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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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zu laufen. Mit erhobenen Armen stürmte sie auf Michael Ullich zu.
    Der Junge schätzte die Entfernung.
    Zwanzig Meter… achtzehn Meter… fünfzehn Meter…
    Er hielt das Gewehr in halbem Hüftanschlag. Wenn die Kugel keine Wirkung zeigte, dann konnte er so aus der Drehung heraus den Gewehrkolben als Waffe einsetzen. Die Mumie würde ihm keine Zeit mehr lassen, das mächtige Schwert aus der Scheide zu reißen.
    Zwölf Meter… neun Meter… fünf Meter…
    Mit einem wilden Schrei riß Michael Ullich den Stecher der Waffe durch.
    Der Schuß löste sich.
    Doch das Projektil verließ nicht den Lauf.
    Eine Ladehemmung hatte bewirkt, daß die Patronenhülse des ersten Schusses nicht ausgeworfen wurde. Sie steckte noch im Lauf. Die Patrone explodierte in der Waffe und zerriß das Gewehrschloß. Der Rohrkrepierer ließ die Waffe zerplatzen. Sie wurde aus Michael Ullichs Händen gerissen. Die Druckwelle und der Rückstoß warfen ihn nach hinten über.
    Der Schmerz, der über seine Hände flutete, als die Explosionsflamme des Gewehrs darüber hinwegfuhr, vermischte sich mit der Explosion in seinem Schädel, als sein Hinterkopf auf einen Stein aufprallte. Einen Moment lang trieb er in einem Meer purpurner Schmerzen. Dann riß ihn ein schwarzer Strudel hinab in die Tiefe der Bewußtlosigkeit…
    Die Mumie des Nefru beugte sich zu ihm hinab. Die knöchernen Hände des Toten griffen in die Kleidung des Jungen und hoben ihn empor. Mit schnellen Schritten trug sie Michael Ullich hinab in das Grab des Tut-anch-Amun. Noch einmal kam sie heraus um Gwendolyn Wilson zu holen, die sich immer noch in tiefer Bewußtlosigkeit befand.
    »Erscheine, hoher Gebieter!« sagte Nefru. »Komm herbei und nimm, was dir gehört. Dein treuer Sklave ruft nach dir!«
    Im selben Moment erschien die fette Gestalt des Leonardo de Montagne im Inneren der Grabkammer. Er hatte diesmal auf die Flammengaukelei verzichtet.
    Seine Gestalt glich jetzt wieder dem Menschen, der er in der Zeit des ersten Kreuzzuges gewesen war. Sein krötenhaftes Gesicht strahlte absolute Bösartigkeit aus. Das tintenschwarze Gewand stand in seltsamen Kontrast zu seinem totenblassen Gesicht.
    »Nimm, was dein ist, großmächtiger Gebieter!« dienerte die Mumie des Nefru. »Ich kenne diesen hellhaarigen Jungen aus den Tagen meines Lebens. Auch damals war sein Name Michael Ullich und der hohe Pharao wollte ihn strafen, weil er seine Gemahlin Nefritiri zur Nacht in ihren Gemächern besuchte, um mit ihr der Liebe zu pflegen!«
    »Ja, das ist Michael Ullich!« nickte Leonardo de Montagne. »Doch wo ist der andere Junge? Wo ist Carsten Möbius?«
    »Ich weiß es nicht!« sagte die Mumie.
    »Aber ich weiß es!« grollte Leonardo. »Er ist geflohen. Zum Ufer des Nil ist er geflohen. Er will Professor Zamorra warnen. Doch das darf ihm nicht gelingen!«
    »Ich werde ihn einholen und dafür sorgen, daß er unserem Feind nichts ausplaudern kann!« drang es aus dem zahnlosen Mund der Mumie. »Bevor er den Nil erreicht hat, fasse ich ihn. Und dann werden Sobaks Kinder ihr Festmahl bekommen, wenn es dein Wille ist. Denn er nahm mir das Leben und es ist nur gerecht, daß ich dafür seines nehme!«
    »Du magst tun, was du willst!« sagte der Dämonenfürst. »Pack ihn und wirf ihn den Krokodilen vor. Dann komm zu mir nach Memphis in die Grabkammer des Imhotep. Ich gehe voraus - und ich nehme diese beiden Menschen mit mir. In deinem Inneren habe ich die Lage des Grabes und seine Tücken genau erkannt. Das Grab des Imhotep wird zur Falle für Professor Zamorra. Hier werde ich mit ihm spielen wie die Katze mit der Maus. Und ich werde ihm genau so wenig Chancen lassen. Wenn er einmal die Schwelle dieses Grabes überschritten hat, ist er verloren. Denn wenn ich in der Nähe bin, gehorcht ihm sein Amulett nur sehr bedingt. Ich aber verstehe den Stern von Myrryan-ey-Llyrana in vollem Umfang zu benutzen.«
    »Warum nimmst du mich nicht mit, hoher Gebieter?« fragte die Mumie. »Wenn ich Carsten Möbius getötet habe, dann ist meine Aufgabe hièr erledigt!«
    »Nein, du wirst den Weg nach Memphis wandeln!« sagte Leonardo de Montagne. »Denn du wirst der Lockvogel für meinen Feind. Du wirst Professor Zamorra zu mir führen, indem er dich, den Fliehenden, verfolgt. Diese beiden Menschen nehme ich mit mir, um mich an ihrer Todesfurcht zu ergötzen. Du kennst den Auftrag?«
    »Ich habe ihn vernommen, großmächtiger Gebieter!« dienerte Nefru. »In den Ruinen von Memphis sehen wir uns also wieder!«
    »Ganz

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