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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ich dich finden. Doch sorge dafür, daß du an einem freien Platz stehst, wenn ich im Sturmwind heranbrause. Wenn ich dich aus einem Gebäude befreien muß mag es sein, daß es zerstört wird. Und das will ich nicht. Ich weiß, daß sich viele Menschen in Gebäuden aufhalten. Für mich sind die Naturgewalten ein Spiel - und ich will nicht, daß jemand durch mein Spiel zu Schaden kommt!«
    »Ich werde dir ein Zeichen geben!« versprach der Meister des Übersinnlichen. »Dann komm und hole mich!«
    Im nächsten Augenblick gab es in der Wetterwarte am Vesuv Großalarm. Die Windböe, die heranfauchte, konnte niemand voraussehen. Sie war einfach da und zog in nördlicher Richtung weiter. Asfar war aus der Tiefe der libyischen Wüste emporgestiegen und hatte den erloschenen Vulkan als Richtungspeiler genommen, weil seine Winde in so großer Höhe tobten, daß sie keinen Schaden anrichteten. Asfar umrundete einmal den Vesuv, während die drei alten Männer von der Kraterwache sich in ihre kleine Hütte unmittelbar neben dem Rand des Vulkankraters flüchteten.
    Dann flog Asfar in Richtung auf Rom weiter…
    ***
    Michael Ullich wußte, daß er kämpfen mußte.
    Er sah, daß sich die Mumie zu der regungslosen Frauengestalt hinab beugte. Obwohl zu erkennen war, daß keine unmittelbare Gefahr für sie bestand, wollte er doch versuchen, sie vor dem zu bewahren, was die Mumie mit ihr vorhatte.
    Langsam hob er das Gewehr an die Wange. Sorgfältig zielte er auf den Schädel der Mumie. Sein Atem ging gleichmäßig, während sich der Zeigefinger der rechten. Hand langsam um den Stecher der Waffe krümmte. Alles in ihm war nur auf den Schuß und den Treffer konzentriert.
    In diesem Moment geschah es. Ganz in seiner Nähe begann ein einsamer Schakal sein gräßliches Hungergeheul. Es klang wie die Stimme einer verdammten Seele aus dem Schwefelpfuhl der Hölle.
    Michael Ullich kannte diesen Laut… doch so abrupt, wie er aufklang, ließ er ihn zusammenzucken. In diesem Moment war der Druckpunkt der Waffe erreicht.
    Der Schuß bellte auf und zerriß die feierliche Stille im Tal der Könige. Die Mumie des Nefru wurde zurückgeschleudert als die Kugel traf - und durch sie hindurchging wie durch Löschpapier.
    Das kleine Loch, durch die das Projektil hindurch gegangen war, konnte man kaum erkennen. Nur die Wucht des Aufpralls hatte die Mumie für einen kurzen Moment zurück geworfen. Doch jetzt wandte sie sich von der immer noch regungslos daliegenden Gestalt Gwendolyn Wilsons ab und reckte sich in aller Größe empor.
    Ihre toten Augen erkannten den Gegner.
    Mit ungelenkigen Schritten tappte die Mumie des Nefru auf Michael Ullich zu. Krachend lud der Junge das Gewehr wieder durch.
    »Der Shaitan… die Sheitanii… der Fluch des Pharao ist erwacht… Allah.« Dann das Aufheulen von Motoren.
    Die Polizeiposten hatten den Schuß gehört und die Mumie gesehen. Das war zuviel gewesen. Diese Männer waren ohne Zweifel tapfer und jagten Diebe und Grabräuber. Aber gegen echte Wesen aus dem Totenreich wagten sie sich nicht. Sie hatten gesehen, daß die Mumie in der Herzgegend getroffen war. Ein Mensch, der hier in Verkleidung einer Mumie auf Diebestour gegangen wäre, hätte es nicht überlebt. Niemand zweifelte daran, daß diese Mumie echt war und die alten Legenden sich als Wirklichkeit erwiesen.
    Michael Ullich stieß eine Verwünschung aus. Jetzt war er allein. Wenn es ihm nicht gelang, den Amoklauf der Mumie zu stoppen, dann konnte er sich nicht mit einem Fahrzeug absetzen. Zwar war er trainierter Sportler und fürchtete sich auch nicht vor der Distanz eines Marathonlaufes. Doch die Mumie war beseelt von der Kraft des Bösen, die niemals versagte, während sein menschlicher Körper nicht unbegrenzt durchhielt. Irgendwann erschlaffte er, wurde müde und brauchte Ruhe. Und dann kam die Stunde der Mumie…
    Sechs Schuß faßte das Magazin des Gewehrs. Einen davon hatte er abgefeuert. Zum Nachladen hatte er bestimmt keine Zeit mehr.
    Michael Ullich zwang sich, die Mumie heran kommen zu lassen. Vielleicht würden die Kugeln auf eine kürzere Distanz größere Wirkung zeigen.
    Nerven bewahren — das war alles. Wenn er impulsiv reagierte, war alles zu spät. Dann war nur noch zu hoffen, daß es Carsten Möbius gelang, Professor Zamorra zu warnen, daß ein Höllenwesen die Mumie in seiner Gewalt hatte.
    Michael Ullich hoffte, daß der Freund inzwischen weit genug entfernt war. Denn die Mumie entwickelte eine immer größere Schnelligkeit. Sie begann

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