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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Chefingenieur Smythe und besprach mich sofort mit ihm. Offen erzählte ich ihm, was ich erlebt hatte. Außerdem teilte ich ihm meine Vermutungen mit, die ich dir noch nicht sagen kann. Er holte Stornoway in seine Kabine, und wir besprachen dann die ganze Angelegenheit beim Mittagessen. Das sind wirklich wunderbare Charaktere. Sie nahmen das Risiko auf sich. Ich schlafe in der Kabine des Chefingenieurs, die sich übrigens auf diesem Deck befindet. Der Steward ist eingeweiht, aber auch ihn kannte ich von früher her.«
    »Was soll nun aber in New York werden?«
    »Das weiß ich nicht. Es sind Kriminalbeamte an Bord des Schiffes, aber ich glaube nicht, daß sie hinter mir her sind.«
    »Warum sind sie dann aufs Schiff gekommen?«
    »Sie wollen die Bande der ›Vier Großen‹ festnehmen. Habe ich dir damals nicht von Sandersons Theorie erzählt? Er war wirklich ein armer Teufel - die letzten Worte, die er mit mir wechselte, handelten von den hohen Summen, die auf die Verhaftung der Bande ausgesetzt sind.«
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte Margot nach einer Weile. »Daß der Ring auf der Fotografie zu sehen ist, ist jedenfalls merkwürdig. Frank hat oft gesagt, daß es nur diesen einen Ring gibt - aber, wie kommt es, daß der gleiche Ring auf der Fotografie ist, wenn ... Sag, glaubst du denn, daß Cecile dieses entsetzliche Verbrechen begangen hat?«
    »Du meinst, ob sie Sanderson erschossen hat? Um Himmels willen - nein!«
    »Glaubst du, daß sie Sanderson gekannt hat? Ich erinnere midi jetzt. Sie war sehr aufgeregt, als sie ihn in der Tür der Bank stehen sah.«
    Jim antwortete einige Zeit nicht.
    »An deiner Stelle würde ich die Möglichkeit nicht in Betracht ziehen, daß deine Schwägerin die Täterin sein könnte. Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß sie nicht mehr mit dem Mord zu tun hat als du und ich.«
    Plötzlich hörten sie hinter sich im Dunkeln einen Schrei, einen erschreckten Ruf, dann ein Geräusch, als ob etwas Schweres niederfiele. Beim ersten Laut sprang Jim auf und verschwand in der Dunkelheit.
    Margot, die ihm nacheilte, wäre beinahe über ihn gefallen. Sie sah jetzt, daß er sich über eine dunkle Gestalt beugte, die am Boden lag. Rasch steckte er ein Streichholz an.
    »Wer ist dieser Mann?« fragte er.
    Sie sah ihm über die Schulter und schauderte zusammen, als sie Blut aus einer Kopfwunde sickern sah.
    »Das ist ja der Pfarrer - Mr. Price!«
    Niemand sonst schien den Schrei gehört zu haben, denn sie blieben allein an Deck.
    Jim hob den Verwundeten halb auf und lehnte ihn mit dem Rücken gegen einen Windfang. Der Mann stöhnte.
    »Wie geht es Ihnen? Können Sie stehen?« fragte Jim.
    Zuerst glaubte er, daß Price noch bewußtlos wäre, denn er erhielt nicht sofort Antwort.
    »Ich will es versuchen -«, hörte er ihn dann sagen und bückte sich hinunter.
    Mühsam erhob sich der Pfarrer, von Jim gestützt.
    »Schrecklich!« sagte er leise. »Schrecklich!«
    »Geht es Ihnen besser, Mr. Price?« fragte Margot besorgt.
    »Ja, ich fühle mich schon wohler. Wer sind Sie?«
    »Ich bin Miss Cameron.«
    »Ach, es ist ganz merkwürdig, ich bin hier über diese Bolzen gefallen. Es ist so dunkel da oben an Deck ...«
    »Wer hat Sie überfallen?« fragte Jim.
    »Wieso?«
    »Wer hat Sie verwundet? Sie werden mir doch nicht erzählen wollen, daß Sie hier über einen Bolzen gefallen sind! Ich habe deutlich gehört, wie Sie mit jemandem kämpften.« Wieder steckte er ein Streichholz an. »Jemand hat versucht, Sie zu erwürgen. Ich sehe noch deutlich die Male an Ihrem Hals!«
    »Ich fürchte, Sie haben geträumt«, erwiderte Price. »Aber ich danke Ihnen vielmals für Ihre liebenswürdige Hilfe.«
    Schwankend ging er zur Treppe und stieg nach unten. Auf seinem Weg hielt er sich an den Booten fest.
    Jim war sehr erregt.
    »Ein einzigartiger Zufall -«, meinte er.
    »Das verstehe ich nicht. Wieso?«
    »Wirklich, wir können zufrieden sein, jedenfalls ich -eins kommt zum andern, und die Geschichte entwickelt sich wie von selbst. Jetzt wollen wir einmal sehen, von wo der Schrei gekommen ist.« Langsam ging Jim den engen Weg entlang, dann blieb er stehen. »Es muß ungefähr hier gewesen sein.« Er zeigte auf die gegenüberliegende Radiokabine. »Schauen wir doch schnell dort hinein und fragen den Telegrafisten, ob er etwas gehört hat.«
    Sie stiegen die kurze Treppe hinauf zum öffentlichen Schalter, wo die Passagiere ihre Telegramme aufgaben. Der Telegrafist saß in Hemdsärmeln hinter

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