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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Nebel aus einem Grab gekommen waren. Und das Grab lag genau vor mir.
    War es eine Falle?
    Um das herauszufinden, mußte ich es näher untersuchen. Der Bürgermeister rührte sich nicht, als ich die wenigen Schritte vorging, die Leiche umrundete und vor der seltsamen Steinfigur stehenblieb.
    Claudia hatte sogar vermutet, daß Leben in ihr steckte. Nun, alles war möglich, deshalb führte ich meine Hand an das Gestein und schabte mit den Fingerspitzen darüber.
    Dort tat sich nichts.
    Der Stein war kalt. Er fühlte sich rauh an und zeigte Verwitterungserscheinungen.
    Nein, da war nichts zu machen.
    Ich wandte mich wieder um.
    In diesem Augenblick sagte Sanchez: »Ich werde gehen und die Plane holen.«
    »Tun Sie das.«
    Der Mann verschwand. Ich blieb weiterhin vor dem Grabstein stehen und senkte meinen Blick. Wieder dachte ich daran, daß Claudia mir von der seltsamen Graböffnung berichtet hatte.
    Ich konnte nichts erkennen.
    Meine Füße standen auf einem völlig normalen Boden. Ich sah auch keine Spalte oder eine Ritze, und doch mußte sich das Grab öffnen lassen, und zwar von innen.
    Die Leiche war der beste Beweis.
    Dann hörte ich das Geräusch. Zunächst dachte ich an Sanchez, doch ich wurde eines Besseren belehrt.
    Man hatte uns die gesamte Zeit über unter Kontrolle gehalten. Dies führte man mir drastisch vor Augen, denn aus der Deckung zweier in der Nähe stehender Grabsteine lösten sich die beiden Gestalten, die ich in Claudias Zimmer kennengelernt hatte.
    Zwischen ihnen und mir stand noch eine Rechnung offen. Und die wollten sie begleichen. Mit ihren Waffen. Ich hob die Hände…
    ***
    Claudia Darwood sah dem Wagen so lange nach, bis er ihrem Sichtfeld entschwand. Danach drehte sie sich wieder um und betrat die Bodega, wo keiner der anwesenden Gäste gegangen war.
    An ihrem Tisch hockte noch Aldo. Er winkte ihr zu. »Setzen Sie sich wieder und warten Sie.«
    Claudia hob die Schultern, bevor sie Platz nahm. »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Aber ich habe das Gefühl, daß nicht alles glattgeht. Verstehen Sie?«
    »Sicher. Aber was meinen Sie genau, mein Kind?«
    »Das Unheimliche belauert uns. Es sitzt tiefer. Ich glaube fest daran, unter Kontrolle zu stehen. Andere lachen sich ins Fäustchen, sie weiden sich an unserer Hilflosigkeit und Unkenntnis.«
    »Leider gibt es viele Ignoranten unter den Menschen«, erwiderte der Alte. »Und auch der Bürgermeister gehört dazu.«
    »Wieso er?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen. Er will es einfach nicht wahrhaben. Aber Sie machen sich Sorgen um Ihren Bruder?!«
    »Jetzt nicht mehr. Er ist ja tot. Für mich ist nur wichtig, daß seine Mörder gefaßt werden.«
    »Das kann ich mir denken. Haben Sie einen Verdacht?«
    »Nein.«
    Der Mann bewegte sich unruhig auf dem Stuhl. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahetreten, aber wissen Sie, was man sich über Ihren Bruder erzählte?«
    »Nein.«
    »Man nannte ihn einen Spion, einen Agenten, der gekommen war, um hier zu kämpfen. Stimmt das?«
    Claudia hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er hat mit mir nie über seinen Beruf gesprochen.«
    »Das ist schon verdächtig.«
    »Wenn Sie es so sehen, ganz sicher. Aber was soll das alles? Er ist tot.«
    »Und die andere Seite lebt noch.«
    »Welche meinen Sie damit?«
    Aldo lächelte. »Wir leben hier zwar abseits, aber nicht so weit entfernt, daß wir nicht wüßten, was in der weiten Welt passiert. Es gibt ja Zeitungen.«
    »Sie meinen die Basken?«
    »Genau, meine Liebe. Und damit hatte Ihr Bruder zu tun.«
    »Inzwischen kommt es mir auch so vor, nachdem ich überfallen worden bin.«
    »Wo?« Aldo war erstaunt.
    Claudia hatte Vertrauen zu ihm gefaßt und erzählte die Geschichte.
    Der alte Mann nickte. »Können Sie die beiden beschreiben?«
    So gut es ging, lieferte die Engländerin die Beschreibung.
    Wieder wußte Aldo Bescheid. »Ich habe sie schon öfter hier gesehen. Sie sind gefährlich und gehören der Organisation an.«
    »Sind es Verbrecher?«
    »Ja und nein.«
    Claudia winkte ab. »Das spielt für mich keine Rolle. Wichtig sind die anderen Dinge. Ich habe von diesen Kasematten gehört und von Okastra. Sie glauben, daß er noch lebt, ich glaube, daß er noch lebt. Wie können wir es den anderen begreiflich machen?«
    »Da kann ich Ihnen keinen Rat geben, meine Liebe.«
    »Aber die können doch die Tatsache nicht so einfach ignorieren.«
    Claudia schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das geht einfach nicht. Oder was meinen Sie?«
    »Der Meinung bin ich

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