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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war doch Magnus Friedensreich Eysenbeiß… der Große aus der Sekte der Jenseitsmörder…
    Wie kam der hierher?
    Vor einiger Zeit hatten sie ihn in dieser Aufmachung in Frankfurt erlebt und dann in England, als er Inspector Kerr ermordete! [3] Als er unter den Großstadtmenschen mit seiner Kutte und Silbermaske nicht auffallen wollte, hatte er sich in dieser Gestalt gezeigt. Das mußte sein wahres Gesicht sein, denn daß er auch das Aussehen in dieser Form verändern konnte, war Nicole unbekannt.
    Eysenbeiß, der aus einer Parallelwelt kam und noch dazu aus der Vergangenheit, gehörte jetzt doch zu Leonardo. Was tat er dann hier in diesem Hotel?
    Er sucht uns durchfuhr es Nicole. Und er hat uns gefunden! Er…
    Sie überlegte nicht weiter. Sie handelte nur noch. »Vergessen Sie das Taxi«, rief sie dem Keeper zu und eilte zum anderen Ausgang.
    Aber Eysenbeiß hatte sie schon erkannt, so wie sie auch ihn erkannt hatte. Er hob einen Stab, den er in der Hand hielt wie einen zu kurz gerateten Spazierstock.
    Und die Zeit blieb stehen.
    ***
    Zamorra ahnte davon nichts. Er kümmerte sich um sein »Zauberkunststück«. Den Teppich rollte er kurzerhand beiseite, zeichnete mit magischer Kreide einen Drudenfuß und brachte Schutzsymbole an. Vorsichtshalber verwendete er mehr, als eigentlich nötig waren. Dann trat er in den Zauberkreis, machte die vorgeschriebenen Bewegungen und zitierte die Formeln.
    Magie wurde freigesetzt.
    Weiße Magie, die sich von ihrem Widerpart, der Schwarzen, grundlegend unterschied. Schwarze Magie kann nützen, aber auch schaden. Die Weiße schadet grundsätzlich nicht, sie hilft und heilt oder ist auf andere Weise von Nutzen, ohne dabei anderen wiederum Nachteile zu bringen. Denn ansonsten rutscht der Zauber automatisch in den schwarzen Bereich ab.
    Plötzlich aktivierte sich auch das Amulett. Es kam wie von selbst, griff steuernd und kräftigend in das Geschehen ein. Zamorra atmete auf. Experimente dieser Art kosteten stets viel Kraft. Kraft, die ihm als Weißmagier nicht unbegrenzt zur Verfügung stand. Ein Schwarzmagier konnte seine Kräfte dadurch erneuern, daß er ein Blutopfer brachte. Aber das war der Weißen Magie nicht möglich. Hier mußten sich verbrauchte Kräfte allmählich und auf dem natürlichen Wege erneuern.
    Das Amulett, das jetzt stellvertretend die Energien lieferte, entlastete Zamorra somit entscheidend.
    Er zeichnete das Siegel des Asmodis auf, jenes verschlungene, komplizierte Gebilde. Gleichzeitig umgab er es mit abschirmenden Symbolen, denn er wollte den Fürsten der Finsternis ja nicht anrufen und zu sich zitieren. Er wollte nur wissen, wo Asmodis sich jetzt aufhielt.
    Er sah verwaschene Bewegungen, Schleier, Nebelwolken… und dazwischen etwas, von dem er wußte, daß es der Fürst der Finsternis war. Er versuchte das Bild deutlicher zu bekommen, aber sein eigener Zauber behinderte ihn. Wenn er mehr erkennen wollte, mußte er sich selbst preisgeben, und das wollte er nicht unbedingt.
    Asmodis war nicht allein.
    Jemand war bei ihm. Das Mädchen? Es mußte so sein. Zamorra erfaßte ekstatische Gedankenfetzen. Leere und Erfüllung zugleich. Und er dachte sich seinen Teil. Asmodis brauchte auch und gerade als Dämon auch nicht an den Freuden des Lebens vorbeizugehen.
    Aber wo, zum Teufel, steckte der Teufel?
    Zamorra konnte nur die Richtung anpeilen und ungefähr die Entfernung. Zu mehr reichte sein Zauber nicht. Den genauen Weg mußte er sich schon selbst ausknobeln, und dabei konnte er sich ohne weiteres um einen halben Kilometer irren. Wenn es da eine Vielzahl an kleinen Häusern oder Wohnungen gab, eventuell einen Wolkenkratzer mit ein paar hundert Wohneinheiten, dann konnte er lange suchen, bis er Asmodis fand.
    Der Zauber schwand. Die magischen Grundvoraussetzungen ließen keine längere Verweildauer in jenem Zwischenzustand zu. Zamorra kehrte auch geistig wieder in das Hotelzimmer zurück.
    Richtung und Distanz hatte er sich gemerkt. Er konnte versuchen, anhand des Stadtplanes die Gegend zu lokalisieren. Insgeheim war er enttäuscht. Er hatte sich mehr von seinem Experiment versprochen.
    Sorgfältig verwischte er die Zeichen wieder, rollte den Teppich darüber und griff nach dem Stadtplan. Zu seiner Erleichterung befand sich der gesuchte Fleck in einem der Vororte, weit draußen vor der eigentlichen Stadt New York. Dort mußte es »normale« Grundstücke und Häuser geben. Wahrscheinlich wohnten dort auch die Leute, die es sich leisten konnten, nicht direkt in der

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