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0315 - Kreuzfahrt durch Magellan

Titel: 0315 - Kreuzfahrt durch Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heilgeblieben", knurrte Kasom.
    Erst da merkte der Captain, daß der Ertruser bisher nur gescherzt hatte, denn seine Stimme klang ehrlich besorgt.
    „Vielen Dank", murmelte er verlegen. „Und entschuldigen Sie meine harten Worte. Aber ich dachte, Sie wollten wirklich..."
    „Aber nicht doch!" wehrte Kasom ab. „Ich ahnte nur nicht, daß Sie so empfindlich sind. Verstehen Sie denn keinen Spaß?"
    „Wenn ich weiß, daß es sich um einen Spaß handelt, schon, gab der Captain zurück.
    „Ich werde es beim nächstenmal vorher sagen", meinte Melbar Kasom.
    „Sind Sie fertig?" fragte Perry Rhodan ungeduldig. „Es wird Zeit, daß wir hier herauskommen. Mir ist furchtbar übel."
    „Mir auch, Sir", gab Captain Huron zu. „Diese Gurrads stinken wie Schweine."
    „Schweine riechen besser", verbesserte Kasom, „vor allem dann, wenn sie gut gebraten sind."
    „Diese armen Kerle können nichts dafür", sagte Rhodan streng. „Bedenken Sie bitte, daß sie monatelang in einem Gefangenenlager der Perlians hausen mußten, unter unvorstellbar primitiven Verhältnissen ohne jegliche hygienische Einrichtungen, bei unzureichender Ernährung und roher Behandlung durch die Wachtposten. Wir würden unter den gleichen Umständen auch nicht besser riechen. Ganz davon abgesehen, daß mindestens die Hälfte der Gurrads unter ruhrähnlichen Erkrankungen leidet - und dabei in einem engen Raum eingesperrt ist."
    Er wandte sich um und strebte jener Stelle zu, an der zuvor der Lichtschein hereingefallen war.
    Art Huron musterte die Gurrads mitleidig. Ab und zu reckte einer von ihnen die Faust, wenn die Terraner sich an ihm vorbeidrängten. Aber die meisten dieser bedauernswerten Geschöpfe starrten teilnahmslos vor sich hin, aufrecht gehalten einzig und allein durch den beständigen Druck der eng zusammengepferchten Körper.
    Melbar Kasom fluchte unbeherrscht, als er auf etwas Weichem ausglitt.
    „Können die Kerle nicht wenigstens in die Ecken...?"
    „Der Lagerraum ist rund", belehrte ihn Captain Huron.
    Von links stießen drei andere Männer der Einsatzgruppe Modula zu ihnen.
    „Wir suchen nach einem Ausgang" klärte sie der Großadministrator über seine vorläufigen Absichten auf. „Danach sammeln wir uns und versuchen, eine bessere Unterkunft zu finden."
    Wortlos schlossen die beiden Soldaten, ein Korporal und ein Leutnant sich an.
    Hin und wieder schaltete Melbar Kasom, der an der Spitze ging und mit seiner riesenhaften Gestalt und seinen gewaltigen Körperkräften unermüdlich Platz schuf, seinen Brustscheinwerfer ein, um sich zu orientieren.
    Art Huron erschauerte jedesmal bei dem Bild, das sich im Lichtkegel bot. Die Gurrads schwankten unaufhörlich hin und her, wie die Halme eines Kornfelds im Sturm. Jammern, Stöhnen und Toben schallte durch die saalartige Lagerhalle.
    Ein junger Gurrad stand mit geschlossenen Augen in diesem Gedränge. Unter seinen Lidern quollen Tränen hervor. Ein anderer schlug im Delirium um sich, hieb in gefühllose Gesichter und hielt auch dann nicht inne, als seine Hände bluteten.
    Wenn es eine Hölle gibt, dachte der Captain, dann befindet sie sich hier, im unteren Laderaum des Birnenschiffes.
    Endlich vernahm er die erlösende Meldung Kasoms.
    „Hier ist die Tür!" schrie der Ertruser. „Man hat sie zwar verriegelt..."
    „Brechen Sie sie auf!" befahl Rhodan.
    Art Huron vernahm ein metallisches Knirschen und Reißen. Mit lautem Krachen sprang die Tür auf.
    Licht fiel durch die Öffnung. Sofort begannen die zunächst stehenden Gurrads, sich darauf zuzuschieben.
    Melbar Kasoms riesenhafte Gestalt tauchte im Türrahmen auf. Der Ertruser hielt seinen überschweren Handdesintegrator in der Faust. Im ersten Schreck dachte der Captain, Kasom wolle auf die herandrängenden Gurrads feuern. Er öffnete den Mund zu einem Protestschrei.
    Doch als das Licht schlagartig erlosch, wußte er Bescheid.
    Kasom hatte die Beleuchtungskörper zerstört.
    Nach und nach beruhigten sich die Gurrads wieder. Sie sahen kein Ziel mehr und verfielen erneut in dumpfe Resignation.
    „Kommen Sie herauf'" drang Perry Rhodans Stimme aus dem Funkhelm Art Hurons. „Sie müssen den Gang absichern. Ich werde jetzt die andern über Funk hierher dirigieren!"
    Der Captain zog seinen Paralysator und zwängte sich an Kasom vorbei durch die offene Tür.
    Rhodans Worte hatten ihm die Illusion geraubt, sie befänden sich bereits in Sicherheit. Das Birnenraumschiff besaß eine Besatzung, und diese Gurrads würden es gar nicht gern sehen,

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