Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einmal ein Mensch gewesen.
    Schrecklich…
    Suko deutete auf eine Doppeltür. Sie war zwar verschlossen, doch aus den Plänen und Informationen des Bankdirektors wußten wir, daß jenseits der Tür der Schalterraum lag.
    Ein wenig mulmig war mir schon zumute. Während ich das Kreuz außen vor meine Brust hing und die Beretta zog, besprach ich mit Suko flüsternd unseren Plan.
    Wir wollten es möglichst kurz machen. Zudem kein Risiko eingehen.
    Aus diesem Grunde hatte Suko vor, seinen Stab einzusetzen.
    Wenn der Druide auf die Magie reagierte, blieben meinem Freund fünf Sekunden, um ihm den Dolch abzunehmen.
    In der Theorie eine Kleinigkeit, die Praxis würde bestimmt anders aussehen.
    »Nur Mut, Alter«, sagte der Inspektor. »Wenn ich an den letzten Fall in Spanien denke, ist das hier ein Vergnügen.«
    »Aber auch nur beinahe.«
    Mein Freund hob die Schultern. Mit einem weiteren Kommentar hielt er sich zurück. Das war auch wichtig, da wir uns beide konzentrieren mußten.
    Wir hatten die Tür erreicht und uns so hingestellt, daß ich mit der linken Hand die Klinke fassen konnte, da ich in der rechten meine Silberkugel-Pistole hielt.
    Noch ein kurzer Blick der Verständigung, Sukos Nicken, dann drückte ich die Klinke nach unten.
    Sehr vorsichtig zog ich die Tür auf. Ich mußte Kraft aufwenden, denn sie besaß ihr Gewicht.
    Suko stand besser plaziert als ich. So gelang es ihm, schon einen Blick in die Schalterhalle zu werfen. »Ich sehe den Kerl nicht«, hauchte er.
    Das änderte sich rasch, als ich den Spalt vergrößerte. Dicht hinter Suko schlüpfte ich in den Bankraum und war den Architekten dankbar, daß sie an einen Teppichboden gedacht hatten, denn unsere Schritte wurden fast bis zur Geräuschlosigkeit gedämpft.
    Mit raschen Blicken überflog ich die Einrichtung und kam mir wie in einem großen Wohnzimmer vor. Nicht wie in einer Bank.
    Alles wirkte gediegen, sehr elegant, vornehm, so daß man das Gefühl bekam, sich nur flüsternd unterhalten zu dürfen, um die »heilige« Ruhe nicht zu stören.
    Ich atmete tief ein. Suko stand zwei Schritte vor mir und hatte den rechten Arm ausgestreckt. Die Verlängerung seiner Hand bildete der Stab. Dessen oberes Ende deutete auf den Rücken unseres Gegners. Er stand vor der Tür, hielt den Dolch in der Hand und war dabei, mit seiner Hilfe das Glas der großen Eingangstür aufzuschweißen.
    Die Rechnung wollte ich ihm versalzen.
    Suko wollte schon eingreifen, als ich ihm auf die Schulter tippte und den Kopf schüttelte. Gleichzeitig zeigte ich auf mich und öffnete den Mund.
    Der Chinese hatte verstanden, wenn er auch nicht begeistert war, aber ich wollte den abtrünnigen Druiden von vorn sehen.
    Soviel ich erkennen konnte, war die Lücke in der Tür schon groß genug, um ihn hindurchlassen zu können. Da hatte er sich geschnitten.
    Ich vertraute auf die Überraschung, auf mein Kreuz und die Pistole, als ich den Mund öffnete und ihm einen Befehl entgegenpeitschte. »Bleib stehen, Boysen!«
    ***
    Frank Boysen vernahm das scharfe Organ in seinem Rücken, zuckte für einen Moment zusammen und verharrte in einer gebückten Haltung.
    Obwohl er den Mann nicht sah, der da gesprochen hatte, wußte er genau, daß er zu den Gegnern gehörte, vor denen der Teufel ihn gewarnt hatte.
    Er wußte nicht, welche Waffen die Gegenseite besaß, er konnte nur hoffen, daß der Dolch stärker war.
    Vielleicht sollte er den anderen zunächst in Sicherheit wiegen. Er entschied sich dafür und rührte sich auch nicht von der Stelle.
    »Jetzt dreh dich um!«
    Ich hatte die Worte gesagt und Suko gleichzeitig einen zufriedenen Blick zugeworfen. Alles schien zu klappen. Große Schwierigkeiten waren bis jetzt nicht aufgetreten. Wenn das so weiterging, konnten wir zufrieden sein. Nicht jeder dreifache Killer ließ sich so problemlos stellen.
    Er kam aus der Hocke hoch und drehte sich um. Noch zeigte er uns den Rücken, von Sekunde zu Sekunde sahen wir mehr von ihm und erkannten, daß der Polizist, der ihn von draußen gesehen hatte, keiner Täuschung erlegen war.
    Vor uns stand ein Mensch mit grüner Haut. Schuppig, übereinandergesetzt, so kam mir die Haut in dem Gesicht vor. Sie schien aus zahlreichen Einzelheiten zusammengefügt zu sein, und ich sah in seinem Gesicht auch etwas blinken, wobei ich nicht wußte, um was es sich handelte, obwohl es wie Gold wirkte.
    Wir starrten uns an und wußten, daß wir Feinde waren. Jeder nahm den Anblick seines Gegners in sich auf. Suko sprach, ohne die Lippen

Weitere Kostenlose Bücher