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0314 - Höllentage für uns G-men

0314 - Höllentage für uns G-men

Titel: 0314 - Höllentage für uns G-men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllentage für uns G-men
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nicht bis zum zweiten Frühstück auf Ihre Rückkehr warten.«
    »Wo steht denn die Blechkiste?«
    »Beleidigen Sie mein Auto nicht, junger Mann!« Hutchenrider beschrieb die Stelle, wo er den Wagen stehen gelassen hatte. Spine verdrehte die Augen.
    »Warum haben Sie den Wagen nicht gleich nach Frisco gebracht oder an die mexikanische Grenze?«, stöhnte der junge Mann.
    »Weil Sie von so schönen Gegenden ja nicht mehr zurückkämen. Also los, setzen Sie sich schon in Trab. Sie sind bei der New Yorker Polizei, nicht in einem Altersheim!«
    Jim Spine setzte sich in Bewegung. Hutchenrider sah ihm bewundernd nach. Spine hatte im vorigen Jahr die Polizeimeisterschaften über eine Meile gewonnen, und man sah es dem Stil an, den er lief.
    Er versprach, so etwas wie der zweite »Fliegende Cop« zu werden, der in New York einmal Aufsehen erregt hatte, als er es bis zum Mitglied der Olympiamannschaft gebracht hatte.
    Gelassen setzte sich Hutchenrider auf die Stufen vor dem Haus, das sie gerade verlassen hatten. Er holte seine Pfeife hervor und steckte sie an, da sie noch halb voll Tabak war. Genießerisch blies er Rauchwolken vor sich hin.
    Seine Füße brannten wie Feuer, aber das war er gewöhnt. Ein Tag, an dem ihm die Füße nicht brannten, war beängstigend ungewöhnlich.
    Der Überfall auf das Waffengeschäft war im Wesentlichen aufgeklärt.
    Sie würden die dritte Pistole von Susskind holen und die übrigen drei von Consola.
    Joseph Consola mussten sie allerdings festnehmen. Tätlicher Angriff, schwere Körperverletzung, Verleitung zum Bandenverbrechen, Überfall und Diebstahl. Vielleicht machte der Staatsanwalt noch ein paar Punkte mehr daraus.
    Hutchenrider suchte seinen Pfeifenstopfer und drückte den aufquellenden Tabak fest. Er paffte zwei schwere Wolken vor sich hin, bevor er das nächste Mal inhalierte. Wie viele Nächte hatte er sich eigentlich schon im Dienst für diese Stadt um die Ohren geschlagen? Im Dienstvertrag stand der garantierte Achtstundentag.
    Als ob New York überhaupt noch existieren könnte, wenn sich jedes Mitglied der City Police auf die Acht-Stunden-Garantie berufen würde!
    Allein die zahllosen Gelegenheiten, wo man als Zeuge vor Gericht gegen die Leute auf treten musste, gegen die man ermittelt hatte, fielen meistens in die Freizeitstunden.
    Von anderen dienstlichen Anlässen, den Achtstundentag zu verlängern, ganz zu schweigen.
    Der ergraute Sergeant döste vor sich hin. Es tat gut, ein paar Minuten in der frischen Nachtluft zu sitzen, die Beine auszuruhen und einfach vor sich hinzudösen. Man kam viel zu selten dazu.
    Er schrak aus seinen Gedanken auf, als Spine mit dem Wagen an der Bordsteinkante hielt.
    »Das hat ja eine Ewigkeit gedauert«, knurrte er, weil er sich in Wahrheit fragte, wie Spine das so schnell geschafft hatte.
    »Ich wollte Ihnen nur ein bisschen Zeit lassen zum Verschnaufen, Chef. Man weiß ja, was man älteren Leuten schuldig ist.«
    »Ich glaube, ich werde eines Tages doch noch mit Ihnen einen Boxkurs abhalten«, sagte Hutchenrider und versteckte das aufkeimende Grinsen hinter einer bösen Miene. »Aber dann wird das Polizeihospital Arbeit kriegen!«
    »Hm!«, sagte Spine und beließ es dabei. »Nehmen wir uns jetzt Nummer drei vor?«
    »Sicher. Immer hübsch der Reihe nach. Jetzt wecken wir Lemy Susskind und seinen Vater. Er soll Schuhmacher sein, sagte Mrs. Lipin? Na, dann wird es ihm an Erfahrung nicht fehlen.«
    »Was für Erfahrung?«
    »Na, zwischen Besohlen und Versohlen kann doch kein großer Unterschied sein?«
    »Wahrscheinlich nicht«, lachte der junge Detective. »Jedenfalls ist für beides vor allem Kraft im rechten Arm vonnöten.«
    ***
    Sie fuhren langsam in die Manida Street hinein und hielten Ausschau nach einer Schuhmacherwerkstatt. Sie war leicht zu finden, denn sie besaß ein zwar kleines, aber noch immer erleuchtetes Schaufenster, in dem einige orthopädische Schuhe und Stiefel standen.
    »Knallen Sie die Tür nicht beim Aussteigen«, sagte Hutchenrider. »Die anderen Leute brauchen nicht geweckt zu werden.«
    »Okay, Chef. Langsam komme ich mir vor wie ein Handlungsreisender. Man rennt von einer Haustür zur anderen.«
    Sie drückten die Türen leise ins Schloss und tappten auf das Haus zu. Hutchenrider blieb einen Augenblick vor dem Schaufenster stehen, um in dessen Lichtschein auf die Uhr zu sehen. Es war bereits halb fünf. Die Nacht verging wie im Flug, und im Osten wurde es schon hell.
    Bald würden die Reinigungskommandos mit ihren

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