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0313 - Der Blutgraf erwacht

0313 - Der Blutgraf erwacht

Titel: 0313 - Der Blutgraf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte sich vor noch nicht allzulanger Zeit Leonardo deMontagne aufgeführt, als er zeitweilig Château Montagne unter seiner Kontrolle hatte und Zamorra fliehen mußte.
    Eine Parallele? Eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Teuflischen gab es durchaus…
    »Kommt, zeigt uns die Stellen, wo ihr das Skelett gesehen habt, und wo der Blutgraf aus der Mauer hervordrang«, bat Zamorra.
    Aber Lory und Sorrya, so mutig sie sich sonst gaben, schüttelten diesmal einhellig die Köpfe. »Da gehen wir nicht mehr rein«, erklärten sie.
    »Es ist wichtig«, beharrte Zamorra. »Wir können den Blutgrafen nur angreifen, wenn wir genau wissen, wo…«
    »Laß gut sein, Alter«, sagte Gryf. »Verlaß dich nur auf mich.« Er blinzelte Zamorra zu. Der ahnte, daß Gryf etwas ausheckte.
    Schulterzuckend gab er nach.
    »In Ordnung. Dann paßt ja gut auf, daß keiner den Wagen klaut«, sagte er.
    Allein zurückzubleiben, paßte den beiden Schönheiten auch nicht so recht, nur hatte Nicole kein Interesse, Sitzwache zu schieben. Zudem wurde sie vielleicht gebraucht. Ihre Para-Sinne waren fast ebenso gut entwickelt wie die Zamorras, und ein paar Tricks hatte sie auch noch auf Lager, die sie sich im Laufe der Zeit angeeignet hatte. Vom FLAMMENSCHWERT mal gar nicht zu reden… und vielleicht mußte gerade das FLAMMENSCHWERT helfen, wenn das Amulett versagte oder geblockt wurde.
    Lory und Sorrya blieben also zurück. Lory kletterte nach vorn und schaltete das Autoradio ein. An den sonstigen Hebeln und Schaltern spielte sie solange herum, bis sich das Verdeck des Cabrios plötzlich automatisch zu schließen begann. Das jagte Lory einen gewaltigen Schreck ein, als sich ein Schatten wie eine riesige Hand über sie legte. Sie fuhr das Verdeck wieder zurück.
    »Puh. Das wäre ein Wagen, der zu Giny paßt, nicht? Den sollte sie sich schenken lassen.«
    »Sag mal, kannst du nicht mal an was anderes denken als an Autos für Gina, mit denen sie uns dann chauffieren kann? Ich bin froh, wenn wir sie jemals lebend wiedersehen. Hoffentlich schaffen die drei es.«
    »Hm«, machte Lory und nickte dazu. »Hoffentlich. Ich kann’s immer noch nicht so richtig glauben, daß es diesen Blutgrafen wirklich gibt. Geister spuken doch nur nachts, oder wie ist das? Außerdem gibt es doch keine Geister.«
    »Vielleicht ist es doch ein Mensch, der sich bloß irgendwelcher Tricks bedient. Es gibt ja schon sprechende Computer, warum also nicht auch unsichtbare Menschen, die schweben und durch Wände gehen können?«
    Lory zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. Das Warten begann, und je länger es in der Stille andauerte, nur vom Radio unterbrochen, desto unheimlicher wurde es den Mädchen: Warum blieb es an der Burgruine so still?
    ***
    »Der Teufel«, stieß Bodo von Geyerstain hervor. »Was willst du von mir?«
    Die gedrungene Gestalt mit dem gehörnten Schädel und den Bocksbeinen lachte meckernd. »Ich komme und gehe, gerade so wie es mir gefällt. Das solltest du doch wissen, nicht wahr? Wie hat dir deine neue Freiheit und deine neue Macht gefallen?«
    Unwillkürlich umklammerte der Blutgraf den Schwertgriff, obgleich er genau wußte, daß er gegen den Teufel damit nichts ausrichten konnte – mal ganz abgesehen davon, daß sie an der gleichen Front kämpften. Schließlich hatte Graf Bodo ja damals einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen…
    »Freiheit und Macht…«, wiederholte Bodo finster. »Man gewöhnt sich an alles, nicht wahr?«
    Der Teufel lachte meckernd. »Es weht ein frischer Wind in der Hölle. Du solltest mal hineinschnuppern. Es ist jetzt besser denn je da unten. Wir haben einen neuen Fürsten der Finsternis…«
    Bodo erblaßte jäh. Ein Machtwechsel in der Hölle? Das konnte bedeuten, daß die alten Verträge ungültig wurden, daß…
    »Was willst du? Sprich!« schrie er den Teufel an.
    »Tja«, grinste der Gehörnte. »Was will ich… was war’s denn bloß? Ich bin ziemlich vergeßlich geworden in letzter Zeit. Ach ja, hast du dich nicht schon mal gewundert, warum du mehr Dinge tun kannst als früher, als du noch lebtest?«
    »Nein«, knurrte Bodo.
    »Du hättest es tun sollen.« Der Teufel hinkte auf den Grafen zu und streckte einen knochigen Finger mit Krallennagel aus. Er berührte das spinnenförmige Amulett vor der Brust des Geistergrafen.
    »Sagt dir das Ding etwas?«
    Jetzt erst fiel es Bodo auf. Irgendwie hatte er es als selbstverständlich angesehen, das seltsame Ding zu tragen. Jetzt erst fiel ihm auf, daß er es früher nicht

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