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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Schreie gehört, keine Panik erlebt und stand allein in der leeren Bankhalle. Ein normaler Gangster hätte sich unwohl gefühlt, wäre unter Umständen sogar durchgedreht, Boysen verfiel in keine Panik.
    Er blieb inmitten der Halle stehen, ließ seinen Blick wandern und dachte nach.
    Wie war es nur möglich, daß sämtliche Angestellte die Bank verlassen hatten? Waren sie gewarnt worden? Möglicherweise durch die Alarmsirenen und die beiden Männer, die Boysen hatte laufen lassen.
    Erste Vorwürfe keimten in ihm hoch.
    Er wollte es genauer wissen und ging zu einem der hohen Fenster.
    Gardinen hingen vor den Scheiben. Man sollte auch von außen nicht in die Geschäftsräume blicken können.
    Frank Boysen stellte sich neben eine Gardine und schob sie behutsam zur Seite.
    Sein Blick fiel auf die Straße.
    Er hörte kaum etwas, die Fenster schlossen schalldicht. Dafür sah er, wie die Leute reagiert hatten.
    Die Polizei war da. Sie hatten die Umgebung sogar abgesperrt.
    Streifenwagen standen quer. Er sah bewaffnete Männer zwischen den Fahrzeugen herumrennen, doch niemand traute sich, in die Bank zu gehen. Trotz der Waffen, die sie besaßen.
    Die Leute hatten nur Deckung hinter ihren Fahrzeugen genommen.
    Weshalb taten sie das?
    Frank Boysen überlegte stark. Zu einem Ergebnis kam er nicht. Er schob die Gardine so weit zur Seite, daß er besser schauen konnte, und auch er wurde gesehen.
    Einer der Beamten zeigte auf das Fenster.
    Sofort zog sich Boysen zurück. Neben dem Fenster und an die Mauer gepreßt, blieb er stehen und wartete. Wiederum dachte er scharf nach.
    Er kam zu dem Schluß, daß die Polizei dabei war, ihm eine Falle zu stellen. Konnten sie das überhaupt?
    Was würde geschehen, wenn er das Bankgebäude einfach verließ wie ein normaler Kunde?
    Nichts. Sie würden schießen, davor fürchtete er sich nicht. Sollten ihn die Kugeln treffen, sie taten ihm nichts. Dennoch würde es für ihn schwer sein, zu entkommen. Und ewig wollte er nicht in diesem Bau hockenbleiben. Das stand fest.
    Menschen taten nichts ohne Grund. Deshalb mußte auch diese Belagerungsaktion ihren Grund haben, wobei Boysen sich fragte, wieso sie ihm auf die Spur gekommen waren. Sie mußten wissen, daß sich innerhalb der Bank kein normaler Gangster aufhielt, daß er etwas Besonderes war und man ihn nicht so einfach überwältigen konnte.
    Wieder dachte er an die Warnung seines großen Mentors. Er hatte mit dem Herrscher der Hölle gesprochen. Er hatte auch von Personen berichtet, die ihm auf den Fersen waren.
    Ja, das mußte es sein. Wahrscheinlich war es so, daß diese Personen ihn vernichten wollten. Aber besaßen sie überhaupt die Mittel für eine solche Tat?
    Polizisten bestimmt nicht. Also hatte die Gegenseite andere Männer aufgeboten. Er wußte nicht, wer sie waren. Das machte ihn ärgerlich.
    Sicherlich würden sie draußen in guter Deckung lauern, falls sie nicht schon in der Bank steckten.
    Als er daran dachte, warf er unwillkürlich einen Blick zum Ausgang hin. Da tat sich nichts.
    Er war wieder beruhigt.
    Dann dachte er an das Geld. Seine Träume wollte er sich erfüllen und ging zur Kasse.
    Sie war zwar ge-, aber nicht verschlossen. Er zog eine auf Schienen laufende Schublade auf und sah die gebündelten Scheine. Wie hoch die Summe war, konnte er nicht sagen. Automatisch steckte er die Päckchen ein, bevor er sich wieder dem eigenen Problem zuwandte.
    Jetzt brauchte er nur noch zu verschwinden. Das Geld hatte er schließlich.
    Die Bank besaß eine Eingangstür aus getöntem Glas. Sie paßte sich vorzüglich dem alten wuchtigen Mauerwerk an und lief an der oberen Seite zu einem Spitzbogen zusammen. Die Tür besaß keinen Griff.
    Demnach schwang sie auf einen bestimmten Kontakt hin zur Seite.
    Wahrscheinlich befand der sich unter der dunklen Matte vor und hinter der Eingangstür.
    Frank Boysen wollte es genau wissen. Er lief auf die Tür zu, erreichte auch die Kontaktstelle und mußte erkennen, daß sich nichts tat. Die Elektronik war abgeschaltet. Sie hatten ihn auf eine gewisse Weise in der Falle.
    Das gefiel ihm überhaupt nicht, war aber nicht zu ändern. Wie sollte er vorgehen?
    Seltsamerweise dachte er an seinen Job. Eigentlich hätte er jetzt am Theater eintreffen müssen. Schade, er hätte gern seine letzte Vorstellung als Requisiteur gegeben.
    Nach wie vor stand er vor der Tür. Durch das Glas konnte er nach draußen schauen. Wegen der Lichtbrechung sah er die vor dem Eingang wartenden Streifenwagen verzerrt, und

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