0311 - Duell in der Hölle
fest, als wolle sie es zerdrücken.
Blätterrauschen… Vögel zwitscherten hier und da… friedliche Ruhe herrschte im Park rings um den Bungalow. Zwischen Büschen halb versteckt schimmerte kristallklar das Wasser eines Swimming-pools.
Eine Hand berührte Janices Schulter.
Erschrocken wirbelte sie herum. Damon stand wieder hinter ihr.
»Verzeih«, sagte er rauh. »Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich dachte nicht, daß es so tief sitzt.«
Damon, hast du mich verzaubert? wollte sie ihn fragen, brachte die Worte aber nicht über ihre Lippen. Ihr wurdè klar, daß sie nicht unter einem Zauber stehen konnte. Denn dann wäre sie einfach gar nicht in der Lage, ihren eigenen Zustand selbst so kritisch zu beurteilen. Nein. Von Damon ging etwas aus, das sie auf völlig natürliche Weise in ihren Bann zog.
Er nahm ihr das Glas aus der Hand und küßte sie wieder. Ein Hitzeschauer rann durch ihren Körper.
Als sie sich von ihm löste, machte er eine Handbewegung. Das Weinglas verformte sich, floß zwischen seinen Fingern hindurch und tropfte zu Boden. Dort bildete es ein filigranes Gebilde, das einem Drudenfuß ähnelte und funkelte wie geschliffener Kristall.
»Magie«, sagte er wieder nur.
»Magie wie die deines Gegners…?« brachte Janice hervor.
»Magie, wie sie auch in dir steckt«, sagte er. »Magie, die ich in dir wecken möchte. Wer ich bin, hast du mich mehrfach gefragt. Damon Modis nenne ich mich manchmal… oder auch Asmodis.«
Mit diesem Namen konnte Janice nicht allzuviel anfangen. Aber er hatte einen düsteren Klang, als sie ihn wiederholte: »Asmodis…«
Magie wollte er in ihr wecken? Warum?
»Weil du deine Kräfte selbst nicht kennst, Janice Brendon. Du bist eine Auserwählte unter den Frauen. Weißt du, warum der Kuttenträger dich als Hexe verbrennen wollte? Er hat ebenso wie ich erkannt, was in dir steckt. Nur werde ich dich nicht verbrennen. Ich werde deine Fähigkeiten wecken und schulen.«
Sie wich ein paar Schritte zurück. »Warum? Was soll das alles? Du wirst mir unheimlich, Damon… Asmodis…«
Er lachte leise und schüttelte den Kopf.
»Nein, Janice… ich werde dir nicht unheimlich. Ich kann dir nicht unheimlich werden, denn du hast dich in mich verliebt, und auch das gehört mit dazu. Ohne dieses Verliebtsein könnte ich deine Fähigkeiten nicht wecken. Es ist eine Veranlagung, die tief in deinem Unterbewußtsein steckt: die Magie und die Liebe zu mir.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Du wirst es bald verstehen. Du weißt wirklich nicht, wer ich bin, wer Asmodis ist?«
»Nein…«
»Der Teufel, Janice. Der Teufel…«
Und der Teufel war mit einem Schritt bei ihr, um sie in seine Arme zu schließen!
***
Der Vorfall auf dem Ruinengelände gab erwartungsgemäß neuerlichen Wirbel, und es bedurfte Roger Noes wortreicher Überredungskunst, daß Zamorra, Nicole und er sich alsbald von dem ganzen Rummel absetzen konnten. Der Redakteur schaffte es, Einsicht in die möglichst schnell zu entwickelnden Fotos gewährt zu bekommen. Noch während der Leichnam des Reporters abtransportiert wurde, jagte ein Polizeifahrzeug mit der Kamera davon, und Zamorra fuhr mit dem Oldsmobile nicht minder schnell hinterher. Normalerweise hätte das eine Menge Dollars gekostet, hier aber erlaubte es die Polizei. Immerhin waren auch die Kriminalbeamten daran interessiert zu erfahren, ob der Fotograf in den letzten Augenblicken seines Lebens nocli wichtige Dinge aufgenommen hatte.
Das Entwickeln dauerte nicht lange. Noch bevor Abzüge von den Fotos gemacht wurden, begutachteten Zamorra, Nicole, Noe und der zuständige Inspector die Negative. Der Polizist kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Noe war schon Kummer gewohnt, und Zamorra und Nicole hatten eigentlich nichts anderes erwartet.
Skelettkrieger, die den Reporter John Forgot ermordeten!
Und vorher ein rothaariges Mädchen, dessen Aussehen den Inspector kurz durch die Zähne pfeifen ließ.
»Männer«, murmelte Nicole schmunzelnd. »Wer mag dieses Mädchen sein?«
Noe dachte praktischer. »Inspector, wenn Sie unserer Zeitung versichern können, daß an diesen Bildern nichts getrickst werden konnte…«
»Die wollen Sie doch nicht etwa veröffentlichen? Das stößt auf Schwierigkeiten, mein Lieber, weil wir diese Negative erst einmal beschlagnahmen!«
»Dazu haben Sie keine rechtliche Handhabe…«
Zamorra und Nicole sahen sich an und nickten sich zu. Mochten der Redakteur und der Kriminalbeamte sich um Formalitäten und Fotos streiten -
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