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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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sich für rund zwanzigtausend Dollar Zeug in die Taschen gestopft hat. Ringe. Armbänder, Ketten, alles Konsumwaren. Keine auffälligen Stücke darunter, sondern lauter Ware, die sich leicht verkaufen lässt.«
    »Haben Sie eine genaue Beschreibung des Wagens?«
    »Ja. Wir bekamen die Zeugenaussagen eines Passanten. Der Mann kannte sich mit Autos aus. Er sagte, es habe sich um einen Bentley gehandelt, ein englisches Modell. Ich habe noch nie von dem Typ gehört.« Der Lieutenant grinste. »Na ja, unsereiner fährt höchstens einen Second-Hand-Chevrolet.«
    »Die Zentrale gab durch, der Wagen sei in der 30. Straße vom Erdboden verschwunden.«
    »Unsere Leute durchsuchen die 30. zwischen der Third und der Lexington Avenue, aber sie haben bisher keine Spur von dem Schlitten entdeckt. Sie suchen immer noch. Ich fürchte, inzwischen sind sie dabei, die Speisekammern der Wohnung zu inspizieren, ob der Wagen zusammengeklappt und dort verborgen wurde. Sie können es einfach nicht fassen, dass er sich in Luft aufgelöst haben soll.«
    Die Suche dauerte bis elf Uhr nachts. Sie wurde so gründlich durchgeführt, dass schließlich mit hundertprozentiger Sicherheit feststand: Irgendein Versteck für einen Wagen gab es auf diesem Stück der 30. Straße nicht.
    Allerdings gab es eine Toreinfahrt, die zum Hof des Häuserblocks Nr. 784 führte, und von diesem Hof aus existierte eine zweite Durchfahrt zur 29. Straße. Gelöst war das Geheimnis damit aber immer noch nicht, denn auch die Kreuzung der 29. Straße mit der Lexington Avenue war von einem Streifenwagen gesperrt gewesen, und seine Besatzung hatte so wenig den schwarzen Bentley gesehen wie die Kollegen die auf der 30. Straße postiert gewesen waren.
    Um elf Uhr nachts gönnten wir uns in einem Drugstore eine Tasse Kaffee. Harry Rapp, bleich, nervös und am Ende seiner Kräfte, befand sich immer noch in unserer Gesellschaft.
    »Ich möchte jetzt gehen«, sagte Rapp schließlich. »Sie müssen verstehen, dass ich müde bin.«
    »Ich habe nichts mehr dagegen, Rapp. Soll ich Sie von einem Polizeiwagen nach Hause fahren lassen?«
    »Lassen Sie mich bitte zum FBI-Hauptquartier zurückfahren. Mein Wagen steht noch dort.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Wir gingen auf die Straße. Ich winkte dem Fahrer eines Streifenwagens.
    »Fahren Sie den Mann zum FBI-Hauptquartier!«, befahl ich ihm, beugte mich zu ihm in den Wagen und flüsterte: »Fahren Sie nicht zu schnell!«
    »Verstanden, Sir«, antwortete der Cop.
    Ich gab Harry Rapp die Hand.
    »Tut mir leid, Sie nicht selbst zurückfahren zu können, aber wir müssen uns noch ein wenig nach dem Höllenschlitten umsehen. Ich kann einfach nicht glauben, dass er verschwunden sein soll.«
    Rapp nickte nur. Er stieg in das Polizeiauto.
    Phil und ich warteten, bis die Rücklichter des Wagens hinter der nächsten Kreuzung verschwanden.
    Ich stieß Phil in die Rippen: »Komm!«
    »Dachte ich mir doch«, lachte er. »Du bist nicht umsonst so katzenfreundlich.« Wir spurteten zum Jaguar.
    Mit einem Wagen wie dem Jaguar kann man eine Menge anfangen. Man kann selbst auf einer relativ kurzen Entfernung wie zwischen der 29. Straße und dem FBI-Hauptquartier gegenüber einem nicht zu schnell fahrenden Polizei-Chevrolet einen Vorsprung gewinnen, dass man in einem unauffälligen Dienstwagen sitzt, wenn der Streifenwagen eintrifft.
    »Da ist er!«, sagte Phil.
    Rapp stieg aus dem Polizeiauto aus, überquerte die Straße und ging zum Parkplatz, auf dem zu dieser Stunde nur noch ein knappes Dutzend Autos standen.
    Er stieg in seinen alten Chevrolet, brachte ihn in Gang und fuhr den Broadway hinauf. Wir setzten uns hinter ihn.
    Es war nicht schwierig, den Anschluss zu halten. Wir hatten den Jaguar mit einem unauffälligen Falcon vertauscht.
    Rapp steuerte nicht die Richtung zum Crotona-Parkway, zur McLean Villa, sondern er fuhr durch den Midtown-Tunnel nach Brooklyn hinüber, und er stoppte schließlich seinen Schlitten vor einem düsteren Haus der Sackett Street.
    Wir fuhren langsam weiter, und während wir an seinem Chevrolet vorbeiglitten, sahen wir, dass Rapp gerade die Straße überquert hatte und auf der anderen Seite in einem Hauseingang verschwand, über dem eine Neonröhre brannte.
    Hundert Yards weiter bremste ich den Falcon. Wir löschten die Lichter und gingen schnell zurück. Rapps Wagen stand am Straßenrand. Der Eingang, den er benutzt hatte, schien zu einer Kneipe zu führen, denn das Gedudel einer Musikbox drang von der anderen Straßenseite zu

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