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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht allein wegen Ihnen. Mir geht es um den Schädel ihres Bruders. Wer kann das getan haben?«
    Sie lachte bitter auf. »Da kann ich Ihnen möglicherweise helfen. Das mit den beiden Kerlen war nicht der erste Schock heute. Hinter mir liegt viel Schlimmeres.«
    »Und was?«
    Sie setzte sich auf die Bettkante. »Haben Sie mal eine Zigarette, John?«
    Ich gab ihr eine und zündete mir selbst ebenfalls ein Stäbchen an.
    Sie stieß den Rauch hastig aus und begann zu reden. Ich hörte ihr zu und vernahm mit Erstaunen und auch leichtem Entsetzen, was sie auf dem Friedhof erlebt hatte.
    »Und das Grab öffnete sich plötzlich?« hakte ich noch einmal nach.
    »Ja, zum Henker. Da muß jemand unter ihm gewesen sein.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer es…?«
    »Wie denn?« Sie regte sich auf und funkelte mich an. Dabei sah ich, daß sie graugrüne Augen hatte.
    »Sorry, aber Sie müssen trotz des Nebels etwas entdeckt haben.«
    »Ja, zwei skelettierte Arme.«
    Claudia stäubte die Asche ab und schüttelte den Kopf. »Nein, nicht skelettiert, aber dünn.«
    »Was sagen die Leute aus Campa dazu? Haben Sie eine Erklärung für das Geschehen?«
    »Ich konnte mit keinem darüber reden. Als ich ins Zimmer kam, warteten die beiden Hundesöhne auf mich.«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht kann mir Romero Sanchez etwas mehr darüber sagen.«
    »Woher kennen Sie den denn?«
    »Ich habe ihn bisher noch nicht gesehen, bin aber mit ihm verabredet.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Und zwar gleich.«
    »Dann werde ich mitgehen.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Claudia stand auf, ging zum Spiegel und überdeckte die Flecken in ihrem Gesicht mit Schminke. »Man sieht es jetzt wenigstens nicht mehr so sehr.«
    »Kennen Sie den Mann?«
    Claudia nahm ihre Tasche. »Natürlich kenne ich Romero Sanchez. Er hat Einfluß und ist der große Macker in diesem Dorf. Man hat ihn außerdem zum Bürgermeister gemacht.«
    »Wie ist er sonst?«
    »Ein Spanier.«
    »Wie kann ich das verstehen?«
    Sie lächelte mich an. »Jedenfalls galanter als die Männer von der Insel, John.«
    »Das kann sein. Wahrscheinlich schließe ich mich damit nicht einmal aus, meine Liebe.«
    »Der eine hat’s, der andere hat’s nicht.« Sie nickte mir zu, schritt an mir vorbei und verließ das Zimmer.
    Unten saßen mehrere Personen in der Bodega. Einer fiel besonders auf, weil er einen hellen Anzug trug. Das Hemd darunter war ebenso schwarz wie das zurückgekämmte Haar und die Augen, Der Mund wirkte ein wenig voll, die Wangen waren leicht schwammig. Man sah ihm an, daß er das Leben genoß.
    »Ah, Señorita Claudia!« rief er, stand auf und streckte die Arme aus.
    »Wie schön, Sie wieder zu sehen.« Als er sie erreichte, bekam Claudia einen Handkuß.
    Ich war darauf nicht scharf und verschränkte meine Arme hinter dem Rücken.
    Romero Sanchez, kein anderer konnte es sein, erhob sich aus seiner gebückten Haltung und schaute mich starr an. »Dann sind Sie der Señor aus London, der mich sprechen wollte?«
    »Sehr richtig.«
    »Willkommen, Señor…«
    »Sinclair«, sagte ich, »John Sinclair.«
    Er lachte und meinte: »Sie stellen sich vor wie James Bond. Sind Sie vielleicht auf einem ähnlichen Gebiet tätig?«
    »Zum Glück nicht.«
    »Hätte ja sein können.« Sanchez schlug mir auf die Schulter, wobei er sein Lachen nicht aufgab.
    Für meinen Geschmack zeigte der Mensch eine zu aufgesetzte Fröhlichkeit.
    An einem freien Tisch nahmen wir Platz. Sanchez bestellte Wein und Käse. Dazu servierte der Wirt noch ein frisches Ofenbrot, das die Señora gebacken hatte.
    »Sie sind natürlich meine Gäste«, sagte Sanchez, als er den Wein einschenkte. »Trinken wir auf Ihr Land und auf Spanien.« Er hob sein Glas.
    Alle machten es ihm nach. Auch mir blieb nichts anderes übrig.
    Und so tranken wir den Wein, der mir ein wenig zu sauer war, das sagte ich aber nicht.
    Claudia Darwood kam sofort zur Sache. »Die Fröhlichkeit wird Ihnen gleich vergehen, Señor Sanchez, wenn ich Ihnen berichte, was mir widerfahren ist.«
    »Eine Frau wie Ihnen kann nur Gutes widerfahren«, erwiderte er und küßte abermals ihre Hand.
    »Ob kopflose Leichen etwas Gutes sind, wage ich zu bezweifeln.«
    Sanchez saß still. Selbst die Sonnenbräune wich aus seinem Gesicht.
    Er zwinkerte mit den Augen und wiederholte: »Kopflose Leiche?«
    »Ja, es war mein Bruder.«
    »Aber wo?« Er hob die Schultern. »Entschuldigen Sie! Haben Sie ihn gefunden?«
    »Natürlich.« Claudia deutete zum Fenster. »Oben auf dem

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