Tod und dem Umstand, dass die Cabrini die Rolle bekommen hat, aber das ist auch alles. Wäre Kitty noch am

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