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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nehmend, glitten die Maschinen über die Halde hinunter und erreichten eine Viertelstunde später den ebenen, sandigen Boden der Wüste.
    Harper fühlte, wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte.
     
    *
     
    „Bis jetzt geht alles planmäßig, Sir" meldete Oberst Astob mit dröhnender Stimme. „Funkkontakt besteht mit beiden Divisionsteilen. Die Landung verlief ohne Zwischenfall. Beide Kolonnen sind ausgeschifft und befinden sich auf dem Marsch. Bis jetzt noch keine Feindberührung. Kolonne eins unter Brewster rechnet mit Eintreffen im primären Zielgebiet in vierzehn Minuten. Kolonne zwei unter Lenn zwei bis drei Minuten später."
    Con Bayth bedankte sich geistesabwesend. Gemessen an den Nachrichten, die er erhielt, fühlte er sich miserabel. Er versuchte, sich einzureden, es gebe keinen Grund zur Besorgnis. Alles klappte wie am Schnürchen.
    Fast zu gut, um wahr zu sein.
    Das Feuer der feindlichen Abwehrfestungen gegen die achthundert Schiffe der Flotte hielt unvermindert an. Es war als hätte der Gegner nicht bemerkt daß inzwischen eine Landeoffensive gegen seine Stützpunkte vom Stapel gelaufen war. Die zehn ferngesteuerten Begleitschiffe, die mit den acht zur Landung bestimmten Korvetten im Verband geflogen waren, um den feindlichen Batterien ein paar zusätzliche Ziele zu bieten und die eigentlich wichtigen Fahrzeuge mit ihrer Last von Robotern - und sieben Offizieren - vor aller Gefahr zu schützen waren unversehrt zurückgekehrt. Keine einzige Salve war gegen sie abgefeuert worden.
    Selbst wenn die feindlichen Abwehrforts völlig robotisiert waren und wenn man dazu noch in Rechnung zu stellen bereit war, daß die gegnerische Robottechnik jener Vollendung mangelte, die die irdische auszeichnete - selbst unter all diesen Voraussetzungen blieb unerklärlich, daß dem Gegner eine Gruppe von achtzehn anfliegenden Raumschiffen und die Landung von acht Fahrzeugen aus dieser Gruppe, mit einer Ladung von zehntausend schwerbewaffneten Robotern, völlig entgangen sein sollte.
    Es mußte etwas anderes dahinterstecken.
    Aber was?
    Con Bayth spielte eine Minute lang mit dem Gedanken, das Landekommando auf dem schnellsten Wege wieder zurückzurufen.
    Er verwarf ihn schließlich. Auf diese Weise würde er nichts erfahren, und etwas zu erfahren war eine der wichtigsten Aufgaben des Kommandos.
     
    *
     
    Von einer gewissen Schwelle an aufwärts, fiel es Ül schwer, seine freudige Erregung zu verbergen, selbst vor Iraloths ungetrübten Augen. Das Zucken des roten Klumpens hinter Üls durchsichtiger Stirnwand war mittlerweile rhythmisch geworden und erfolgte mit einer Frequenz von mehr als zwanzig pro Einheit. Von Iraloth aus gesehen wirkte des Perlians Zeitauge wie ein langer, breiter roter Strich, der von den beiden physischen Augen bis hinauf unter die Schädelkuppe reichte.
    Zwei Bildschirme waren in Betrieb. Sie zeigten flaches Wüstenland. Im Hintergrund war auf einem eine kurze, zerklüftete Bergkette sichtbar. Im Vordergrund bewegten sich auf beiden fremdartige Wesen, zu weit auseinandergezogenen Formationen geordnet.
    „Das sind sie", triumphiere Ül. „Die Feinde, die sich ausgedacht haben, unseren Stützpunkt zu zerstören und uns zu vertreiben. Sehen Sie, wie sie in meine Falle gehen?"
    Iraloth sah es nicht, denn er hatte keine Ahnung, was Ül beabsichtigte. Noch mehr aber störte ihn die Betonung, die der Perlian auf das Attribut „mein" legte obwohl er zugeben mußte, daß es in diesem Fall gerechtfertigt war. Der Mangel an Diplomatie, dessen Ül sich mit dieser Hervorhebung seiner Leistung schuldig machte, erzeugte in Iraloth ein warnendes Gefühl.
    „Ich sehe es nicht", antwortete er ungehaltener, als er vorgehabt hatte, aber der Perlian war viel zu sehr mit seiner Begeisterung beschäftigt, als daß er den veränderten Tonfall hätte wahrnehmen können. „Sie verstehen es, Ihre Pläne selbst vor Ihren Mitarbeitern zu verbergen."
    Ül war voller Aufregung. Er tänzelte hin und her, sein langer, schmaler, halb durchsichtiger Körper gelenkig und das Licht reflektierend, als bestünde er aus Kristall.
    „Sie werden sehen", beschwichtigte er Iraloth geistesabwesend. „Sie werden sehen - gleich, in wenigen Einheiten!"
    Zeit verstrich. Üls Blick hing wie gebannt an den beiden Bildschirmen. Es war ruhig in dem runden, von einer schimmernden Kuppel überdeckten Kommandoraum. Iraloth sah zur Decke empor, und zum hundertstenmal seitdem er auf dieser Welt lebte, versuchte er sich auszumalen, was geschehen

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