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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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gewiß. Wenn du dich von meinem Feind Zamorra nicht überrumpeln läßt!« grinste Leonardo de Montagne böse. »Dann sehen wir uns überhaupt nicht wieder. Doch das wird mich auf meinem Wege nicht aufhalten. Mit Schwund muß man rechnen!«
    Er zitierte damit seinen Vorgänger Asmodis, der diesen Spruch besonders gern benutzte, wenn er die Legionen des Teufels gegen Professor Zamorra in den Kampf schickte…
    ***
    »Wenn Sie versprechen, keinen Fluchtversuch zu machen, ersparen wir Ihnen die Handschellen und die Unannehmlichkeit, daß man außerhalb dieses Raumes erkennt, daß Sie verhaftet sind!« sagte der Polizei-Sergeant. »Ich bin sicher, daß Ihre Angaben stimmen, aber wir haben unsere Vorschriften. Ausländer ohne Paß und Visum müssen wir festhalten, bis die Identität geklärt ist!«
    »Aber ich bitte Sie, Signori!« lächelte der Meister des Übersinnlichen. »Ich verstehe vollständig, daß Sie nur ihre Pflicht tun. Zeigen sie mir das Fahrzeug und ich werde darauf zugehen und einsteigen. Es wird alles ganz natürlich aussehen!«
    »Dort… die Fiat-Limousine!« wies der Sergeant aus dem Fenster. »Verlassen sie das Gebäude, gehen Sie darauf zu und steigen Sie ein. Aber vergessen Sie nicht, daß wir sie beobachten. Bei einem Fluchtversuch werden wir geeignete Maßnahmen ergreifen. Denken Sie immer daran, daß die Mündungen von Gewehren auf Sie gerichtet sind, bis sie das Auto bestiegen haben!«
    »Ich werde es nicht vergessen!« lächelte Professor Zamorra. »Arrivederci, Signori! Auguri! - Auf Wiedersehen, meine Herren. Alles Gute!«
    Dann verließ er das Büro durch eine Seitentür. Auf dem kurzen Flur spürte er förmlich die Augen der Männer im Verborgenen, die jeden seiner Schritte überwachten. Vor ihm war die Glastür, die aus dem Gebäude führte. Dahinter lag eine grüne Rasenfläche. Bis zur Straße, wo der Wagen prakte, waren es gut 20 Meter.
    Professor Zamorra konzentrierte sich auf das Amulett, kaum daß er durch die Glastür hindurch war.
    »Asfar?« fragte er in die Luft.
    »Zur Stelle, mein Freund!« ließ sich der Dschinn in seinem Inneren vernehmen.
    »Es muß schnell gehen!« sagte Zamorra. »Sie schießen sonst auf mich und gegen die Kugeln habe ich keinen Schutz.«
    »Sie werden nicht zum Schießen kommen!« erklärte der Dschinn. »Seit den Tagen, da die Italiener über Lybien herrschten, habe ich eine Antipathie gegen sie. Omar Mukhtar, der Wüstenlöwe, wird meinen Atem beflügeln!«
    »Aber treib es nicht zu arg!« dachte Professor Zamorra. Er wußte, daß in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts italienische Truppen Lybien besetzt hatten. Omar Mukhtar war der große Freiheitsheld und Kämpfer aus der Wüste gewesen, der am Ende doch von den Italienern gefangen und aufgehängt wurde.
    Bei den Beduinen in der Wüste stand sein Andenken in hohem Ansehen.
    »Gib Acht, Zamorra und breite die Arme aus, daß ich dich besser fassen kann. Ich komme jetzt!« rief Asfar, der Sturmgeist aus der Wüste. Doch nur Professor Zamorra vernahm durch den Zauber des Amuletts die Stimme des Dschinns.
    Die Männer im Gebäude hörten nur das plötzliche Aufheulen eines Orkans von unvorstellbarem Ausmaß. Die Bäume der Straße bogen sich tief herab. Büsche wurden zu Boden gedrückt. Blumentöpfe stürzten von den Fensterbänken und zerplatzten auf dem Pflaster. Geöffnete Fenster wurden zugeschlagen und klirrend zerplatzten die Scheiben.
    Der Fiat, in dem Professor Zamorra abtransportiert werden sollte, wurde eine Handbreit vom Boden erhoben, rotierte drei mal um die eigene Achse und schlug dann so hart auf dem Pflaster auf, daß den Insaßen Hören und Sehen verging.
    Die Männer mit den Gewehren sahen, wie Professor Zamorra die Arme ausbreitete und emporgerissen wurde. Bevor sie die Situation erkannten, war er aus ihrem Blickfeld entschwunden.
    Und mit ihm erlosch der Orkan so schlagartig, wie er gekommen war.
    Kopfschüttelnd lasen die Italiener am nächsten Tag von dem seltsamen Phänomen, das eingetreten war und das seltsamerweise nicht mehr als einige Fensterscheiben und Blumentöpfe zerstört hatte. Dazu die Nerven der Polizisten, die annahmen, daß der Mann ohne Paß mit dem seltsamen Amulett El Diabolo, der Teufel in höchsteigener Person gewesen sei.
    Pater Aurelian, der in der Morgenzeitung davon las, lächelte wissend.
    »Zamorra hätte ruhig mal kurz vorbei kommen können!« sagte er. Dann rief er die geschlossene Anstalt an, in der sich die Polizisten jetzt zur Beobachtung

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