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Ausguck.
Der Himmel war hell, wenngleich die Sonne noch nicht aufgegangen war, als Deri sich gesättigt hatte, doch er gestattete sich, noch ein Weilchen zu dösen. Zu dieser Stunde gab es, wie er glaubte, für Telor noch keine Möglichkeit, einen Anschlag auf Orin zu verüben, da dieser wohl soeben erst aufstand und in der Halle von seinen Leuten bis nach dem Frühmahl umgeben sein würde. Er hatte keine Angst, zu lange zu schlafen. Niemand konnte fest schlafen, während er aufrecht sitzend auf einem Ast hockte, und deshalb wurde Deri mehrere Male wach, ehe er, weil er Schreie und das Klirren von Metall auf Metall hörte, jäh zum Handeln veranlasst wurde. Immer noch den Lärm hörend, war er schon halb den Baum herunter, als ihm einfiel, dass Telor kein Schwert hatte. Er hielt inne. Der Lärm hörte nicht auf, aber es war nur eine schreiende Stimme zu vernehmen, die nie lauter oder leiser wurde. Am Baum hängend, drückte Deri den Kopf an den Stamm und gab einen Seufzer der Erleichterung von sich. Je mehr seine Furcht schwand, desto vertrauter wurde ihm der Lärm, den er von vielen Besuchen in Burgen kannte. Es handelte sich um einen Waffenmeister, der seine Männer drillte.
Deri entspannte sich, kletterte wieder auf den Ast zurück und machte sich auf einen langen und sehr langweiligen Tag gefasst. Nur eine Sache hielt ihn wach. Lord Williams Männer gingen nicht nach Marston Manor, jedenfalls nicht in einer Gruppe. Einige Männer kamen vom Dorf herauf, von denen ein Mann einen Korb trug, in dem, wie Deri vermutete, Fisch war, und ein anderer ein Bündel, aus dem Porreeblätter hingen. Es waren auch noch einige andere Männer da, deren Aufgabe Deri nicht mit Sicherheit feststellen konnte. Daher konnte er nur hoffen, dass die Holzschnitzerutensilien ihren Weg zu Telor gefunden hatten. Er beobachtete, dass dieselbe Zahl von Männern, die den Herrensitz betreten hatten, auch wieder herauskam, was bedeutete, dass Lord Williams Plan, Männer in Marston zu haben, die den Angreifern helfen konnten, nicht zum Tragen gekommen war.
In der Abenddämmerung kam Deri wieder vom Baum herunter, reckte sich, schlenderte umher, schlug Räder und machte Handstände. Er wollte nicht zu steif werden, um, wenn die Zeit für den Angriff auf die Palisade gekommen war, gut klettern und hart kämpfen zu können.
Nachdem er sich nach dem letzten Handstand aufgerichtet hatte, blieb er still stehen, weil ihm ein Gedanke gekommen war. Es war vielleicht wichtig für Lord William zu wissen, dass die Männer, die er entsandt hatte, sich nicht in Marston Manor befanden. Und Deri glaubte nicht, dass sie wagen würden, ihr Versagen zu berichten. Wenngleich er nicht sicher war, wo Lord William sich jetzt aufhielt, hielt er es für das Wahrscheinlichste, dass er ihn in Creklade finden würde, denn dort wurde Lord William am meisten unterstützt. Zu dieser Stunde musste Telor sich versteckt haben, und Deri glaubte, er könne nach Creklade reiten, eine Nachricht für Lord William hinterlassen und zurück sein, ehe der Freund überhaupt in Gefahr geriet.
Als er Creklade erreichte, wurde er von Schuldgefühlen zerrissen, weil er fortgeritten war, während Telor noch in Marston weilte, und das kleinste Hindernis hätte ihn bewogen, sofort zurückzukehren. Aber der Wächter am Stadttor teilte ihm mit, Lord William sei im Haus des Landvogts einquartiert, und ließ Deri passieren.
Lord Williams Majordo-mus erkannte Deri sofort, hörte sich die Nachricht an und bat ihn dann zu warten, während der von ihm beauftragte Page zu seinem Herrn ging.
„Der Zwerg?" wiederholte Lord William. Nachdem der Page ihm die ganze Nachricht mitgeteilt hatte, zögerte er einen Moment und sagte dann leise: „Geh und hol den Zwerg her."
Der Page entfernte sich rückwärts, wobei er seinen Herrn misstrauisch beäugte, und rannte dann los. Lord Williams Lippen waren schmaler geworden, bis es den Anschein hatte, dass sie ganz verschwunden waren. Lord William war ganz und gar nicht angetan von den Männern, die er mit Telor fortgeschickt hatte. Falls der Barde eine Möglichkeit gefunden hatte, in Marston Manor zu bleiben, hätten auch sie eine finden müssen. Und niemand hatte es für nötig befunden, ihn zu informieren . . .
Nun, falls sie zur Stelle waren und hart kämpften, wenn er dort eintraf, würde er ihnen vergeben. Falls nicht. . . Und was sollte er mit dem Zwerg machen? Warum musste der närrische kleine Mann ausgerechnet jetzt gekommen sein, derweil die
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