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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder nachschauen, wohin dieser Tunnel führte?
    Ich entschied mich für letzteres.
    Sarrazan sagte ich nichts davon. Zwar hörte ich seine Rufe, die zu wütendem Schreien wurden, aber das interessierte mich alles nicht.
    Für mich war wichtig, den Anführer des Ganzen zu finden. Dieses Wesen namens Okastra.
    Bisher hatte er sich mir nicht gezeigt. Vielleicht war er tatsächlich nur eine Legende, über die Menschen kaum zu reden wagten, aber die Spinnen hatten mich sehr mißtrauisch gemacht. Ihre Existenz konnte durchaus mit einer Leibwächterfunktion für Okastra zu vergleichen sein.
    Die Tunnelröhre war eng, und sie wurde noch schmaler, je weiter ich fortschritt.
    Ich ließ die Lampe eingeschaltet. Es dauerte gar nicht mehr lange, als ich vor mir ein Loch im Boden entdeckte.
    Genau dort war der Gang zu Ende.
    Vor dem Loch blieb ich stehen, kniete mich hin und leuchtete in die Tiefe.
    Ein unheimlicher Schacht schien mich fressen zu wollen. Das Licht der Lampe verlor sich in der Tiefe, doch ich vernahm Geräusche. Da es um mich herum sehr still war, konnte ich sie deutlich hören.
    Es war ein Schaben, ein Krabbeln. Der Schacht besaß die Funktion eines Schalltrichters, so daß ich die Laute ziemlich deutlich hörte und auch identifizieren konnte, wer sie verursacht hatte.
    Da kamen nur die Spinnen in Frage!
    Vielleicht befand sich dort unten ein regelrechtes Nest. Ich jedenfalls hatte keine Lust, in die Tiefe zu klettern und entschloß mich, den gleichen Weg wieder zurückzugehen.
    Diesmal schneller. Als ich den Ausgang des Stollens erreichte, wurde ich vorsichtig und streckte zunächst einmal den Kopf nach draußen, um zu sehen, ob die Luft rein war.
    Das Licht meiner kleinen Lampe huschte über das Netz. Wo es berührt wurde, funkelten die Fäden, die so dünn aussahen, dennoch ein großes Gewicht aushalten konnten.
    Sarrazan hatte sich bisher nicht mehr gemeldet. Ich rief nach ihm.
    »Ach, bist du auch wieder da?«
    »Natürlich.«
    »Ich dachte schon, du hättest dich aus dem Staub gemacht.«
    Auf seine provozierende Art ging ich nicht ein, sondern erklärte ihm, daß ich wieder zu ihm kommen würde.
    Der Aufstieg gestaltete sich ebenso schwierig wie der Abstieg.
    Schließlich hatte ich die Strecke überwunden und stand neben Sarrazan, der mich mißtrauisch beäugte.
    »Da war doch was«, sagte der Baske.
    »Natürlich.«
    »Und?«
    »Ich killte eine Spinne, die zuvor ein Skelett ausspie. Dieses Skelett gehörte zu einer Frau. Wissen Sie nun, Señor, was Ihnen bevorsteht, wenn es den Spinnen gelingt, Sie zu töten?«
    Er starrte mir ins Gesicht. »Ein Skelett?« flüsterte er.
    »Ja.«
    »Aber das kann nicht sein.«
    Ich deutete nach unten. »Klettere selbst in den Schacht, dann wirst du es sehen.«
    Der Baske knetete sein Gesicht. Ein paarmal zwinkerte er mit den Augen, verzog den Mund, schluckte und schüttelte den Kopf. So durcheinander hatte ich ihn noch nie gesehen.
    »Haben wir noch Chancen?« fragte er leise.
    »Noch leben wir.«
    Er lachte. »Richtig, aber was ist das für ein Leben? Ein verdammt mieses.«
    »Besser als keins.«
    Sarrazan entschwand meinem Blickfeld. Er war zurückgetreten, blieb irgendwann stehen, so daß ich seine Schritte nicht mehr hörte und es still wurde.
    Bis auf den Schrei!
    Wo er aufgeklungen war, wußte keiner von uns zu sagen. Daß ich mich nicht getäuscht hatte, erkannte ich an der Reaktion des Basken.
    Er stand sofort wieder neben mir, faßte mich an und zischte: »Hast du das auch gehört, Sinclair?«
    »Bin ja nicht taub!«
    »Das war eine Frau!« behauptete Sarrazan.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Hör zu, Sinclair. Ich bin in den Bergen groß geworden. Da muß man sich nicht nur auf seine Augen, sondern auch auf sein Gehör verlassen können. Meines ist geschärft. Ich kann sehr gut unterscheiden, ob ein Mann oder eine Frau geschrieen hat. Und das war eine Frau.« Er ließ mich los, drehte sich in die Runde und hob den Arm halb an, wobei er ihn dann fallen ließ und schließlich über das Spinnennetz deutete.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, ist der Schrei aus dieser Richtung aufgeklungen. Ja, ich bin fast sicher, Sinclair.«
    Ich glaubte ihm. Aber wer hatte da geschrieen? Meine Gedanken drehten sich um dieses Problem. Wenn ich davon ausging, daß es tatsächlich eine Frau gewesen war, kam ich automatisch nur zu einem Ergebnis.
    Claudia Darwood!
    Sie war in Campa zurückgeblieben. Sie hatte mit Okastra zu tun gehabt und folglich auch mit den Spinnen. Irgendwie

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