Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
über einen Gehsteig vorbeimogeln und wurde durch die Lücke gelassen.
    Ich schaltete die Sirene und das Licht ab.
    In eine Schneise stieß ich hinein. Die Beamten hatten geräumt, so gut es ging, und schon bald tauchten die querstehenden Streifenwagen vor der Bank in unserem Sichtfeld auf.
    Auch ich stoppte. Sehr nah war ich an den Eingang der Bank herangekommen. Als wir ausstiegen, winkte uns der Einsatzleiter zu sich.
    Von ihm erfuhren wir alles über den Fall. Bisher hatte sich nicht viel getan. Es war die berühmte Ruhe vor dem Sturm, und als ich einen Blick auf den Eingang warf, sah ich die Glastür geschlossen.
    »Wissen Sie, wo er steckt?« fragte ich.
    »Ja, in der Bank.«
    »Im Keller oder…«
    »Nein, er hat den Schalterraum erreicht. Wir sahen ihn, als er eine Gardine zur Seite schob.« Der Einsatzleiter schaute auf seine Schuhspitzen. »Dabei ist mir etwas aufgefallen, Sir.« Er redete so, als wollte er nicht so recht mit der Sprache herausrücken, und ich mußte ihm erst ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg geben.
    »Wissen Sie, Mr. Sinclair, ich habe ihn auch gesehen, aber das ist kein Mensch.«
    »Wieso?« fragte Bill, der mit Suko zusammen neben mir stand.
    »Kann ein Mensch ein giftgrünes Gesicht haben?«
    Eine wirklich berechtigte Frage, wie ich zugeben mußte. Natürlich konnte ein Mensch ein grünes Gesicht haben. Er brauchte sich nur anzumalen. In diesem Fall jedoch war das nicht drin. Wir hatten es zwar der äußeren Form nach mit einem Menschen zu tun, alles andere jedoch deutete auf einen Druiden hin.
    Ein Wesen, das der Magie der Eichenkundigen zugetan war und vielleicht aus deren Land stammte.
    Auf jeden Fall hatten wir einen Beweis dafür bekommen, daß Frank Boysen nicht mehr der war, als der er sich noch vor Tagen ausgegeben hatte.
    »Ich kann die Frage jetzt auch nicht beantworten«, erwiderte ich.
    »Für uns ist allein wichtig, daß wir den anderen stoppen. Dabei müssen Sie uns helfen.«
    »Ich habe den Befehl bekommen, nur zu warten.«
    »Das ist auch richtig. Sie werden es weiterhin tun. Mein Kollege und ich gehen in die Bank.«
    Er schaute uns groß an. »Sie allein?«
    »Ja.«
    »Das…«
    Ich winkte ab. »Lassen Sie mal. Erklären Sie uns nur, wie wir ungesehen hineinkommen.«
    Es lagen bereits Pläne vor. Suko und ich studierten sie in der Deckung eines Streifenwagens. Den Weg durch die Einfahrt konnten wir nicht nehmen. Er war durch das Gitter versperrt. Der Haupteingang interessierte uns auch nicht, also mußten wir vom Hof her hinein und erst mal ein anderes Haus betreten, um an die Rückseite der Bank zu gelangen.
    Alles ein wenig kompliziert, dennoch die sicherste Lösung. Der Direktor der Bank hatte sich zu uns gesellt. Er fiel auf in seinem blauen Nadelstreifen-Anzug. Sein Gesicht war leichenblaß, doch er gab uns schließlich gute Tips.
    Fünf Minuten dauerte die Diskussion. Zwischendurch warfen wir immer wieder Blicke zum Eingang hin. Ich hatte das Gefühl, daß sich bald etwas tat. Unser Feind würde sich dort nicht ewig aufhalten wollen.
    »Okay, gehen wir«, sagte Suko.
    Die ersten Schritte lief Bill noch mit, bis ich ihn stoppte. »Nein, Bill, du bleibst draußen.«
    »Moment, ich…« Er hob den Arm.
    »Bist du bewaffnet?«
    Bill senkte den Kopf. »Schon gut, John«, sagte er und drehte ab.
    »Viel Glück ihr beiden. Ich warte am Bentley…«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, war er schon gegangen. Ich verstand ihn gut, aber ich konnte es nicht riskieren, einen Unbewaffneten mitzunehmen. Frank Boysen besaß den Dolch. Nach unseren Informationen war diese Waffe vom Satan manipuliert worden und entsprechend stark. Zudem war Bill als Waffenloser nicht in der Lage, einen Gegenzauber aufzubauen.
    Wir tauchten in eines der Nebenhäuser. Dort hatten die Bewohner ihre Wohnungen verlassen, standen vor den Türen oder warteten in den Fluren. Wir wurden auch angesprochen, wobei wir uns die Antworten sparten. Sehr rasch erreichten wir das Hofgeviert, wo wir den Transporter mit den offenstehenden Hintertüren entdeckten.
    »Sie hatten Geld wegschaffen wollen«, sagte Suko.
    Der Wagen stand günstig. In seiner Deckung näherten wir uns dem Hintereingang der Bank.
    Aufgehalten wurden wir nicht. Als wir das kühle Bankgebäude betraten, sahen wir auch die in den Keller und den Tresorraum führende Marmortreppe. Es blieb nicht aus, daß wir auch die Aschereste entdeckten. Suko schaute mich an.
    Ich brauchte nur in seine Augen zu sehen, um zu wissen, was er dachte. Das war

Weitere Kostenlose Bücher