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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er zuckte zusammen, als er plötzlich eine Stimme vernahm.
    »Du hast dich verkalkuliert, Frank!«
    Boysen trat in den toten Winkel und hob den Kopf, weil er das Gefühl hatte, die Stimme wäre von oben gekommen. Dort sah er keinen, dennoch wußte er, daß sein Helfer zu ihm gesprochen hatte.
    »Wieso habe ich mich…«
    »Du hättest nicht so gierig sein sollen.«
    »Es war ein Test.«
    »Ich weiß. Jetzt sitzt du aber fest.«
    »Sicher. Ich schaffe es schon.«
    »Weißt du denn, wie du es machst?«
    »Nein, noch nicht.«
    Ein Lachen aus dem Unsichtbaren klang ihm entgegen. Danach vernahm er wieder die Stimme. »Der Höllenherrscher hat nun mal die Angewohnheit, seine Diener nicht im Stich zu lassen. Er verzeiht sogar Fehler wie bei dir. Deshalb werde ich dir helfen. Den Schlüssel zu allem trägst du in der Hand. Du kannst nach draußen gehen, dir einen Wagen nehmen und einfach wegfahren.«
    Ich trage den Schlüssel in der Hand, dachte der vom Höllenherrscher manipulierte Druide. In der Hand hielt er nur den Dolch. War das der Schlüssel?
    Der Unsichtbare bemerkte den skeptischen Blick seines Dieners und gab Frank einen Tip.
    »Nimm nur den Dolch und schneide damit die Tür auf!«
    »Und das gelingt?«
    »Wenn ich es dir sage.« Die Stimme klang leicht ärgerlich. »Mit Hilfe dieser Waffe bin ich in das Land Aibon eingedrungen, das darfst du nie vergessen…«
    »Schon gut, entschuldige.«
    »Dann tu es. Nimm ein Fahrzeug und fahre davon. Ich werde dich leiten, Frank Boysen.«
    Der lebende Tote mit dem grünlichen Gesicht und den Kugeln im Kopf, nickte. Er zögerte keine Sekunde länger und setzte die Spitze des Dolchs dort an, wo sich das Türschloß befand.
    Kaum bekam die Spitze mit dem getönten Glas Kontakt, als ein leises Zischen ertönte. Im nächsten Augenblick schmolz das Glas genau an der Stelle weg.
    Boysen lachte. Er wußte jetzt, daß die Falle nicht zugeschnappt war, und er bewegte den Dolch weiter. Als bestünde die Scheibe nur mehr aus einer weichen Masse, so gelang es ihm, ein so großes Stück aus ihr herauszuschneiden, daß er hineingehen konnte.
    Von draußen wurde er dabei beobachtet. Nur lag die Tür ein Stück hinter der Treppe und war in das Mauerwerk hineingebaut worden.
    Bis er die Stufen erreichte, mußte er noch einige Schritte gehen. Es würde ihm nichts ausmachen, und schon jetzt suchte er sich einen passenden Fluchtwagen aus.
    Sein Blickwinkel war besser geworden. Er sah nicht nur Streifenwagen, sondern auch zivile Fahrzeuge.
    Einer der Wagen war ein silbergrauer Bentley. Er stand ziemlich günstig und Frank Boysen nickte zufrieden.
    Mit diesem Wagen würde er fliehen.
    Genau in dem Augenblick hörte er hinter sich ein Geräusch. Es waren Schritte.
    Umzudrehen brauchte er sich nicht, denn eine scharfe Stimme sprach ihn an.
    »Bleib stehen, Boysen!«
    ***
    Man konnte über unseren Chef Sir James sagen, was man wollte.
    Man konnte ihn positiv sehen oder grundlegend ablehnen, eines jedoch gaben auch seine ärgsten Widersacher zu. Organisieren und Pläne aufstellen konnte er. Was der Superintendent einmal in die Hand genommen hatte, das klappte auch.
    Wie in diesem Fall.
    Suko, Bill und ich hatten in meinem Bentley Platz gefunden. Während ich fuhr, hielt der Inspektor permanenten Kontakt mit dem Einsatzkommando, und so erfuhr ich über Suko, daß der Einsatz auf gewisse Art und Weise gestoppt worden war.
    »Die Männer gehen nicht in die Bank.«
    »Und die Angestellten?« fragte ich.
    »Sind draußen.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Im Fond stöhnte Bill Conolly erleichtert auf, und über Sukos Lippen zuckte ein Lächeln. Ich hatte die Magnetsirene auf das Dach gestellt, und wir kamen aus diesem Grunde schneller voran. Leider nicht so rasch, wie wir es uns vorgestellt hatten, denn zu dieser Nachmittagsstunde war auch eine Stadt wie London verkehrsmäßig gewissermaßen zu.
    Manchmal fuhr ich über breite Bürgersteige. Natürlich so, daß ich keine Passanten in Gefahr brachte. Suko hielt nach wie vor mit der Zentrale Kontakt. Seinen Bemerkungen und dem Gesichtsausdruck entnahm ich, daß er zufrieden war.
    Es lief alles gut.
    Wir rutschten in den Verkehr am Piccadilly Circus hinein. Die Sirene auf dem Dach wimmerte ihr Lied. Fahrzeuge, Hauswände und Gesichter huschten vorbei wie Schemen.
    Jetzt waren es nur mehr wenige Yards, bis zu unserem Ziel. Ich sah schon die erste Absperrung. Die Beamten waren dabei, den Verkehr umzuleiten. Es war zu einem Rückstau gekommen. Ich konnte mich

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