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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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sich um seinen Körper, als sollte er vom Körper der Mumie gefesselt werden. Eine lebendige Kette aus dem Körper eipes Toten. Eine Kette, die nachgab und doch das Opfer nicht losließ.
    Immer mehr spürte der Junge, daß seine Kräfte endgültig dem Ende entgegen gingen. Sein Körper war total ausgelaugt und auch die Todesfurcht konnte keine Energien mehr mobilisieren.
    Ein letztes, verzweifeltes Aufbäumen, dann war es aus. Dann war die Stunde der Mumie gekommen.
    Sowie sie ihn mit ihrem Körper gefesselt hatte gab es kein Entkommen. Wenn sich der Mumienschädel hinauf zu seinem Hals schob dann…
    Fesseln? Warum versuchte er das nicht auch. Drei Handbreit neben ihm lag die Tigerpeitsche. Wenn er einen kühlen Kopf bewahrte, gelang es ihm vielleicht, sich aus den Armen der Mumie herauszuwinden und sie mit der Peitsche zu fesseln.
    Man mußte es nur geschickt anstellen.
    Carstens schlanker Körper bäumte sich auf und warf sich nach vorn.
    Diese Aktion war für die Mumie nicht vorherzusehen. Als sie den Jungen zurück riß, hatte dieser die Peitschenschnur in der Hand.
    Verzweifelt versuchte er, sich so zu drehen, daß er das dünne Ende der Lederschnur um das Handgelenk der Mumie schlingen konnte.
    Fast gelang es ihm. Eins… zwei… drei Mal konnte er die Peitsche darum wickeln. Dann kämpfte er darum, den anderen Mumienarm in die Stellung zu drehen, daß er mit einem schnellen Überraschungsangriff festgebunden werden konnte. Innerlich jubelte er auf, als die Mumie nachgab.
    Zu spät merkte er, daß die Mumie instinktiv begriffen hatte, was er plante. Die Mumie des Nefru reagierte mit einem Gegenangriff in gleicher Weise.
    Carsten Möbius stöhnte auf, als er spürte, wie ihm die gewaltigen Kräfte der Mumie die Hände zusammen preßten. Bevor er begriff, was geschah, waren sie zusammengebunden.
    Carsten Möbius war gefangen. Die Mumie hatte gewonnen.
    »Laß mich los, du Leichnam auf Urlaub!« keuchte er. »Wenn ich das Professor Zamorra sage, haut er dir das Amulett um die Ohren!«
    Doch diese, in einer Mischung aus Angst, Wut und Galgenhumor hervorgestoßenen Worte schien die Mumie nicht zu hören. Mit regungslosem Gesicht ergriff Nefru den sich windenden Jungen an den Schultern und in der Mitte und stemmte ihn hoch über den Kopf. Carsten Möbius versuchte vergeblich, sich aus diesem Griff herauszudrehen.
    Langsam ging die Mumie mit dem hoch erhobenen Opfer auf das Ufer des Nil zu.
    ***
    Mit dem Wirbel des Sturmwindes raste Professor Zamorra, getragen von Asfar, durch die Luft. Er spürte den Dschinn ohne ihn zu sehen. Doch Asfar war da und der Meister des Übersinnlichen vernahm deutlich die Stimme des Geisterwesens, das er vom Banne des schrecklichen Zauberers Amun-Re befreit hatte.
    Professor Zamorra empfand es als angenehm, daß Asfar im südlichen Teil der lybischen Wüste zu Hause war, wo die Winde sehr heiß sind. Bei der rasenden Geschwindigkeit des Fluges wäre er sonst total durchgefroren. So aber war die Luft um ihn herum ziemlich warm.
    »Ich fliege wie Superman!« staunte Professor Zamorra. »Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? - Nein, es ist der Meister des Übersinnlichen!«
    »Den Sinn dieser Worte begreife ich nicht!« sagte Asfar. »Doch sieh nur diese silberne Schnur in dem gelben Teppich, die von einem grünen Rand umgeben ist. Das ist der Nil. Wo soll ich dich absetzen, mein Freund!«
    »In Luxor!« sagte der Meister des Übersinnlichen. »Dort, wo sich zwei große Tempel in zwei Orten befinden. In Luxor und in Karnak! Fliege den Nil in südlicher Richtung entlang und geh etwas tiefer!«
    »Dann wirst du aber gesehen, Zamorra!« warnte der Dschinn.
    »Das schadet nichts. Wir sind schneller weg als die Bewohner hier registrieren, daß ein Professor der Parapsychologie als unbekanntes Flugobjekt durch die Luft fliegt! Wenn noch ein Hörsaal voll Studenten dabei wäre, hätten wir das Fliegende Klassenzimmer! Außerdem ist es ja jetzt noch Nacht!«
    Der Dschinn verstand diese Bemerkung nicht und lenkte das Gespräch in andere Bahnen. Während Zamorra mit Asfar darüber redete, wie es ihm gelungen war, Amun-Re in der Blauen Stadt unter dem Eis der Antarktis so zu bekämpfen, daß der Herrscher des Krakenthrones jetzt von tonnenschweren Eiskristallen umschlossen war und sich aus diesem gräßlichen Gefängnis nicht befreien konnte, flogen sie über die Ruinen von Amarna immer weiter nach Süden.
    Schließlich erkannte Professor Zamorra die Silhouette von Luxor im Licht der inzwischen

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