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0309a - Tod im Fesselballon

0309a - Tod im Fesselballon

Titel: 0309a - Tod im Fesselballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod im Fesselballon
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Einwand gestatten, Miss Rood.«
    »Sie vergessen, dass ich fast dreißig bin und Bud Lavers Mitte dreißig war. Beide Partner sind reifer und ruhiger geworden.«
    Ich wechselte das Thema und erzählte ihr von den Bemühungen des Unbekannten, der in Lavers Haus und in Palmers Büro eingedrungen war. »Sie standen doch in einem vertrauten Verhältnis mit Bud Lavers, Miss Rood. Hat Ihnen Mister Lavers niemals etwas darüber gesagt oder zumindest Andeutungen gemacht, was es mit diesem an den Notar übergebenen Schriftstück überhaupt auf sich hatte?«
    Wieder antwortete sie schnell und sicher: »Nein! Darüber kann ich nichts sagen.«
    Ich schlug eine andere Marschroute ein. Manchmal gelingt es auch, über anfänglich kalte Spuren ein Ziel zu erreichen.
    »Miss Rood, Sie kennen doch Mister Steiger!«
    »Bill? Ja, natürlich. Er ist ein guter Bekannter von mir. Wir waren zusammen auf dem College. Er hat mich auch öfter hier besucht. Was ist mit ihm?«
    Ich berichtete von den Ereignissen auf dem Kennedy-Airport und über das, was ich von Hutchins wusste.
    »Davon ist mir nichts bekannt«, erklärte sie. »Wenn Hal bereits etwas darüber weiß, hat er sicher vergessen, es mir zu sagen. Über das Rembrandt-Bild kann ich Ihnen nichts sagen.«
    Sie schwieg.
    »Um die Geschäfte, die Paps machte, habe ich mich kaum gekümmert. Aber ich weiß, dass er manchmal auch Kopien für Interessenten aufkaufte. Vielleicht hat Mister Hutchinson recht. Es ist schon oft vorgekommen, dass sich angebliche Kopien später als echt herausstellten.«
    Obwohl das schwarzhaarige Mädchen sicher und ohne zu zögern Antwort gab, hatte ich den Eindruck, dass sie mir etwas verschwieg. Aber ich konnte es nicht beweisen.
    Sie rief laut nach ihrem Vetter. Hal Chester kam mit den beiden schwarzen Hunden herein. Miss Rood befragte ihren Vetter, ob er etwas von dem Vorfall auf dem Kennedy-Airport und dem Rembrandt-Bild wüsste.
    »Davon hat mir Onkel Warren nichts gesagt.«
    »Hal wohnt in der City«, bemerkte Vicki Rood. »Er ist heute nur herausgekommen, um mir beizustehen.«
    »Vielleicht ist die Nachricht über die Beschlagnahme an die Fifth Avenue gegangen«, sagte Hal Chester. Damit meinte er Warren Roods Geschäft. Hinterher erfuhren wir, dass dies der Fall war. Der Geschäftsführer hatte die Meldung entgegengenommen, um sie nach Roods Rückkehr diesem mitzuteilen.
    Das Telefon klingelte im Nebenzimmer. Hal Chester ging mit den beiden Hunden, die an geflochtenen grünen Leinen zerrten, hinüber.
    Ich blickte hinter ihm her. Seine im Garten verstaubten Wildlederschuhe hinterließen auf dem ebenholzschwarzen Kunststoffboden deutliche Abdrücke. Chester war ein Mann, der hauptsächlich auf den Absätzen ging, die schief getreten waren. Sofort darauf schaute er wieder zu uns herein: »Ein Gespräch für Sie, Mister Cotton«, rief er.
    Ich ging hinüber. Chester verschwand in einem Nebenraum.
    Phil war am Telefon. »Jerry«, sprudelte er, »komm sofort ins Hauptquartier. Ich habe eine tolle Entdeckung gemacht.«
    »Um was handelt es sich?«, wollte ich wissen.
    »Um ein Rätsel. Komm sofort hierher. Du musst es persönlich hören und sehen.«
    »Geht es um das ominöse Schriftstück von Bud Lavers?«
    »Ja.«
    ***
    »Um achtzehn Uhr bekommt Leif Erikson einen goldenen Kopf. Der Schatten des Kopfes beträgt 100Yards. Er reicht an die Wand eines hölzernen Hauses. Wenn er die Erde durchdringen könnte, würde er in ein Yard Tiefe Metall berühren. Dort liegt das Geheimnis begraben.«
    Phil hatte die Worte von einem Blatt abgelesen. Vor den Fenstern kündigte sich der Spätnachmittag mit grauen Schatten an. Ich war auf dem Rückweg vom Long Island Sound wegen Verkehrsstauungen aufgehalten worden und befand mich erst seit fünf Minuten im FBI-Hauptquartier.
    Phil hatte mir sofort mitgeteilt, was er entdeckt hatte.
    In unserem Labor hatten die Experten die unbeschriebenen Blätter von Mister Palmer mit Wärme behandelt. Ein einfaches Verfahren, das manche Geheimtinten zum Vorschein bringt.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte ich und zog an der Zigarette.
    »Keine Ahnung«, sagte Phil. »Ich habe bereits mit Notar Palmer telefoniert und gefragt, ob Bud Lavers ihm gegenüber Andeutungen gemacht hat.«
    »Und?«
    »Palmer wusste mit den Worten auch nichts anzufangen. Er will das Protokoll jetzt übrigens notariell abschließen.«
    Ich dachte an den goldenen Kopf dieses Leif Erikson und den hundert Yard langen Schatten. Eine Lösung des Rätsels fand ich nicht.

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