Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hochmodernen Alarmanlage noch ein uraltes Sicherheitssystem, das ebenfalls in Bewegung gesetzt wurde. Als Boysen die Ausfahrt fast erreicht hatte, trat dieses System in Aktion.
    Aus der Decke fiel ein eisernes Fallgitter, wie man es von Schlössern und Burgen her kennt.
    Abstoppen konnte Boysen den Wagen nicht mehr. Er jagte voll in das Gitter hinein, dessen dicht beieinanderstehenden Stäbe sich zwar ein wenig nach außen bogen, aber hielten.
    Dafür wurde die Schnauze des schwarzen Alfa so zusammengedrückt, als wäre sie eine Ziehharmonika.
    Boysen hatte sich in der Kürze der Zeit nicht angeschnallt. Die Fliehkräfte packten ihn. Er wußte nicht zu sagen, wie alles geschehen war, plötzlich befand sich sein Körper nicht mehr auf dem Sitz. Er war hochgeschleudert und über das Lenkrad hinweggedriftet worden.
    Boysen durchbrach die Reste der noch vorhandenen Scheibe, prallte auf die Motorhaube, schlitterte über sie hinweg und rammte mit dem Schädel gegen zwei Eisenstäbe.
    Bei einem normalen Menschen wäre Schluß gewesen. Nicht bei Boysen. Die Kraft trieb ihn von der Motorhaube hinunter neben den Wagen, wo er dicht am rechten Vorderrad liegenblieb, die Arme anwinkelte und sich zunächst einmal aufstützte.
    Er hörte schnelle Schritte. Ohne sich umzudrehen wußte er, daß es sich bei dem Näherkommenden nur um den Mann handeln konnte, der auf ihn geschossen hatte.
    Er war es in der Tat.
    Seinen ersten Schock hatte er überwunden und sich mit der Ausrede abgespeist, daß er wohl doch nicht die Brust des Bankräubers getroffen hatte, sondern den Türhohn. Die Panzerweste vergaß er.
    Danach war er sicher gewesen. Dieser Kerl sollte nicht entkommen.
    Zudem hatte er noch das harte Rasseln des Fallgitters gehört und gleichzeitig auch den berstenden, splitternden Knall, als der Alfa voll in das Gitter jagte.
    Das überlebte keiner.
    Der Mann sah sich schon als Held auf den Titelseiten der Gazetten und tauchte in die Einfahrt hinein. Seine Sohlen hämmerten auf dem Kopfsteinpflaster, und er sah auch die Gestalt neben dem rechten Vorderrad aufgestützt liegen.
    Das Rad stand seltsam schräg, der Wagen selbst sah schlimm aus.
    Nur mehr ein zum Verschrotten bereitstehender Haufen Blech.
    Zwei Fehler hatte der Mann begangen. Er hätte zunächst die Waffe nachladen und hätte mißtrauisch über die Haltung des Fahrers werden sollen.
    In seiner Helden-Euphorie dachte er nicht daran.
    Bis sich der andere umdrehte. Dabei stand er nicht einmal auf. Er behielt die geduckte Haltung und der »Held«, der ihn fast erreicht hatte, blieb wie angewurzelt stehen.
    Was er da zu sehen bekam, riß ihn fast von den Beinen!
    Der Mann lebte. Aber – und das war das Ungeheuerliche –, er hatte sich auf eine schreckliche Art und Weise verändert. Seine Gesichtshaut strahlte in einem giftigen Grün. Zudem schien sie aus mehreren Schichten zu bestehen, die man kurzerhand übereinandergesetzt hatte wie kleine Pailletten.
    Das war noch nicht alles.
    Bei den zweiten Schüssen hatte der Mann den Fahrer tatsächlich erwischt. Einmal am Kinn und zum anderen direkt über der Nasenwurzel. Beide Kugeln steckten noch und schauten sogar aus der grünlichen Masse hervor. Die gelblichen Messinghülsen blinkten wie verschmutztes Gold.
    Frank Boysen wußte, wie er aussah. Und sein kaltes Lächeln trug nicht dazu bei, ihn schöner zu machen. Im Gegenteil. Aus seinem Gesicht leuchtete die Gier des Teufels.
    Den Dolch hielt er fest. Die Spitze der schwarzen Klinge zeigte auf den Wächter, als wollte sie ihn jeden Moment durchbohren.
    »Nun?« fragte Boysen mit völlig normal klingender Stimme.
    »Wolltest du mich nicht stellen?«
    Der Wächter war fertig mit den Nerven. Er stieß einen Schrei aus und warf sich auf dem Absatz herum. So schnell er konnte, rannte er den gleichen Weg wieder zurück.
    Boysen lächelte nur kalt. Er folgte dem Mann, während er schreckliche Worte murmelte: »Ihr habt es nicht anders gewollt!« flüsterte er. »Dann tragt auch die Folgen. Jetzt werde ich mit euch abrechnen, und zwar im Namen des Bösen, im Namen Luzifers…«
    ***
    Männer in grauen Anzügen! Halb Druiden, halb Menschen, halb Schattenwesen. Mit grünen Augen versehen, so hatte ich sie bei meiner ersten Begegnung mit ihnen kennengelernt, und sie hatten sich nicht verändert. [5]
    Sie waren die Hüter des Dunklen Grals. Das jedenfalls hatten sie gesagt. Und nun standen sie hinter Suko und Bill Conolly, wobei sich in ihren leicht gelblich schimmernden Gesichtern kein

Weitere Kostenlose Bücher