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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Sterbliche niemals begreifen werden.«
    »Vielleicht werde ich mich eines Tages bekehren lassen, Mister Hardman«, antwortete ich, während er mich mit einer Handbewegung zum Eintreten einlud. »Aber vorläufig möchte ich lediglich wissen, wer der Presse eine so genaue Darstellung geben hat.«
    »Ich selbst, Mister Cotton. Heute Vormittag besuchte mich ein Reporter der TRIBÜNE, dem ich meine Ansichten mitteilte. Übrigens waren innerhalb der letzten zwei Stunden noch vier Reporter bei mir, um sich über den geheimnisvollen Eall zu informieren.«
    »Und Sie haben allen denselben Blödsinn erzählt, Mister Hardman?«
    »Es ist kein Blödsinn, verzeihen Sie, wenn ich Ihnen widerspreche, Mister Cotton. Die Weiße Frau ist eine Tatsache, allen Neunmalklugen zum Trotz.«
    »Sie sind ein merkwürdiger Kauz, Mister Hardman. Sie scheinen komische Ansichten zu haben. Es ist nicht nötig, jemand zu fragen, um zu merken, dass Sie zurzeit über keine großen Geldmittel verfügen, und doch haben Sie eine Million oder mehr ausgeschlagen, die Ihnen für das verwahrloste Grundstück geboren worden sind.«
    »Das begreifen Sie nicht. Wir sind durchaus keine armen Leute, wenn wir uns auch etwas einschränken müssen. Aber meiner Ansicht nach ist Tradition von größerer Wichtigkeit als Geld.«
    »Und Ihre Familie, sind Ihre Töchter damit einverstanden?«
    Er lächelte verlegen. »Einverstanden ist wohl zu viel gesagt. Evelyn ist es nicht. Und Trixy hat in dieser Hinsicht keine eigene Meinung. Leider übt auch Mister Delory in dieser Hinsicht keinen guten Einfluss auf die Mädchen aus, aber ich werde niemals zulassen, dass das Haus meiner Väter veräußert wird, und ich bin der Überzeugung, dass meine Töchter sich fügen werden.«
    »Wie geht es eigentlich Trixy?«, fragte ich.
    »Viel besser, aber sie ist noch immer sehr deprimiert und bleibt die meiste Zeit über in ihrem Zimmer. Delory hat sie heute Nachmittag besucht, um sie etwas aufzuheitem. Ich denke, er wird inzwischen weggegangen sein. Übrigens finde ich, dass er ein außerordentlich angenehmer Mensch ist. Er ist allerdings sehr materiell veranlagt.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Miss Trixy begrüße?«
    »Keineswegs. Ich möchte sowieso wieder arbeiten. Wissen Sie, Mister Cotton, ich bin dabei die Chronik der Familie Hardman zu schreiben.«
    Ich verabschiedete mich von ihm. Als ich das Zimmer verließ, sah ich, wie er die Brandyflasche hinter dem Sofa hervorholte. Mr. Hardman schien bei seiner Arbeit eine kleine Aufmunterung nötig zu haben.
    Ich ging hinauf und klopfte an die Tür.
    »Wer ist da?«, rief Trixy.
    »Cotton.«
    »Oh, der G-man! Bitte kommen Sie doch herein.«
    Sie saß in einem bequemen Sessel. Ihre Kleidung war schwarz. Sie schien also die Trauer uih Motley ernst zu nehmen. Zu ihren Füßen lag eine Zeitschrift, die ihr wohl vom Schoß geglitten war.
    Ich bückte mich und hob sie auf.
    »Danke schön, Mister Cotton. Bitte setzen Sie sich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte Sie gern noch einiges fragen.«
    »Tun Sie das bitte. Ich werde Ihnen Auskunft geben, soweit ich das kann. Ich bin immer noch furchtbar durcheinander. Ich liebte Oliver, und wir wollten heiraten. Wenn ich Ihnen helfen kann, seinen Mörder zu fassen, so werde ich das tun.«
    »Also Sie glauben auch nicht, dass es die Weiße Frau war, die ihn tötete?«
    »Ich glaube nicht im Entferntesten daran«, sagte sie heftig. »Das ist ein Märchen für Kinder und alte Weiber.«
    »Wer aber könnte es dann gewesen sein und vor allem, warum?«
    »Ich habe mir das hin und her überlegt. Vielleicht hat ihn jemand ermordet, um zu verhindern, dass wir heiraten.«
    »Und wer?«
    »Das kann ich nicht sagen und möchte es auch nicht sagen. Machen Sie sich selbst einen Vers darauf, Mister Cotton.«
    Ich bot ihr eine Zigarette an und gab ihr Feuer.
    »Übrigens habe ich mich heute Morgen mit einer sicherlich guten Bekannten von Ihnen unterhalten«, sagte ich. »Mit Eve Delory.«
    »Diese ewig betrunkene Dime.« Sie wurde rot. »Entschuldigen Sie, Mister Cotton. Das war nicht schön von mir.«
    »Aber vielleicht zutreffend. Wir haben ein paar zusammen getrunken, und sie hat ganz hübsch ausgepackt.«
    »Eve dürfen Sie kein Wort glauben, lassen Sie sich von der nicht hereinlegen. Sie weiß morgen schon nicht mehr, was sie heute gesagt hat.«
    »Das sieht so aus. Sie erzählte mir zum Beispiel, Oliver Motley sei früher ein Schürzenjäger gewesen und habe sich, erst gebessert, nachdem er Sie

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