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0315 - Der Mörder

0315 - Der Mörder

Titel: 0315 - Der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder
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schlug.
    ***
    Das Haus trug die Nummer 14 am Gartenzaun. Der Rasen des Vorgartens war gepflegt, der Zaun musste vor Kurzem neu gestrichen worden sein. Nichts deutete darauf hin, dass in diesem Haus ein Mann wohnen sollte, der sich in irgendeiner Weise von den sonstigen Anwohnern der Stypel Street, lauter braven, ehrlichen Angestellten, kleinen Geschäftsleuten und Beamten, unterschied.
    Seit fast vierundzwanzig Stunden stand das Haus Nummer 14 unter Beobachtung. Es war registriert worden, dass die Vorhänge vor dem großen Fenster des Wohnraumes zugezogen wurden, bevor um neun Uhr abends das Licht eingeschaltet wurde.
    Es war festgehalten worden, dass der Arzt um neun Uhr dreißig noch einmal das Haus verlassen, zur Main Street gegangen und in einem Drugstore eine Flasche Brandy und Zigaretten einer bestimmten Sorte gekauft hatte.
    Es war beobachtet worden, dass er wieder nicht einen Hausschlüssel benutzt, sondern geläutet hatte, und dass irgendwer ihn eingelassen hatte.
    Um zehn Uhr dreißig war das Licht im Schlafzimmer des Arztes aufgeflammt, und Dr. Litmans Schatten war hinter der Gardine zu sehen gewesen, und seine Bewegungen ließen keinen Zweifel daran, dass er seine Kleidung auszog und sich zu Bett legte, aber obwohl das Licht im Schlafzimmer um elf Uhr erloschen war, hatte das Licht im Wohnzimmer hinter den vorgezogenen Vorhängen noch bis zwei Uhr in der Frühe gebrannt.
    An diesem Morgen nun verließ Dr. James Litman sein Haus um zwanzig Minuten nach zehn Uhr.
    Im gegenüberliegenden Haus mit der Nummer 11 nahm ein Mann, der hinter dem mit Gardinen verhängten Fenster, einer Dachkammer saß, ein Funkgerät und meldete: »Er geht Richtung Rüssel Street, trägt grauen Mantel und grauen Hut. Hat braune Aktentasche in der Hand - Ende!«
    Der Mann setzte das Gerät ab. Er war in der vergangenen Nacht in das Haus gekommen, und obwohl die Bewohner, ein altes Ehepaar, erschreckt über den unerwarteten Besuch gewesen waren, hatten sie beim Anblick des FBI-Ausweises die Erfüllung der Bitte des Mannes um einen Beobachtungsplatz, von dem aus er Nummer 14 im Auge behalten konnte, nicht verweigert.
    Die Durchsage des Mannes in Nummer 11 wurde von dem Funksprechgerät in einem Wagen aufgenommen, der in der Querstraße der Rüssel Street stand. Der Beamte, der das Gerät bediente, drehte sich zu Phil und mir um, die wir hinten im Wagen saßen und sagte: »Er hat das Haus verlassen.«
    Phil und ich stiegen aus und gingen zur Rüssel Street.
    ***
    Unten an der Kreuzung Rüssel Street mit der Stypel Street stand ein Mann, der sich in die Morgenausgabe einer Zeitung vertieft hatte. Als Dr. Litman an ihm vorbeiging, faltete er die Zeitung langsam zusammen, aber dann sah er uns, bemerkte das Zeichen, das Phil ihm gab, entfaltete das Blatt von Neuem und setzte seine Lektüre fort.
    Phil und ich gingen zur Main Street.
    Wir gingen so rasch, dass wir sie vor dem Arzt erreichten, und als Dr. Litman uns passierte, standen wir vor einem Schaufenster und drehten ihm den Rücken zu.
    Er ging wie gestern, den Kopf gesenkt und nicht nach links und rechts blickend, aber er schrak heftig zusammen, als Phil und ich ihn in die Mitte nahmen.
    Er warf den Kopf hoch und drehte ihn, hastig und ruckartig, nach links, rechts und wieder links, und er starrte Phil, mich und wieder Phil aus fiebrig glänzenden, rotgeränderten Augen an.
    »Sie sind Dr. James Litman, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Ja«, stieß er rau hervor. »Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie?«
    »FBI-Beamte«, antwortete ich. Wieder durchzuckte ihn der Schreck mit einer so deutlichen Reaktion, als hätte er einen Tritt vor das Schienbein erhalten.
    »Ich habe keine Zeit«, stieß er hastig hervor. »Lassen Sie mich gehen! Was wollen Sie von mir?«
    »Doc, wir haben festgestellt, dass Sie einige Gangster recht gut kennen.«
    Ohne ein Wort starrte er mich an.
    »Sie haben in Manhattan eine Praxis jener Art unterhalten, die man im Unterwelt-Jargon Gangster-Praxis nennt. Das heißt, Sie haben Jungs geflickt, repariert und behandelt, ohne sie zu fragen, wo und auf welche Weise sie sich ihre Kugellöcher und Messerstiche geholt haben, und selbstverständlich haben Sie nie einen Ihrer Patienten der Polizei gemeldet.«
    Er stieß den angehaltenen Atem mit einer Erleichterung aus, die er nicht zu vertuschen vermochte. Er lächelte sogar und sagte: »Warum sprechen Sie mich darauf an? Wenn Sie es wissen, so wissen Sie auch, dass ich deswegen zu zwei Jahren verurteilt wurde, und ich

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