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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anzuschauen. Sie standen da wie Zinnsoldaten.
    »He, Suko, Bill.«
    Als ich sie ansprach zuckten sie zusammen und schauten mich ungläubig an. Beide schüttelten die Köpfe. Bill faßte sich zuerst und sagte: »Weißt du, wie ich mich fühle?«
    »Nein.«
    »Wie jemand, der hier steht und trotzdem weit entfernt ist.«
    »Das kann vorkommen«, erwiderte ich. »Wir müssen so rasch wie möglich weg.«
    »Was ist denn los?«
    »Erkläre ich euch später.« Eilig drängten wir uns durch die engen Stuhlreihen. Die anderen Gäste schauten uns nach. Sie verstanden die Hektik nicht so recht. Das war mir egal. Ich hatte mehr erfahren und wußte, um was es alles ging. Deshalb mußten wir uns beeilen.
    Jede Sekunde zählte.
    Ich hatte meinen Bentley in der Nähe abgestellt. Während wir zu dem Silbergrauen hasteten, erstattete ich meinen beiden Freunden Bericht.
    Sie konnten es kaum fassen, stellten Fragen, die ich nicht beantworten konnte.
    »Wenn es einen Banküberfall gegeben hat, müßte man in der Zentrale davon wissen«, erklärte Suko und hatte damit den Kern des Problems getroffen. Auch ich dachte so.
    Über Autotelefon rief ich an.
    Die beiden Grauen hatten nicht gelogen. Es war tatsächlich so etwas wie ein Banküberfall vorgekommen. Nicht weit vom Piccadilly Circus entfernt. Wie es hieß, wäre der Gangster noch in der Bank.
    Ich bedankte mich für die Information und legte auf. Dann setzte ich mich mit Sir James in Verbindung.
    Unser Chef verstand sofort, ohne daß ich große Erklärungen nachreichen mußte. Er versprach, das Nötige in die Wege zu leiten. Ich drängte darauf, daß keiner der Polizisten den Helden spielte. Dazu war der Druide zu gefährlich.
    »Das versteht sich«, antwortete mein Chef. »Aber geben auch Sie acht, John. Drei Tote hat er bereits hinterlassen. Die Meldung habe ich vorhin bekommen. Ich weiß nicht, wozu dieser Mensch noch alles fähig ist.«
    »Mensch?« Ich lachte hart auf, »Nein, Sir, das ist kein Mensch. Das ist ein Monster auf zwei Beinen…«
    ***
    Die Alarmsirene war verstummt!
    Auf dem Hof und in der Nähe war das Schweigen für Sekunden erdrückend und gespenstisch geworden. Bis auf der Straße das heulende Auf und Ab der Polizeisirenen erklangen. Der Alarm hatte gefruchtet.
    Die Uniformierten würden die Bank stürmen und…
    Darüber konnte Frank Boysen nur lächeln. Er hatte seine Macht bewiesen. Drei Tote waren Demonstration genug. Und es würde mehr geben, ihm war es egal.
    Wieder erreichte er den Hinterausgang. Auch von dem modisch gekleideten Mann war nichts mehr zurückgeblieben als eine graue Aschespur, die sich auf den Stufen der Treppe verteilt hatte. Ein Treffer mit dem Dolch wirkte immer.
    Der Keller interessierte Frank Boysen nicht mehr. Für ihn war der Bankschalter wichtiger. Schon immer hatte er davon geträumt, viel Geld zu besitzen. Dieser Traum sollte sich endlich erfüllen. Wenn er die Bank verließ, würde er reich sein. Man mußte ihm das Geld einfach geben.
    Wenn sie es nicht taten, starben sie.
    Er ging über Marmor. Die Dolchklinge stach aus seiner rechten Faust wie ein schwarzer Keil. Die Schritte waren zu hören. Auf den ebenfalls mit Marmor bedeckten Wänden hallten sie als Echos zurück.
    Es waren Schüsse gefallen, es hatte Tote gegeben, dennoch herrschte keine Panik. Frank Boysen war zwar kein Mensch mehr im eigentlichen Sinne, er dachte nur noch so und wunderte sich darüber, daß alles in einer nahezu unnatürlichen Ruhe ablief.
    Da konnte etwas nicht stimmen. Er schritt den breiten Flurgang durch und erreichte eine große Tür, die aus zwei Flügeln bestand.
    Man mußte Kraft aufwenden, um sie aufzudrücken, und Boysen beeilte sich, denn er wollte vor den Polizisten im Schalterraum sein.
    Die Tür war nicht verschlossen, und direkt dahinter lag die Schalterhalle.
    Ein großer Raum, unterteilt in Arbeits- und Wohnzimmer. So jedenfalls war der erste Eindruck des Mannes. Es gab zahlreiche Sitzecken, mit Ledermöbeln ausstaffiert, und die dazugehörigen kleinen Rechencomputer wurden von hohen Gewächsen fast völlig verdeckt.
    Hier sollte der Kunde das Gefühl bekommen, nicht in einer geschäftlich kühlen Atmosphäre behandelt zu werden, sondern in einer privaten.
    Natürlich war ein Banktresen vorhanden. Wie es sich gehörte aus Holz. Es schimmerte mahagonifarben.
    Die Klimaanlage sorgte für stets gleichbleibende Temperaturen.
    Alles sah sehr gediegen und aufgeräumt aus. Nur eines fehlte.
    Menschen!
    Frank Boysen wunderte sich. Er hatte zudem

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