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0320 - Heißes Pflaster Chicago

0320 - Heißes Pflaster Chicago

Titel: 0320 - Heißes Pflaster Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißes Pflaster Chicago
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bat.«
    »Warum?«
    »Ich sollte ihm ein Teil davon bringen, vor allem die Hälfte des Geldes.«
    »Wohin?«
    »Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen«, lächelte sie verzerrt. »Vans ist nämlich mein Mädchenname. Ich bin Mrs. Gordon.«
    »Ja, er wollte nicht, dass das jemand erfährt, aber seit ein par Tagen weiß ich, warum. Er wollte als unverheiratet gelten und mit anderen Frauen herumziehen. Er sagte, das sei seiner ›Geschäfte‹ wegen nötig.« Sie lachte höhnisch. »Darum auch verschenkte er den kostbaren Schmuck. Ich habe das heute Abend wieder gemerkt. Mir verbot er, etwas davon zu tragen, er meinte, das könne auffallen.«
    »Und wohin sollten Sie ihm das Zeug bringen?«
    »Er sagte, er werde um elf Uhr vormittags in der Crossway Bar, Ecke Kedzie Avenue und Washington Boulevard, sein. Wenn er wider Erwarten nicht kommen könne, so sollte ich ihm das Köfferchen in das Cat and Mouse in der 25. Straße bringen, und zwar um zehn Uhr heute Abend. So, jetzt wissen Sie alles, und jetzt können Sie Ihre Handschellen herausholen.«
    »Was wissen Sie sonst noch über die sogenannten Geschäfte Ihres Mannes?«
    »Nur, dass er der Boss der Torture Gang ist. Auch das ersah ich nur aus den Zeitungen. Er selbst sagte mir nichts. Bis vor vierzehn Tagen stritt er alles ab und erklärte mich für verrückt. Erst als er mir den Kanister zum Vergraben brachte, musste er es zugeben.«
    »Selbstverständlich müssen Sie uns begleiten und ein Protokoll unterschreiben. Wenn das geschehen ist, so liegt alles Weitere beim Haftrichter.«
    Gegen halb acht kamen wir in der Quincy Street an und benachrichtigten sofort Danger.
    Bei der Aufnahme des Protokolls legte sich Majorie Vans keinerlei Zwang auf. Sie sagte alles, was sie wusste. Leider war das nicht viel. Sie kannte keines der übrigen Mitglieder der Gang. Das einzige, was sie getan hatte, war, dass sie auf Geheiß ihres Mannes Gäste, denen man ansah, das sie wohlhabend waren, ausgeforscht, sie nach Möglichkeit betrunken gemacht hatte, und, wenn das nicht genügte, so hatte sie zu Hause mit ein paar K.o.-Tropfen nachgeholfen.
    Dann machte sie die Abdrücke der Hausschlüssel und steckte sie dann wieder zurück. Die Wachsabdrücke brachte sie ihrem Mann jeweils an einen anderen Treffpunkt.
    ***
    Am nächsten Morgen um neun wurde sie dem Haftrichter vorgeführt.
    Der entschied, sie könne gegen eine Kaution von zwanzigtausend Dollar bis zur Verhandlung freigelassen werden. Das war natürlich nur eine formelle Entscheidung, denn woher sollte die Frau zwanzigtausend Dollar nehmen?
    Um zehn Uhr saßen bereits zwei unserer Leute in der Crossway Bar. Wir hatten uns schräg gegenüber in einem Drugstore etabliert. Von dort konnten wir den Eingang zur Bar überblicken. Wir warteten bis zwölf Uhr und gaben es dann auf.
    Inzwischen war der wiedererlangte Schmuck gesichtet und sortiert worden. Leider war es noch nicht einmal der zehnte Teil dessen, was der Gang in die Hände gefallen war, aber es war immerhin besser als nichts.
    Ähnlich stand es mit dem Geld. Vorläufig wurde alles in Verwahrung genommen, weil es ja Beweisstücke waren.
    Um zwei Uhr rief mich Sergeant Hollman an und bedankte sich überschwänglich dafür, dass wir ihn nicht gemeldet hatten. Seine Frau war bereits um sieben Uhr fünfzehn zu ihrer Mutter gefahren.
    Am Abend um sieben Uhr fuhren wir mit einem Bild Nick Gordons bewaffnet zu Thelma Piersons, der er das Rubinarmband geschenkt hatte.
    Sie erkannte ihn sofort. Als sie hörte, dass er verheiratet war, schüttelte sie den Kopf.
    »Und er hat mir den Vorschlag gemacht, mich mit ihm zu verloben.«
    »Seien Sie froh, dass Sie es nicht getan haben«, meinte ich.
    ***
    Nachdem Gordon die Verabredung vom Vormittag nicht eingehalten hatte, wollten wir am Abend doppelt vorsichtig sein. Gordon war ein ausgekochter Junge. Vielleicht hatte er aus einem Versteck beobachtet, ob seine Frau wirklich komme, und war, als er sie nicht sah, gar nicht erschienen.
    Am Abend musste Majorie unbedingt mitspielen. Es war nicht leicht, sie dazu zu überreden. Zwar schien sie keine Sympathie für ihren Mann übrig zu haben, aber sie fürchtete ihn, und außerdem wollte sie einen möglichst hohen Preis für ihre Mitwirkung herausschlagen. Unserer Versicherung, wir würden dafür sorgen, dass sie billig davonkomme, glaubte sie nicht. Wir mussten Mister Spencer vom States Attorney’s Office bemühen, der ihr die Versicherung gab, wenn es zum Prozess komme, ihre Mitwirkung bei der

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