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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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befanden. Es gelang ihm, den maßgeblichen Leuten dort klar zu machen, daß die Männer nicht verrückt waren.
    Dann wandte er sich wieder den Studien der vergessenen Schriften in der geheimen Bibliothek des Vatikans zu…
    ***
    Der Tag dämmerte schnell herauf. Carsten Möbius haderte mit seinem Schicksal das ihn wieder einmal gezwungen hatte, seinen Weg zu Fuß zu machen. Der Weg vom Tal der Könige zum Nil war ziemlich weit und sehr beschwerlich. Obwohl er ihn nicht zum ersten Mal machte, kam er ihm diesmal noch länger vor.
    Carsten Möbius wiederstand der Versuchung, den kürzeren Weg zum Dorf Kurnan zu machen und dort der Polizeikette in die Arme zu laufen. Er überquerte die Berge, die das Tal der Könige umschlossen und suchte sich seinen Weg durch die Wüstenlandschaft zu der Straße, die an den beiden Memnon-Kolossen entlang führte und schnurgerade bei den Anlegestellen der Nilfähren nach Luxor endete. Denn nur hier war ein Übersetzen möglich. Durch den Fluß an dieser Stelle zu schwimmen war reiner Selbstmord. Ein Wettschwimmen mit den Krokodilen war nicht zu gewinnen.
    Die beiden mächtigen Steinbilder des Pharao Amenophis III, die man auch die Kolosse des Memnon nennt und die schon im Altertum bekannt waren, lagen weit hinter ihm, als Carsten Möbius den Verfolger hinter sich ahnte.
    Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, daß ihn seine Ahnung nicht getrogen hatte. Die Mumie verfolgte seine Fährte.
    »Es ist Micha nicht gelungen, das Biest aufzuhalten!« stieß er hervor. Über das Schicksal des Freundes konnte er sich jetzt keine Gedanken machen. Carsten Möbius hatte sich abgewöhnt, jemanden für tot zu halten, der auch nur die geringste Chance hatte. Michael Ullich hatte normalerweise immer ein Trumpf-As im Ärmel. Was immer geschehen war - Carsten Möbius konnte es nicht ändern.
    Er mußte nun dafür sorgen, daß Professor Zamorra gewarnt wurde. Michael Ullich konnte sich selbst helfen - das hatte er oft genug bewiesen. Jetzt ging es erst einmal darum, sich selbst zu retten.
    Denn, wie Carsten Möbius feststellte, die Mumie des Nefru entwickelte eine Geschwindigkeit wie ein trainierter Leichtathlet.
    Ein nicht druckreifes Wort ausstoßend fiel Carsten Möbius aus seinem Zockeltrab in gestreckten Galopp. Er mußte versuchen, den Nil zu erreichen. An der Anlegestelle der Fähren fanden sich auch immer Fischerboote. Darin konnte er sich in Sicherheit bringen. Wenn dieses untote Wesen ihm folgte, dann gab es für die Krokodile »Mumie nach Art des Hauses«. Die Panzerechsen fraßen alles und würden auch diesen uralten Kadaver nicht verschmähen. So kam dann der Hohepriester des Sobek doch noch vor die Krokodile.
    Doch das waren Gedankenfragmente, die durch das Gehirn des langhaarigen Jungen schossen, während die Straße unter ihm dahin zu fließen schien. In den letzten Monaten hatte er dafür gesorgt, daß er körperlich ziemlich fit wurde und in dem Haus in Frankfurt-Bonames, in dem er neuerdings unter einem Decknamen wohnte, hatte er sich ein Fitneßcenter errichtet, das dem von Professor Zamorra kaum nachstand und das er benutzte, so weit es seine Zeit zuließ. Und an den Hängen des Taunus hatte ihn Michael Ullich so gut es ging auf längere Strecken trainiert und ihm die besten Lauf- und Atemtechniken erklärt.
    Doch ohne ausreichendes Training läßt sich keine Ausdauer erzeugen. Und der Weg über die Berge bis hierher hatte Carsten schon ganz schön geschlaucht.
    Dennoch gelang es ihm eine ganze Weile, die Mumie auf Abstand zu halten. Er passierte die Neue Siedlung am Kanal El-Fadlya, durch den die neuangelegten Zuckerrohrplantagen mit dem Wasser des Nils versorgt wurden.
    Aus der Entfernung vernahm er die Stimme des Muezzin vom Minareth der Moschee von Luxor, der die Gläubigen zum Morgengebet rief. Der Nil war in unmittelbarer Entfernung.
    Doch die Mumie hatte stark aufgeholt. Sie war höchstens noch zehn Meter hinter ihm. Carsten Möbius hörte die leichten Tritte des toten Körpers auf dem groben Pflaster der Straße.
    Es wunderrte ihn absolut nicht, daß die Mumie am Tage sich nicht in einem Grab verkroch. Dämonenkräfte, die er in der letzten Nacht gesehen hatte, waren im Spiel. Sie gaben der Mumie das Leben auch am Tage und ließen die Furcht des Nachtgeschöpfes vor dem Sonnenlicht weichen.
    »Laufen… laufen… vorwärts… vorwärts… !« hämmerte es in ihm. Die Angst vor dem unbekannten Gegner mobilisierte ungeahnte Kräfte in seinem Körper. Obwohl er sich zu Tode matt

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