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0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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sie wollen!« brüllte Thunder. »Solange sie nur AK – Äußerste Kraft – fahren!«
    »Wollen Sie etwa das blaue Band erobern?« rief der Ingenieur zweifelnd. »Hier gibt es zwar keine Eisberge, aber verdammt tückische Untiefen und Korallenriffe…!«
    »… und den Fliegenden Holländer!« fauchte der Kapitän. »Wir werden von einem altertümlichen Segelschiff verfolgt, das die Piratenflagge zeigt! Geben Sie jetzt den Maschinen Vollschub oder Sie dürfen Ihren Stellvertreter diese Arbeit durchführen lassen – weil Sie dann vom Dienst suspendiert sind!«
    »Wenn’s wirklich der Fliegende Holländer ist, dann wäre das ein Fall für Professor Zamorra!« kam es aus dem Lautsprecher. »Als Parapsychologe ist der doch Experte für solchen Meeresspuk!«
    » Zamorra? « stieß Kapitän Thunder hervor. »Da haben wir doch einen Passagier, der einen so seltsamen Namen hat. Den hatte ich doch gerade am Tisch. Und der soll auch so ein Geisterjäger sein!«
    »Ich denke, daß wir Seeleute Manns genug sind, die Sache alleine zu regeln!« mischte sich Sörens ein. »Wenn wir AK fahren, ist kaum anzunehmen, daß uns ein Segelschiff einholt. Auch wenn der Teufel selbst in ihre Leinwand pusten würde!«
    »Und was schlagen Sie vor, Sörens?« fragte der Kapitän.
    »Wir müssen kreuzen!« sagte der Däne. »Wir werden versuchen, sie anzufunken und Blinksignale geben, die eine Verständigung herbeiführen sollen.«
    »Und wenn das alles nichts hilft – dann empfehle ich, das Schiff mit dem Bug zu rammen. Es ist offensichtlich aus Holz und dürfte unserer Stahlkonstruktion nicht viel entgegenzusetzen haben!«
    »Vielleicht haben Sie recht, Sörens!« überlegte der Kapitän. »Geben Sie die nötigen Befehle. Wir sind noch so weit von der Hauptinsel weg, daß wir es riskieren können. Hängen Sie den Burschen ab, wenn es geht!«
    »Und Sie, Käpten?« fragte Sörens, als Thunder zur Tür ging.
    »Ich gehe wieder zurück, damit die Passagiere nichts merken!« sagte der ›Alte Donnerer‹, »und ich werde mir diesen seltsamen Professor Zamorra mal etwas genauer betrachten. Vielleicht brauchen wir ihn tatsächlich!«
    »Als Ruderer für die Rettungsboote!« versuchte Sörens einen krampfhaften Scherz. Doch da war der Kapitän bereits draußen.
    ***
    »Ein so seltsames Schiff habe ich noch nie gesehen!« sagte Barret Sweapon. »Fährt ohne Segel und ist dennoch unwahrscheinlich schnell. Sollte sich die Erfindung dieses seltsamen Mister Fulton etwa durchgesetzt haben?«
    »Welche Erfindung?« knurrte Garfield.
    »Dieser Fulton hat prophezeit, daß seine Erfindung Schiffe mit Maschinenkraft antreibt und die Segel nutzlos werden!« sagte der Steuermann. »Immerhin sind so viele Jahre vergangen… wir haben veränderte Zustände!«
    »Finden wir uns mit allen veränderten Gegebenheiten ab!« schnitt ihm der Schwarze Garfield das Wort ab. »Das Schiff scheint aus Eisen zu sein, und nur der Teufel mag wissen, welche Kerzen so helle Lichter geben wie die, die dort an Bord leuchten. Und dieser Lärm, den wir bis hierher hören, kann unmöglich als Musik empfunden werden. Wir werden nach den Gesetzen unserer Zeit vorgehen und mit den Waffen kämpfen, die wir gewohnt sind. Und wenn das Wesen, das uns mit seinem Kometen hierher gebracht hat, will, daß wir seinen Willen tun – dann soll es uns gefälligst helfen!«
    »Also hoffen wir auf die Hilfe des Teufels!« murrte Sweapon.
    »Mir vollständig gleich!« gab der Schwarze Garfield zurück. »Als wir früher Schiffe in den Grund bohrten und die Mannschaft, die sich wehrte, über die Klinge springen ließen, hat uns Gott sicher auch nicht geholfen!«
    »Da – sie ändern den Kurs, Käpten!« rief Barret Sweapon an Stelle einer Antwort. Jetzt, wo sie der Gejagte erkannt hatte, wurde er wieder zum Jäger. Jetzt waren alle Bedenken zerstreut. Der Feind versuchte zu entkommen und war also schwach.
    »Hinterher, Sweapon!« fauchte der Schwarze Garfield. »Versuch, ihren Kurs zu kreuzen. Und steuer den ›Falcon‹ so, daß wir ihnen eine Breitseite geben können! – Mallory! «
    »Aye, aye, Sir!« meldete sich Jeff Mallory, der Maat.
    »Geschütze klarmachen zum Feuern!« befahl der Kapitän. »Wer nicht an den Kanonen beschäftigt wird, entert in die Wanten. Zieht Wasser mit Eimern empor. Wir müssen die Segel naßmachen, damit wir mehr Fahrt bekommen!«
    »Aye, aye, Sir!« brüllte der Maat gegen den immer stärker rauschenden Wind. Dann sprang er hinab aufs Zwischendeck und schrie seine

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