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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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High war am Apparat, als ich mich meldete. »Jerry, haben Sie irgendwelche Vorschläge?«
    »Es wäre verkehrt, in der Dunkelheit nach dem Unterschlupf des ›Schwarzen Adler‹ zu suchen«, sagte ich. »Es besteht leicht die Möglichkeit, den Gangster und seine Komplicen zu verjagen. Deshalb schlage ich vor, den Morgen abzuwarten und dann den Reklamehubschrauber, der hier in Sexton stationiert ist, zur Suche einzusetzen.«
    »Einverstanden«, sagte der Chef. »Die Zeit wird reichen, die entsprechenden Vorbereitungen für die Aktion zu treffen. Ich werde mich mit der Werbefirma in Verbindung setzen.«
    »Der Hubschrauber bietet uns die Möglichkeit, die Gegend unauffällig aus der Luft zu beobachten. Diese Stahlhornisse fliegt bestimmt fast jeden Tag hier herum und ist den Bewohnern ein vertrauter Anblick.«
    Mr. High wünschte uns Erfolg.
    Sheriff Baxter und Phil rauchten Zigaretten.
    Ich wandte mich an den im Bademantel fröstelnden Mann. »Wohnt zur Küste hin wirklich niemand mehr, Sheriff?«
    »Diese Frage habe ich schon einmal gehört«, erinnerte sich Baxter. »Die östliche Spitze von Long Island ist einige Quadratkilometer groß. Dort gibt es nur Felsen mit dünnem Buschbewuchs und nackte Klippen. Es ist eine unwirtliche, öde Gegend, in der niemand wohnt. Vor einigen Jahren hat allerdings dort einmal ein Haus gestanden.«
    Ich horchte auf. »Wo liegt es?«
    »Fast am Meer, G-man. Irgendein Kauz, der zuviel Geld hatte, ließ es sich erbauen. Es glich damals einer Burg. Es hieß unter der Bevölkerung, daß es sich um einen Orientalen handelte, einen Ägypter oder was weiß ich, der aus seinem Land aus politischen Gründen hatte fliehen müssen. Eines Tages war der Mann verschwunden. Wohin, das weiß niemand. Die Burg verfiel immer mehr und ist heute nur noch eine Ruine. Wie gesagt, G-men, das ist schon sehr lange her.«
    Sheriff Baxter war froh, als wir sein Büro verließen und er wieder ins Bett kriechen konnte.
    Wir fuhren zur Werbefirma. Wir trafen einen schlaksigen blonden Mann, der sich als Teilhaber und Pilot vorstellte. Mr. High hatte schon mit ihm telefonisch gesprochen.
    »Sie wollen also morgen spazierengeflogen werden«, sagte der Blonde. »Geht in Ordnung, G-men. Seit einigen Tagen fliegen wir schon für Molly hier in der Gegend herum.« Der Blonde wies auf die Reklame. »Mollys Kartoffelknödel sind die besten!« sagte er augenzwinkernd. »Der Wetterbericht für morgen ist günstig. Warten Sie gegen acht, G-men!«
    »Einverstanden«, sagte Phil. »Jetzt brauchen wir nur noch ein Bett.«
    Der Pilot zog die Hände aus den Taschen der schwarzen Cordhose. »Das könnt ihr haben. Betten sind genügend vorhanden. Zwar nicht komfortabel, aber sauber. Wir könnten eine ganze Kompanie hier unterbringen.«
    »Na, ausgezeichnet!« Phil klopfte mir auf die Schulter.
    »Außer Ihnen braucht nicht unbedingt jemand zu wissen, wer wir sind«, sagte ich.
    »In Ordnung, G-men. Ich werde erzählen, ihr wäret zwei Vertreter einer Werbeagentur, die sich von der Wirksamkeit der Hubschrauberreklame persönlich aus der Luft überzeugen wollen.«
    »Sie sind in Ordnung!« lachte ich.
    »Das ist nun mal meine Natur«, meinte er. »Ich kann mich schnell jedem Gelände anpassen. Das habe ich als Soldat in Korea gelernt. Damals habe ich ein Jagdflugzeug geflogen, bis man mir die Kniescheibe und den Arm zerschossen hat. Heute reicht es nur noch für diesen Vogel. Aber Hauptsache, ich darf fliegen.«
    Er ging vor uns her. Erst jetzt merkte ich, daß er hinkte.
    Er zeigte uns das Zimmer, in dem zwei Feldbetten und ein Schrank standen. Einen Tisch gab es nicht.
    »Deh haben wir im letzten Winter verfeuert«, erklärte der Pilot auf meine Frage. »Ebenfalls die Stühle. Uns gingen die Kohlen aus, und die Nachschubkolonne kam nicht durch. Also, G-men, für die Nacht wird es reichen. Ich empfehle mich.«
    Morgens gegen acht klopfte es an unserer Tür. »Kommt raus!« rief der Pilot, »Micky steht abfahrbereit vor der Tür.« Mit Micky bezeichnete er seinen Hubschrauber.
    Der Pilot und seine Helfer hatten ihn schon aus der Halle geschoben. Der Himmel war noch grau, aber die Sicht gut. Der Pilot warf uns zwei Kombinationen zu. »Zieht euch das an! Am Himmel zieht es etwas.«
    Wir stiegen mit ihm in die Kanzel. Einer der Mechaniker kletterte hinter uns her. Der Motor sprang sofort an. Wir warteten, bis er sich etwas warmgelaufen hatte. Dann begann der Rotor zu drehen.
    Der Pilot gab mit der Hand ein Zeichen.
    Der Stahlvogel hob an.

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