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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leid, Señor, aber hier ist es ein wenig eng.«
    »Das merke ich.«
    Wir gingen durch bis zu seinem Ende. Das Zimmer war das letzte in der Reihe. Der Bodegero schloß auf und ließ mich vorgehen. »Bitte, Señor, schauen Sie es sich an!«
    Nun, es gab ein Waschbecken, ein Bett, einen kleinen Schrank und einen Stuhl.
    Auch ein schmales Fenster. Bis dorthin ging ich, während der Wirt an der Tür wartete.
    Ich drehte dem Fenster den Rücken zu und sagte: »Eigentlich möchte ich noch jemand hier treffen. Romero Sanchez. Ist er im Ort?«
    »Natürlich. Soll ich ihn rufen lassen?«
    »Das wäre vielleicht nicht verkehrt. Kann er denn kommen?«
    »Ja. Sanchez ist Bürgermeister, Majodomo, und Mädchen für alles. Er lenkt die Geschicke von Campa.«
    »Sagen wir in einer halben Stunde?«
    »Einverstanden, Señor. Ach, wen darf ich melden?«
    »John Sinclair aus London.«
    »Dann haben Sie eine lange Reise hinter sich.«
    »Das kann man wohl sagen. Genau wie mein Landsmann.«
    »Sie meinen Señor Darwood?«
    »Genau. Kannten Sie ihn?«
    »Schon. Aber…« Das Gesicht des Spaniers nahm einen traurigen Ausdruck an. »Leider muß ihm etwas Schreckliches zugestoßen sein. Er ist plötzlich verschwunden.«
    »Und wieso?«
    »Das wissen wir nicht. Jetzt ist seine Schwester da. Sie wird sich darum kümmern.«
    »Natürlich.«
    »Sie auch?« fragte mich der Bodegero.
    Ich hob die Schultern.
    Die Antwort reichte ihm nicht. Sein Schnurrbart zuckte. »In der letzten Zeit sind ziemlich viele Fremde nach Campa gekommen, mehr als in den Jahren zuvor. Das ist seltsam.«
    Nach diesen Worten schloß er die Tür und ließ mich allein. Ich drehte mich wieder um und schaute aus dem Fenster. Über das Dach eines flachen Anbaus hinweg konnte ich in einen kleinen Hof sehen, der von drei Seiten eingegrenzt wurde, an der vierten mir gegenüberliegenden offen war und zu einem winzigen Platz führte, um den sich kleine Häuser gruppierten.
    Bäume sah ich kaum. Dafür braune Hänge und blanke Felsen. In der Höhe glänzte der noch nicht getaute Schnee.
    In einer halben Stunde würde Sanchez eintreffen. Bis dahin hatte ich noch Zeit, einen kleinen Schluck zu nehmen, denn die lange Fahrt hatte mich durstig gemacht, und spanischer Wein ist nun wirklich nicht zu verachten.
    Vielleicht konnte ich bei einem Glas Roten auch noch etwas aus dem Wirt hervorkitzeln.
    Mit diesem Vorsatz verließ ich mein Zimmer, schloß ab und hatte den Schlüssel soeben hervorgezogen, als ich aus einem der Nebenzimmer ein polterndes Geräusch vernahm, als wäre dort etwas umgefallen.
    Das allein war für mich noch kein Grund zur Beunruhigung. Der nachfolgende Schrei allerdings alarmierte mich…
    ***
    In den unheimlichen Kasematten unter dem kleinen Bergfriedhof geschah Unheimliches.
    Leben entstand!
    Schwarzmagisches, unheilvolles Leben, das seinen Weg durch die Gänge, Verliese und Winkel fand. Es kroch vorbei an den Schädeln und Knochen. Stimmen raunten, wisperten und flüsterten.
    Uralte, magische Ströme brachen auf und verschafften sich freie Bahn.
    Das Grauen hatte lange Zeit gewartet, nun war es erweckt worden und breitete sich aus.
    Viele Gänge waren verschlossen und zugeschüttet worden. Doch für das Böse gab es kein Hindernis, es kam überall durch, um der Gestalt zu huldigen, die unterhalb des Friedhofs das schwarzmagische Kommando führte.
    Okastra!
    Er war der absolute Herrscher dieser Gruselhöhlen. Die Zeiten hatte er überdauert, nichts konnte ihn aufhalten, denn die uralten Kräfte einer starken Magie hielten ihn am Leben.
    Sarazenen-Mond!
    Was vor langen, langen Jahren seine Gültigkeit besessen hatte, sollte wieder auferstehen.
    Er war da, er lebte und schwebte durch die Gänge. Eingehüllt in einen düsteren Nebel, und nur das rote, glühende Augenpaar deutete an, daß Okastra unterwegs war.
    Er würde sich die holen, die ihn einst vergessen hatten oder nicht mehr an ihn denken wollen.
    Die Angst kehrte zurück.
    Und mit ihr Okastra!
    ***
    Der Schrei hatte mich aus meinen Gedanken gerissen, und ich stoppte mitten im Schritt.
    Die Tür, hinter der er aufgeklungen war, lag direkt neben mir. Ich brauchte nur den Arm auszustrecken, um sie zu erreichen.
    Es gibt Dinge im Leben, die kann man allein mit dem Wort glücklich umschreiben.
    So auch hier, denn als ich - praktisch nur als Versuch - meine Hand auf die Klinke legte und sie nach unten drückte, stellte ich fest, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Ich schob sie auf und hatte zum zweitenmal innerhalb

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