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0313 - Die Mumien kommen

0313 - Die Mumien kommen

Titel: 0313 - Die Mumien kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte sich McPenny überhaupt nicht aufgeregt. Dass man ihm jedoch einen kräftigen Schluck vorenthalten wollte, empfand er schon als eine ausgemachte Schweinerei.
    Dagegen musste er etwas unternehmen.
    Zunächst zog er die Jacke an. Auf ihr lag noch der Staub der Baustelle. Er hatte das braune Leder mit einem grauen Film überzogen.
    Selbst im Innenfutter hing das Zeug. Da ihm der Staub in die Nase gedrungen war, musste McPenny zweimal kräftig niesen. Danach ging es ihm besser.
    Aber er hatte noch keinen Alkohol. Sein Ärger steigerte sich. Wütend riss er die schmale Tür der Baubude auf und hätte sie fast noch aus den Angeln gefetzt.
    Bevor er in die Kälte trat, zündete er sich einen filterlosen Glimmstängel an, hustete zweimal durch, steckte die Hände in die Taschen und ließ die Zigarette im rechten Mundwinkel kleben. Er machte sich auf die Suche.
    Dieser Kerl musste gefunden werden, sonst gab es eine Katastrophe. Den Schädel vorgereckt, wirkte der Mann wie ein zweibeiniger Bulle, als er über die Baustelle stapfte.
    Am Tag war Material angeliefert und noch nicht eingeräumt worden. Die beiden Männer hatten dazu einfach keine Lust verspürt. Das rächte sich nun, denn es gab auf der Baustelle keinen freien Weg oder einen Pfad, der direkt zum Bunker führte. Die Strecke erwies sich als ein regelrechtes Hindernisrennen, und in der Dunkelheit waren auch nicht alle Gegenstände sofort zu erkennen, deshalb stolperte McPenny ein paar Mal und fluchte stets das Blaue vom Himmel herunter. Er war wirklich sauer, und mit jedem Schritt steigerte sich seine Aggression dem Kollegen gegenüber. Ein leichter Wind war aufgekommen. Deshalb schaukelten auch die Laternen der Absperrung.
    Einmal trat der Bauarbeiter voller Wut gegen einen im Weg liegenden Eimer. Das Gefäß wurde bis gegen den Unterbau eines Krans geschleudert. Das dabei entstehende scheppernde Geräusch erinnerte McPenny daran, dass er seinen Kollegen eigentlich mal rufen konnte.
    Er blieb stehen und brüllte den Namen.
    »Driffel!« Fast überschlug sich seine Stimme. Wenn sich Dean in der Nähe aufhielt, und sei es auch im Bunker, musste er den Ruf einfach gehört haben.
    Eine Antwort bekam der Mann nicht. Er hörte nur seine eigene Stimme in der Nacht verklingen.
    »Shit!« fluchte er und trat abermals wütend mit dem Fuß auf. »Irgendwann kriege ich dich und dann…« Er ließ die letzten Worte unausgesprochen. Dafür ging er weiter.
    Die Kälte schmerzte schon. Sie kam dem Mann vor wie eine Haube, die sich gegen seinen Kopf presste. Fast gefror der Atem vor den Lippen. Wenn es mit diesen Temperaturen so weiterging, konnten sie das Bauen vorerst vergessen.
    McPenny war so mit seiner Wut beschäftigt und in seine Gedanken vertieft gewesen, dass ihm die seltsame Helligkeit erst sehr spät auffiel. Und sie drang aus dem Bunkerschacht.
    Der Ire blieb stehen. Er krauste die Stirn, holte durch den Mund Luft und dachte nach.
    Es fiel ihm ein wenig schwer, schließlich war er schon leicht angeschlagen, aber er konnte sich nur eine Lösung vorstellen. Das Licht musste einfach von einer Lampe stammen, die sein Kollege mitgenommen hatte. Dabei übersah er, dass nicht ein schmaler Strahl aus dem Stollen fiel, sondern eine blasse Lichtfülle, die vom Boden bis zur Decke des Eingangs reichte.
    »Na warte, Bursche, dich hole ich jetzt persönlich. Und wenn du die Flasche leergesoffen hast, kannst du sie auch schlucken.« McPenny stand dicht vor einem Wutausbruch. Er schob die Schultern vor und tigerte den Rest des Wegs, bis er den Eingang erreicht hatte.
    Dort blieb er für einen Moment stehen und zwinkerte mit den Augen, weil das Licht ihn blendete.
    Jetzt wurde der Mann doch aufmerksam.
    Nach einigen Sekunden hatte er sich an die blasse Helligkeit gewöhnt, starrte nach vorn und riss die Augen weit auf. Sein leicht alkoholisiertes Gehirn musste sich erst auf die neue Lage einstellen. Er hatte Mühe, die Eindrücke aufzunehmen, die ihm geboten wurden.
    Das konnte es doch nicht geben! Vier Gestalten sah er.
    Innerhalb des kalten Lichts, das sie aus der Tiefe des Tunnels anstrahlte, wirkten sie scharf konturiert, kamen ihm übergroß vor und erinnerten ihn an Wesen aus einem SF-Film, den er in den vergangenen Monaten irgendwann einmal gesehen hatte.
    Da ging es wieder einmal um die berühmte Invasion von einem anderen Stern. So ähnlich waren sie ihm vorgekommen, auch angestrahlt von einem Lichtschein, der Angst machen konnte und fast die gleiche Funktion erfüllte

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