Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein gefährlicher Job
Vom Netzwerk:
Freude blieb mir nicht. Charowsky hämmerte mir die Faust in den Nacken, und trotz seines Whiskykonsums genügte der Hieb, um mich vom Stuhl zu werfen. Ich rollte vor Rassallos Füße, und Rassallo zog die Füße hoch, um seine Lackschuhe vor mir in Sicherheit zu bringen und sagte: »Gebt ihm eine Lektion!«
    Die Lektion dauerte zehn Minuten. Als Varezzo, Charowsky und Meadow nichts mehr einfiel, lag ich in einer Ecke des Zimmers und fühlte mich wie ein nasser Scheuerlappen.
    Rassallo rutschte von der Tischkante herunter, bückte sich zu mir und sagte: »Hör zu, du Laus! Kümmere dich nicht um Dinge, die dich nichts angehen! Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, dass du deine Nase in meine Angelegenheiten steckst, kommst du nicht so billig davon.«
    Er verabschiedete sich mit einem Fußtritt. Seine Schläger trampelten über mich hinweg. Die Wohnungstür fiel hinter ihnen ins Schloss.
    ***
    Ich blieb liegen, bis ich ein wenig klarer im Kopf war. Dann erst versuchte ich, mich aufzurichten. Ich knickte ein paar Mal in die Knie aber ich schaffte es, bis ins Badezimmer zu gelangen.
    Ich legte den Kopf unter den Kaltwasserhahn und ließ mir das kalte Wasser über den Kopf laufen. Die Nebel in meinem Gehirn lichteten sich.
    Harry Rassallo war ein Dummkopf, und genauso hatte er sich benommen. Mein Fußtritt in Meadows Wanst hatte genügt, ihn alle Fragen, die er stellen wollte, vergessen zu lassen. Stattdessen ließ er mich zusammenschlagen. Er hielt sich für einen großen Gangster und seine Eitelkeit brachte ihn dazu, mich wie einen Köter zu behandeln, den man mit einem Fußtritt in die Ecke zurückscheucht.
    Ich richtete mich auf. Das Wasser lief mir in den Jackenkragen. Eitelkeit war eine gefährliche Eigenschaft. Sie verführte dazu, den Gegner zu unterschätzen. Wenn Rassallo sich mehr Zeit genommen hätte, so hätte er vielleicht aus mir herausholen können, dass Sam Debro sich in Schwierigkeiten befand, dass das FBI hinter Sams Leibgardisten herjagte, und dass der Mann, der ihn, Rassallo, gedemütigt hatte, schutzlos war.
    Ich tastete meinen Körper ab. Obwohl die Kerle sich keinen Zwang auferlegt und mich als Sandsack angesehen hatten, war ich nicht ernsthaft verletzt. Ich verstehe einiges davon wie man einem Schlag die Wirkung nimmt. Klar, dass ich ein Dutzend blauer Flecke und ein paar Quetschungen davongetragen hatte, und dass mir einige Beulen im Gesicht wachsen würden, aber für ein Krankenhausbett fühlte ich mich noch nicht reif. Außerdem gab es einiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldete.
    Ich trocknete mich ab, ging, wenn auch noch wackelnd, ins Wohnzimmer zurück. Aus dem Zeitungsständer neben der Couch nahm ich die 38er. Ich hatte sie nachgeladen, bevor ich die Wohnung verließ. Die Kugeln schimmerten mattgelb und höchst Vertrauen erweckend im Magazin.
    Hastig wechselte ich Hemd und Anzug, schob die 38er in das wieder umgeschnallte Halfter und hastete die Treppe hinunter.
    Meinen Chevrolet hatten sie nicht angefasst. Warum sollten sie auch? Ich war ja nur eine Laus. Harry hatte es selber gesagt.
    Ich fuhr nach South Brooklyn. Ungefähr um vier Uhr morgens stoppte ich meinen Schlitten in der Sullivan Street.
    Das graue Licht der ersten Dämmerung lag bereits über der Straße, als ich den winzigen Vorgarten von Nummer 83 durchschritt.
    Ich brauchte nicht zu läuten. Die Haustür stand halb offen. Ich durchschritt den schmalen Flur.
    Rechts im Wohnzimmer brannte Licht. Es gab wenig Anzeichen für einen Kampf. Zwei Kissen lagen auf der Erde. Das war alles. Eine Frau besitzt nicht die Kraft, sich gegen drei oder vier Männer ernsthaft zu wehren.
    Mechanisch schob ich mir eine Zigarette zwischen die Lippen. Ich wusste nun, woher Rassallo von meiner Anwesenheit bei David Roos’ Ende erfahren hatte. Joan Wryght besaß sicher nicht die Nerven, auf Fragen zu schweigen wenn Lu Meadow neben ihr stand. Sie hatte sich geirrt, als sie glaubte, niemand wüsste von diesem Haus in der Sullivan Street. Rassallo hatte davon gewusst oder es auf irgendeine Weise in Erfahrung gebracht.
    Er hatte die Frau gekidnappt, und Joan hatte meine Rolle sofort preisgegeben.
    Ich schaltete das Licht aus und verließ das Haus. Ich überlegte, ob Joan Wryght noch lebte.
    Ohne Zweifel hatte Rassallo die Freundin von Big Boss kassiert, weil er annahm, sie wüsste, wo die belastenden Papiere aus dem Panzerschrank sich befinden, und sicherlich hatte er versucht, dieses Wissen mit allen Mitteln aus ihr herauszuholen. Aber auf

Weitere Kostenlose Bücher