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0321 - Freitag - Mordtag

0321 - Freitag - Mordtag

Titel: 0321 - Freitag - Mordtag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zündete sich eine Zigarette an. Ein paar Männer beobachteten ihn mißtrauisch. Sie wußten, daß er nicht zur Polizei gehörte, denn einige von ihnen kannten Conolly noch als aktiven Reporter, der immer hautnah am Ort des Geschehens mitmischte.
    Später hatte er sich dann um Fälle gekümmert, die mehr ins Okkulte, Unerklärbare gingen. Und Bill hatte einiges durchgemacht.
    Die x Narben an seinem Körper sprachen Bände, die an der Seele rechnete er erst gar nicht mit.
    Die Zeit tropfte dahin. Bill rauchte hastiger als sonst, drückte die blaugrauen Dampfwolken aus den Nasenlöchern und schaute sehr häufig auf die Uhr.
    Jetzt mußten John und Suko eigentlich in der Bank sein. Bills Gedanken drehten sich um die beiden Freunde. Sie wußten ja nicht, was sie erwartete. Eine unbekannte Hölle, in der ein abtrünniger Druide die Macht übernommen hatte.
    Die Polizei hatte gute Sperren errichtet. Der normale Verkehrslärm der Innenstadt blieb als stetiges Brausen weit im Hintergrund. Es war auch keinem Reporter gelungen, die Sperren zu durchbrechen.
    Eine Szene wie vor dieser Bank wäre für die Männer der Presse ein wahres Fressen gewesen. Bill warf die Zigarette zu Boden und trat die Glut aus. Er spürte den leichten Druck, der sich auf seine Brust gelegt hatte. Ein Zeichen dafür, daß die Spannung sich immer mehr verdichtete.
    Hin und wieder hörte er aus den mit offenen Türen parkenden Streifenwagen das Piepen eines Funkgeräts. Dann wurden Meldungen ausgetauscht und immer nur das gleiche gesagt.
    Bisher keine weiteren Vorkommnisse.
    Es ging auf den Abend zu. Die Aprilsonne hatte sich schon weit zurückgezogen. Ein paar Strahlen fielen noch flach über die Dächer der Häuser oder schnitten helle Schneisen in die allmählich dunkler werdenden Straßenschluchten.
    Hin und wieder warf Bill einen Blick auf den Eingang. Obwohl das Glas getönt war, spiegelte es. Man konnte schlecht hindurchblicken, doch Bill Conolly setzte sich plötzlich steif hin.
    Er hatte etwas gesehen!
    Dicht hinter der Tür war eine Gestalt erschienen. Um John oder Suko handelte es sich dabei nicht, das war eine andere Person. Für den Reporter kam nur eine in Frage.
    Frank Boysen!
    Er war also da und versuchte zu entkommen. Verdammt, wo blieben denn Suko und John?
    Bill atmete scharf ein. Er räusperte sich ein paarmal, schluckte auch und bewegte seine Lippen. Irgend etwas stimmte da nicht, lief anders als geplant, und er hätte jetzt gern seinen Platz verlassen, um einzugreifen.
    Der Reporter blieb. Er war nicht der einzige, der die Vorgänge an der Tür mitbekommen hatte. Bill hörte, wie sich die Polizisten unterhielten.
    Aber auch sie wußten nicht, wie sie die neue Lage einordnen sollten. Sie hatten den Befehl bekommen, sich zurückzuhalten.
    Jemand sprach davon, daß die Tür verschlossen wäre.
    Bill mußte lächeln, als er die Worte hörte. Als ob sich jemals ein schwarzmagisch begabter Mensch von so etwas hätte abhalten lassen.
    Nein, das war nicht drin.
    Bill schüttelte den Kopf. Er dachte nach, aus welchem Grunde John und Suko nicht eingriffen. Sie mußten die Schalterhalle inzwischen erreicht haben, eine andere Lösung gab es nicht.
    Es sei denn, Boysen hätte sie ausgeschaltet. Als Bill daran dachte, preßte er die Lippen hart zusammen.
    Möglich war alles!
    Ein Schatten huschte auf Bill zu. Erst als er aus dem tiefen Sonnenlicht trat, erkannte Bill ihn. Es war der Einsatzleiter.
    »Hören Sie, Mister«, sprach er Bill an. »Lange schaue ich da nicht mehr zu. Dann gebe ich meinen Männern den Befehl, die Bank auszuräuchern. Ihre beiden Freunde scheinen sich eine Blase zu laufen, wie mir scheint.«
    »Warten Sie noch.«
    Der Einsatzleiter verzog geringschätzig die Gesichtsmuskeln, bis plötzlich ein gespanntes Leuchten in seine Augen trat und dem Mund ein scharf ausgestoßenes »Verdammt!« entfuhr.
    Bill hatte es im selben Augenblick gesehen.
    In der Bank brannte es.
    Der Widerschein einer breiten Feuerwand zuckte gegen und durch die Tür. Was hinter ihr lag, konnte der Reporter nicht erkennen, aber er sah die Gestalt, die die Bank verließ.
    Giftgrün das Gesicht, in der rechten Pranke die Waffe, um die sich alles drehte.
    Es war der Dolch!
    Der Einsatzleiter huschte weg. Von John Sinclair und Suko war nichts zu sehen.
    Nur Boysen kam die Treppe hinab.
    Auch Bill war aufgesprungen, ging sofort wieder in Deckung, als die ersten Kommandos erschallten.
    Dann wurde geschossen!
    ***
    Frank Boysen hätte seinen Triumph am liebsten

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