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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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drang in einem schnellen Vorstoß ein und sortierte ihre Gedankenwelt, trennte Wichtiges von Unwichtigem.
    Sie träumte gedankenverloren vor sich hin, tastete nach seiner Hand, um sie zu halten. Asmodis kümmerte sich nicht darum. Er durchforschte die tieferen Schichten ihres Unterbewußtseins. Er durchwühlte ihre Erinnerung an das, was in Leonardos Dimension gesehenen war.
    Und er fand - nichts.
    Etwas enttäuscht zog er sich nach geraumer Kontrollzeit zurück. Er hatte fest damit gerechnet, in einem verborgenen Winkel ihres Unterbewußtseins einen von Leonardos eingepflanzten Mordbefehl zu finden. Aber entweder hatte der Montagne dafür keine. Zeit gefunden, oder er konnte inzwischen mehr als Asmodis.
    Das war ein Gedanke, der den Fürsten der Finsternis erschreckte.
    Aber er mußte das Risiko eben eingehen, beschloß er. Das Potential dieses Mädchens war zu stark und zu wertvoll, um es ungenutzt vergehen zu lassen. Sie war die geborene Hexe. Mit ihren Fähigkeiten würde sie Unglaubliches vollbringen können.
    Nur mußten diese Fähigkeiten geweckt werden.
    Asmodis war davon abgegangen, die Aktivierung in den äußeren Kreisen der Hölle durchzuführen. Hier ging es ebensogut. Und wenn das Mädchen zu einer Waffe gemacht worden war, war es vielleicht besser, sie nicht erst in Höllensphären vorstoßen zu lassen. Und daß es magische Phänomene aller Art gab, hatte sie ja inzwischen am eigenen Leibe erfahren. Das brauchte Asmodis ihr also erst gar nicht mehr nahezubringen.
    Kurz dachte er an Zamorra.
    Er hatte ihn gespürt, genauer gesagt sein Amulett. In dem Wagen, den er fast gerammt hatte. War Zamorra seinetwegen hier? Hatte er Asmodis in New York gefunden, so wie Leonardo ihn gefunden hatte? Oder jagte Zamorra Leonardo? Oder war es nur Zufall, daß er hier war?
    Das war auch eine Sache, um die der Fürst der Finsternis sich kümmern mußte.
    Aber eines nach dem anderen.
    Er begann, Janice Brendons Hexen-Kräfte zu wecken…
    ***
    Eysenbeiß hatte von Leonardo selbst die Anweisung erhalten, sich um Zamorra und seine Gefährtin zu kümmern. Denn es war dem künftigen Fürsten der Finsternis nicht verborgen geblieben, daß Zamorra hier in New York aufgetaucht war.
    Es war immerhin zu erwarten gewesen. Spektakuläre Geschehnisse wie die Explosion dieses Hauses riefen den Dämonenjäger natürlich sofort auf den Plan.
    Im Grunde gefiel es Eysenbeiß gar nicht, schon wieder gegen Zamorra und Nicole eingesetzt zu werden. Er konnte die Niederlagen nicht vergessen, die ihm von den beiden mehrmals beigebracht worden waren. Hinzu kam, daß er sich nicht tarnen durfte, wenn er nicht sofort als »Spinner« auffallen wollte. Auch in New York gab es Grenzen der Toleranz.
    So tarnte er sich wieder als Geschäftsmann, wie er es schon vor ein paar Wochen in Frankfurt getan hatte. Nur den Prydo nahm er mit. Auf dieses Wunderwerkzeug wollte er nicht verzichten.
    Das unsichtbare Weltentor über dem Ruinenfeld ließ sich bei Bedarf immer wieder öffnen, aber nur, wenn man den Trick beherrschte, es aus dem Nichts entstehen zu lassen. Mit dem Prydo konnte das auch der Große der Sekte bewerkstelligen.
    Eysenbeiß erreichte das Hotel. Mit traumwandlerischer Sicherheit zeigte der Prydo ihm den Weg und auch, wo sich Zamorra und seine Gefährtin soeben befanden.
    Eysenbeiß entschied sich für den Weg des geringsten Widerstandes. Um Zamorra selbst zu erreichen, hätte er die oberen Etagen des Hotels aufsuchen müssen. Dort aber fühlte er sich weniger wohl, weil ihm dort weniger Fluchtmöglichkeiten für den Fall eines Fehlschlags zur Verfügung standen. Nicole Duval aber befand sich in erreichbarer Nähe im Erdgeschoß; hinzu kam, daß Eysenbeiß mit ihr weitaus leichteres Spiel zu haben glaubte.
    Er betrat die Hotelbar und sah Nicole flüchten. Sie hatte ihn sofort erkannt!
    Eysenbeiß verwünschte Leonardo, seinen Auftraggeber. Der Große konnte vieles, nicht aber sein äußeres Aussehen verändern, und sein kahler Schädel war dem Mädchen wohl in deutlicher Erinnerung geblieben. Eysenbeiß griff sofort mit dem Prydo an.
    Er verursachte einen Zeitstillstand. Das kostete ihn trotz seines Zauberstabes viel Kraft, aber er konnte auf diese Weise immerhin die Entfernung zu Nicole Duval überbrücken und sie erreichen. Er packte zu, lud sie sich erst einmal über die Schulter und verließ die Hotelbar wieder.
    Dann ließ er diê Zeit wieder normal weiterlaufen.
    Viel länger hätte er sie auch nicht mehr aufhalten können. Er hatte die

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