0317 - Terror auf dem Kristallplaneten
Bevor er den Entschluß zu landen faßte, rechnete er sich aus, welchen Widerstand er zu erwarten hatte. Es gab eine, nAnhaltspunkt: Das Feuer unserer Batterien. Indem er annimmt, daß wir ihm an Feuerkraft alles entgegenwerfen, was wir haben, unterschätzt er unsere Feuerkapazität bei weitem. Er geht", das Zeitauge kam für ein paar Einheiten zum Stillstand und ließ auf diese Weise erkennen daß Ül mit der unmittelbaren Gegenwart durchaus einverstanden war, „in eine sorgfältig gestellte Falle."
Iraloths Achtung vor dem Perlian begann wieder zu wachsen.
5.
Auf einem winzigen Bildschirm sahen sie die gelblich-braune Planetenscheibe auf sich zurasen.
„Ich habe mich schon zuversichtlicher gefühlt", sagte Link, und in Harpers Helmempfänger klang seine Stimme belegt.
Christopher lachte, wie es seine Art war - wohl kaum aus Frohsinn.
Harper selbst fühlte sich beklommen. Er hatte das Band abgehört, wie es ihm aufgetragen worden war, und dabei war ihm aufgegangen, daß die Informationen über Danger-I gefährlich spärlich waren.
Man glaubte, daß es insgesamt achtzehn Raumforts gab. Man nahm an, daß jedes Fort mit Abschußvorrichtungen für Selbstlenkraketen für den Raumeinsatz ausgestattet war, für den Kampf auf der Oberfläche des Planeten und auf kürzeste Distanz jedoch nur geringe Feuerkraft besaß. Man mutmaßte, daß der Hauptstützpunkt des Gegners in der Nähe des Äquators liege, auf einem Meridian, den man willkürlich als Null definiert hatte; denn dort schienen sich die Forts zu häufen, als hatten sie etwas besonders Wichtiges zu verteidigen.
Das war ungefähr alles.
Man nahm an, man glaubte, man mutmaßte. Niemand wußte.
Harper starrte auf den Bildschirm. Er zwang sich dazu, die Oberflächengliederung des feindlichen Planeten in allen Einzelheiten zu studieren und sich wichtige Merkmale einzuprägen. Er war nicht sicher, ob er jemals etwas damit würde anfangen können - aber indem er den Verstand beschäftigte, hinderte er ihn daran, auf eigene Faust trübe Gedanken und düstere Assoziationen zu erzeugen.
Die Ränder der Scheibe wuchsen über den Bildschirm hinaus. Aus rund fünftausend Kilometern Höhe sah Harper ein mit Bergketten durchzogenes Wüstenland, über dem die Sonne im Augenblick am östlichen Horizont aufging. Ein leichter Nebelschleier lag über dem Bild fein verteilte Massen von Staub und Sand, die durch die Explosionen der Transformbomben aufgewirbelt und in die Stratosphäre gesogen worden waren.
Die Flotte hatte das Feuer eingestellt. Es gab keine Kristalle mehr, die Danger-I auf außeratmosphärischen Bahnen hoch über der Oberfläche des Planeten umliefen. Dafür hatte Harper mit Abwehrfeuer aus den feindlichen Forts gerechnet. Aber entweder hatte Con Bayth recht, und der Feind besaß über kurze Entfernungen tatsächlich so gut wie keine Feuerkapazität, oder er hatte seine eigenen Pläne, wie mit den landenden Truppen umgegangen werden sollte. Es bestand natürlich auch, ganz am Rande, die Möglichkeit, daß er die Annäherung der Korvetten nicht bemerkt hatte, aber darauf, beschloß Harper, wollte er sich nicht versteifen. Die Enttäuschung wäre nur um so schmerzhafter.
Mit beeindruckender Geschwindigkeit stieß die Korvette auf die Oberfläche des Planeten hinunter.
Die Konturen der Wüste auf dem Bildschirm stoben nach allen Seiten davon, als sei ein kräftiger Wind unter sie gefahren. Übrig blieb ein von zerklüfteten kahlen Bergen umrahmter Talkessel. Auf den Mittelpunkt des Kessels hielt das Fahrzeug zu. Die Höhe betrug jetzt kaum noch vierzig Kilometer. Die Bremsaggregate traten in Aktion und begannen, den Fall zu verlangsamen.
Harper erinnerte sich an das, was er von dem Band gelernt hatte. Die Landung erfolgte etwa einen halben Breitengrad südlich des Äquators, in unmittelbarer Nähe des Nullmeridians. In dreihundert Kilometern Umkreis um den vorgesehenen Landepunkt befanden sich vier der insgesamt achtzehn Abwehrforts, die von der TOSOMA aus erkannt und geortet worden waren.
Die Korvette glitt in den Kessel. Staub und Sand wallten auf und verdeckten für wenige Augenblicke die Aussicht. Als der Bildschirm sich schließlich klärte, war die Landung schon vollzogen.
Link Betätigte den Schalter, der das Schleusenluk des kleinen Rettungsboots öffnete.
„Möchte wissen, weswegen sie uns in diese Sardinenbüchse gezwängt haben", brummte er unzufrieden.
„Weil Öl schockabsorbierend wirkt", lachte Christopher.
Christopher, fand
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