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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Geschäftsmann nicht zu belästigen. Der hatte jetzt genug um die Ohren. Er sollte sich nicht auch noch um seinen einzigen Sohn und Erben Sorgen machen müssen.
    Professor Zamorra entschloß sich, auf Umwegen an sein Ziel zu gelangen. Wer immer ihn angerufen hatte - er würde in Luxor auf ihn warten. Und wenn Professor Zamorra dort eintraf, war nicht vorher abgemacht worden.
    Der Weltexperte für Parapsychologie hoffte, daß der Abstecher über Rom und Athen mit Zielflughafen Alexandria nicht mehr als die angegebenen zehn Stunden Differenz einbringen würde. Von Alexandria aus einen Flug nach Luxor zu bekommen, warf keine besonderen Probleme auf.
    Doch in zehn Stunden konnte viel geschehen…
    ***
    Leonardo de Montagne spürte, wie das unnatürliche Leben im Körper der Mumie erwachte. Seine dämonischen Kräfte schafften ihm einen Weg, ins Innere der Grabkammer zu blicken, wo die Mumie des Nefru Bruce Mander ins Reich des Todes beförderte.
    Den Tod des Amerikaners nahm Leonardo ohne Regung hin. Der Mann war ein Narr, da er nicht geflohen war, als Zeit genug war.
    Er hatte seine Neugier mit dem Leben bezahlt. Doch Leonardo de Montagne war ein Dämon. Ob Menschen lebten oder starben berührte ihn nicht.
    Interessiert beobachtete der jetzige Fürst der Finsternis, wie die Mumie langsam auf die kreidebleiche Gwendolyn Wilson zutappte. Das Mädchen wich bis in den hintersten Winkel der Grabkammer zurück. Ihr schlanker Körper zitterte wie Espenlaub. Aus ihrem Mund kam ein angstvolles, unartikuliertes Stammeln.
    Leonardo sah, wie die dürren Finger der Mumie nach Gwendolyn griffen. Noch ein halber Herzschlag - dann war es zu spät. Leonardo wollte der Mumie dieses Opfer lassen, bevor er sich in die Grabkammer versetzte, um die Mumie unter seinen Willen zu zwingen.
    Ein Werkzeug in den Händen eines Wesens, das man einst aus dem Reich der Schwefelklüfte ausstieß, weil es selbst für die Hölle zu bösartig und gemein war…
    ***
    Die Eiseskälte des Todes brannte auf Gwendolyns nackter Haut. Wie ein Stromstoß durchzuckte sie die Berührung mit den Fingerspitzen des toten Wesens.
    Im gleichen Moment wich die gräßliche Lähmung aus ihren Gliedern, die jede rasche Bewegung unterband und Flucht unmöglich machte.
    Sie warf sich zurück. Die knöchernen Finger verfehlten ihren Hals und verfingen sich in ihrer Bluse. Beiläufig nahm sie wahr, daß der Stoff riß. Textilfragmente blieben in der Hand der Mumie zurück. Doch daß Gwendolyn Wilsons Oberkörper jetzt fast nackt war, interessierte jetzt nicht.
    Sie reagierte aus dem Unterbewußtsein heraus. Mit einem Schrei warf sie sich vor. Mit beiden Händen schlug sie zu und traf das Gesicht der Mumie. Der Untote taumelte zurück.
    Dieser Angriff kam unerwartet. Da die Mumie nicht denken konnte, dauerte es eine Zeit, bis sie sich fangen konnte.
    Diesen kurzen Moment nutzte Gwendolyn. Mit einem Satz war sie an der Mumie vorbei. Sie rannte durch die Vorkammer und hastete die Rampe zum Ausgang des Grabes hinauf.
    Hinter sich vernahm sie knarrende Geräusche. Kein Zweifel. Die Mumie folgte ihr. Sie nahm sich einen kurzen Moment, über die Schulter zurück zu blicken. Was sie sah, ließ ihr Herz vor Furcht erkalten.
    Wie vorhin, als die Mumie Bruce Mander tötete, entwickelte sie eine unheimliche Geschwindigkeit. Zwar waren immer noch die abgehackten, hölzernen Bewegungen zu erkennen — doch jetzt ging alles in zehnfacher Geschwindigkeit. Gwendolyn erkannte, daß die Mumie ihr mit der Schnelligkeit eines trainierten Läufers folgte.
    Wilde Angst trieb sie an wie die Schläge einer Peitsche aus Eiskristallen. Sie nahm sich nicht die Zeit, um Hilfe zu schreien. Hier waren nur die Toten - und von denen war kein Beistand zu erwarten.
    Jeden Atemzug würde Gwendolyn Wilson brauchen, um dem unheimlichen Wesen zu entkommen. So schnell es ging lief sie über den steinigen Boden der Straße zu, über die man auch mit dem Auto das Tal der Könige erreichte.
    Sie wußte, daß in einiger Entfernung die ägyptische Polizei das Tal absperrte und daß sie widerrechtlich diese Absperrung umgangen hatten.
    Wenn sie die Polizeiposten erreichen konnte, war sie gerettet.
    Sie mußte schreien und sich bemerkbar machen. Vielleicht hörte man ihre Stimme und konnte ihr helfen. Denn die Männer der ägyptischen Polizei waren bewaffnet.
    Ein markerschütternder Hilfeschrei schrillte durch das Tal der Könige.
    Mehrfach äffte das Echo diesen Schrei verzerrt nach. Doch als Gwendolyn Wilson den Schall

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